Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.Also besindet sich auß disem warhafften Gegenbericht / daß die Lutherische bey der Lehr vnnd den Worten der Stifftung Christi im Abentmal allerdings bleiben / vnnd derwegen ein wissentlich falsch Zeugnus wider das achte Gebott sey / da diser Caluinist sie beschuldiget / daß sie kein eintzigs Wörtlin darinnen gantz vnnd vnuerfälscht behalten. Darumb jhme der Spruch Salomonis wol zubedencken stehet: Pron. 19.Ein falscher Zeug bleibt nicht vngestrafft / vnd wer frech Lugen redet / der würdt nicht entrinnen. ABer was er vns auffdichtet / eben dasselbig thun die Zwinglianer vnd Caluinisten. Dann das ist offenbar vnd vnlaugbar / daß die Rädlinsführer dises Streits / gleich im anfang / von den einfältigen Worten Christi abgewichen / vnnd dieselben mit jhren selbs erdichten / vnnd mancherley Glossen verkehrt haben. D. Carlstad / der disen Lermen am ersten angefangen / wie jedermenniglich bekannt / hat für sich genommen das allererst Wort / Hoc. das / vnd fürgeben / der HErr hab darmit nicht auff das Brot / so er in der Hand gehabt / vnnd seinen Jüngern geben / sondern auff seinen Leib sichtbar / da am Tisch sitzend / gedeutet. Zwinglius / welchem des Carlstads meinung nicht mißfiele / sahe aber / daß dise Außlegung den Stich nicht würde halten / erwischt das ander Wörtlin / est, ist / vnd macht darauß ein Deutung / vnd müssen jhm die Wort (das ist mein Leib) so vil heissen / (das bedeut meinen Leib.) Oecolampadius / der dritt in der Ordnung / macht sich an das dritte Wort / meum corpus, mein Leib / vnd will / Leib heisse hie nicht den wahren menschlichen Leib Christi / sonder ein Figur / Zeichen / vnd Bedeutung seines Leibs. Vnd daß ich der andern geschweig / die auch jhre sondere Glossen gebracht / so kompt diser Caluinist / vnd will das sein auch darzu thun P. 1. 50. 51.vnd schreibt: Den Leib vnnd Blut Christi im H. Abentmal essen vnnd Also besindet sich auß disem warhafften Gegenbericht / daß die Lutherische bey der Lehr vnnd den Worten der Stifftung Christi im Abentmal allerdings bleiben / vnnd derwegen ein wissentlich falsch Zeugnus wider das achte Gebott sey / da diser Caluinist sie beschuldiget / daß sie kein eintzigs Wörtlin darinnen gantz vnnd vnuerfälscht behalten. Darumb jhme der Spruch Salomonis wol zubedencken stehet: Pron. 19.Ein falscher Zeug bleibt nicht vngestrafft / vnd wer frech Lugen redet / der würdt nicht entrinnen. ABer was er vns auffdichtet / eben dasselbig thun die Zwinglianer vnd Caluinisten. Dann das ist offenbar vnd vnlaugbar / daß die Rädlinsführer dises Streits / gleich im anfang / von den einfältigen Worten Christi abgewichen / vnnd dieselben mit jhren selbs erdichten / vnnd mancherley Glossen verkehrt haben. D. Carlstad / der disen Lermen am ersten angefangen / wie jedermenniglich bekannt / hat für sich genommen das allererst Wort / Hoc. das / vnd fürgeben / der HErr hab darmit nicht auff das Brot / so er in der Hand gehabt / vnnd seinen Jüngern geben / sondern auff seinen Leib sichtbar / da am Tisch sitzend / gedeutet. Zwinglius / welchem des Carlstads meinung nicht mißfiele / sahe aber / daß dise Außlegung den Stich nicht würde halten / erwischt das ander Wörtlin / est, ist / vnd macht darauß ein Deutung / vnd müssen jhm die Wort (das ist mein Leib) so vil heissen / (das bedeut meinen Leib.) Oecolampadius / der dritt in der Ordnung / macht sich an das dritte Wort / meum corpus, mein Leib / vnd will / Leib heisse hie nicht den wahren menschlichen Leib Christi / sonder ein Figur / Zeichen / vnd Bedeutung seines Leibs. Vnd daß ich der andern geschweig / die auch jhre sondere Glossen gebracht / so kompt diser Caluinist / vnd will das sein auch darzu thun P. 1. 50. 51.vnd schreibt: Den Leib vnnd Blut Christi im H. Abentmal essen vnnd <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0040" n="38"/> <p>Also besindet sich auß disem warhafften Gegenbericht / daß die Lutherische bey der Lehr vnnd den Worten der Stifftung Christi im Abentmal allerdings bleiben / vnnd derwegen ein wissentlich falsch Zeugnus wider das achte Gebott sey / da diser Caluinist sie beschuldiget / daß sie kein eintzigs Wörtlin darinnen gantz vnnd vnuerfälscht behalten. Darumb jhme der Spruch Salomonis wol zubedencken stehet: <note place="left">Pron. 19.</note>Ein falscher Zeug bleibt nicht vngestrafft / vnd wer frech Lugen redet / der würdt nicht entrinnen.</p> <p>ABer was er vns auffdichtet / eben dasselbig thun die Zwinglianer vnd Caluinisten. Dann das ist offenbar vnd vnlaugbar / daß die Rädlinsführer dises Streits / gleich im anfang / von den einfältigen Worten Christi abgewichen / vnnd dieselben mit jhren selbs erdichten / vnnd mancherley Glossen verkehrt haben.</p> <p>D. Carlstad / der disen Lermen am ersten angefangen / wie jedermenniglich bekannt / hat für sich genommen das allererst Wort / Hoc. das / vnd fürgeben / der HErr hab darmit nicht auff das Brot / so er in der Hand gehabt / vnnd seinen Jüngern geben / sondern auff seinen Leib sichtbar / da am Tisch sitzend / gedeutet.</p> <p>Zwinglius / welchem des Carlstads meinung nicht mißfiele / sahe aber / daß dise Außlegung den Stich nicht würde halten / erwischt das ander Wörtlin / est, ist / vnd macht darauß ein Deutung / vnd müssen jhm die Wort (das ist mein Leib) so vil heissen / (das bedeut meinen Leib.)</p> <p>Oecolampadius / der dritt in der Ordnung / macht sich an das dritte Wort / meum corpus, mein Leib / vnd will / Leib heisse hie nicht den wahren menschlichen Leib Christi / sonder ein Figur / Zeichen / vnd Bedeutung seines Leibs.</p> <p>Vnd daß ich der andern geschweig / die auch jhre sondere Glossen gebracht / so kompt diser Caluinist / vnd will das sein auch darzu thun <note place="left">P. 1. 50. 51.</note>vnd schreibt: Den Leib vnnd Blut Christi im H. Abentmal essen vnnd </p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0040]
Also besindet sich auß disem warhafften Gegenbericht / daß die Lutherische bey der Lehr vnnd den Worten der Stifftung Christi im Abentmal allerdings bleiben / vnnd derwegen ein wissentlich falsch Zeugnus wider das achte Gebott sey / da diser Caluinist sie beschuldiget / daß sie kein eintzigs Wörtlin darinnen gantz vnnd vnuerfälscht behalten. Darumb jhme der Spruch Salomonis wol zubedencken stehet: Ein falscher Zeug bleibt nicht vngestrafft / vnd wer frech Lugen redet / der würdt nicht entrinnen.
Pron. 19. ABer was er vns auffdichtet / eben dasselbig thun die Zwinglianer vnd Caluinisten. Dann das ist offenbar vnd vnlaugbar / daß die Rädlinsführer dises Streits / gleich im anfang / von den einfältigen Worten Christi abgewichen / vnnd dieselben mit jhren selbs erdichten / vnnd mancherley Glossen verkehrt haben.
D. Carlstad / der disen Lermen am ersten angefangen / wie jedermenniglich bekannt / hat für sich genommen das allererst Wort / Hoc. das / vnd fürgeben / der HErr hab darmit nicht auff das Brot / so er in der Hand gehabt / vnnd seinen Jüngern geben / sondern auff seinen Leib sichtbar / da am Tisch sitzend / gedeutet.
Zwinglius / welchem des Carlstads meinung nicht mißfiele / sahe aber / daß dise Außlegung den Stich nicht würde halten / erwischt das ander Wörtlin / est, ist / vnd macht darauß ein Deutung / vnd müssen jhm die Wort (das ist mein Leib) so vil heissen / (das bedeut meinen Leib.)
Oecolampadius / der dritt in der Ordnung / macht sich an das dritte Wort / meum corpus, mein Leib / vnd will / Leib heisse hie nicht den wahren menschlichen Leib Christi / sonder ein Figur / Zeichen / vnd Bedeutung seines Leibs.
Vnd daß ich der andern geschweig / die auch jhre sondere Glossen gebracht / so kompt diser Caluinist / vnd will das sein auch darzu thun vnd schreibt: Den Leib vnnd Blut Christi im H. Abentmal essen vnnd
P. 1. 50. 51.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |