Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.Vnnd diß sey von den eusserlichen Ceremonien gesagt / vnder welchen ein grosser vnderschid ist / deren die drey von vns obgesetzte / zu haltung der Stifftung Christi gantz notwendig / vnnd keines weg können oder sollen vnderlassen werden / Die ander aber alle / darauff diser Caluinist hart dringet / seind adiaphora / das ist / mittelding / vnd stehen der Christlichen Kirchen frey. Dann da man auff alle die eusserliche vmbständ / die in haltung des ersten Nachtmals fürgeloffen / die Christen verbinden wolte / so müßte es nirgend / dann nur zu Jerusalem / vnnd in einem geplesterten Saal gehalten werden: Vnnd nicht des Morgens / sonder des Nachts / daher es ein Nachtmal oder Abentmal genennt würdt. Es müßte auch nur in Syrischer Sprach / darinnen Christus aufferzogen / gehalten werden. Vnd allweg nicht mehr dann zwelff oder dreizehen / vnd darzu nur Manspersonen / darunder doch der eine allweg der Verrhäter sein müßte / darbey sein / vnnd solches empfahen. Man müßte auch nicht darzu gehen / stehen oder sitzen / sonder nach gebrauch der Orientalischen Völcker / darzu ligen / Joan. 21.Dann Johannes dem HErrn Christo an der Brust gelegen. Aber dise ding alle gehören nicht zu dem wesentlichen Stucken des Nachtmals / sonder seind der Kirchen freigestelt / dieselbigen so / oder auff ein andere weiß zugebrauchen / allein daß es alles / nach der vermanung 2. Cor. 14.des heiligen Apostels Pauli / ehrlich vnd ordenlich zugehe / vnd zur besserung geschehe. Vnd sihet man hierauß / wer die Leut seien / Pag. 3.die allein an den eusserlichen Elementen der Sacrament hangen (vber welche diser Caluinist klagt) nemlich sie / die Caluinische / selbs / die so hart auch auff die freigestelte Ceremonien dringen. WIr wöllen aber jetzt auch hören / was für verenderung in der Lehr von dem heiligen Nachtmal vns diser Caluinist Pag. 18 Pag. 34.fälschlich auffdichte / da er fürgibt / es verhalte sich damit ebenmässig (wie mit den Ceremonien) vnnd behalten wir kein einiges wörtlin darinnen gantz vnd vnuerfälscht. Da wir doch deren gewissen zuuersicht seien / es werde vnser offt widerholte beständige vnnd klare Bekanntnus vns gegen meniglichen gnugsam wider solche falche verleumbdung entschuldigen / dieweil auß derselbi- Vnnd diß sey von den eusserlichen Ceremonien gesagt / vnder welchen ein grosser vnderschid ist / deren die drey von vns obgesetzte / zu haltung der Stifftung Christi gantz notwendig / vnnd keines weg können oder sollen vnderlassen werden / Die ander aber alle / darauff diser Caluinist hart dringet / seind adiaphora / das ist / mittelding / vnd stehen der Christlichen Kirchen frey. Dann da man auff alle die eusserliche vmbständ / die in haltung des ersten Nachtmals fürgeloffen / die Christen verbinden wolte / so müßte es nirgend / dann nur zu Jerusalem / vnnd in einem geplesterten Saal gehalten werden: Vnnd nicht des Morgens / sonder des Nachts / daher es ein Nachtmal oder Abentmal genennt würdt. Es müßte auch nur in Syrischer Sprach / darinnen Christus aufferzogen / gehalten werden. Vnd allweg nicht mehr dann zwelff oder dreizehen / vnd darzu nur Manspersonen / darunder doch der eine allweg der Verrhäter sein müßte / darbey sein / vnnd solches empfahen. Man müßte auch nicht darzu gehen / stehen oder sitzen / sonder nach gebrauch der Orientalischen Völcker / darzu ligen / Joan. 21.Dann Johannes dem HErrn Christo an der Brust gelegen. Aber dise ding alle gehören nicht zu dem wesentlichen Stucken des Nachtmals / sonder seind der Kirchen freigestelt / dieselbigen so / oder auff ein andere weiß zugebrauchen / allein daß es alles / nach der vermanung 2. Cor. 14.des heiligen Apostels Pauli / ehrlich vnd ordenlich zugehe / vnd zur besserung geschehe. Vnd sihet man hierauß / wer die Leut seien / Pag. 3.die allein an den eusserlichen Elementen der Sacrament hangen (vber welche diser Caluinist klagt) nemlich sie / die Caluinische / selbs / die so hart auch auff die freigestelte Ceremonien dringen. WIr wöllen aber jetzt auch hören / was für verenderung in der Lehr von dem heiligen Nachtmal vns diser Caluinist Pag. 18 Pag. 34.fälschlich auffdichte / da er fürgibt / es verhalte sich damit ebenmässig (wie mit den Ceremonien) vnnd behalten wir kein einiges wörtlin darinnen gantz vnd vnuerfälscht. Da wir doch deren gewissen zuuersicht seien / es werde vnser offt widerholte beständige vnnd klare Bekanntnus vns gegen meniglichen gnugsam wider solche falche verleumbdung entschuldigen / dieweil auß derselbi- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0030" n="28"/> <p>Vnnd diß sey von den eusserlichen Ceremonien gesagt / vnder welchen ein grosser vnderschid ist / deren die drey von vns obgesetzte / zu haltung der Stifftung Christi gantz notwendig / vnnd keines weg können oder sollen vnderlassen werden / Die ander aber alle / darauff diser Caluinist hart dringet / seind adiaphora / das ist / mittelding / vnd stehen der Christlichen Kirchen frey. Dann da man auff alle die eusserliche vmbständ / die in haltung des ersten Nachtmals fürgeloffen / die Christen verbinden wolte / so müßte es nirgend / dann nur zu Jerusalem / vnnd in einem geplesterten Saal gehalten werden: Vnnd nicht des Morgens / sonder des Nachts / daher es ein Nachtmal oder Abentmal genennt würdt. Es müßte auch nur in Syrischer Sprach / darinnen Christus aufferzogen / gehalten werden. Vnd allweg nicht mehr dann zwelff oder dreizehen / vnd darzu nur Manspersonen / darunder doch der eine allweg der Verrhäter sein müßte / darbey sein / vnnd solches empfahen. Man müßte auch nicht darzu gehen / stehen oder sitzen / sonder nach gebrauch der Orientalischen Völcker / darzu ligen / <note place="left">Joan. 21.</note>Dann Johannes dem HErrn Christo an der Brust gelegen.</p> <p>Aber dise ding alle gehören nicht zu dem wesentlichen Stucken des Nachtmals / sonder seind der Kirchen freigestelt / dieselbigen so / oder auff ein andere weiß zugebrauchen / allein daß es alles / nach der vermanung <note place="left">2. Cor. 14.</note>des heiligen Apostels Pauli / ehrlich vnd ordenlich zugehe / vnd zur besserung geschehe. 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Vnnd diß sey von den eusserlichen Ceremonien gesagt / vnder welchen ein grosser vnderschid ist / deren die drey von vns obgesetzte / zu haltung der Stifftung Christi gantz notwendig / vnnd keines weg können oder sollen vnderlassen werden / Die ander aber alle / darauff diser Caluinist hart dringet / seind adiaphora / das ist / mittelding / vnd stehen der Christlichen Kirchen frey. Dann da man auff alle die eusserliche vmbständ / die in haltung des ersten Nachtmals fürgeloffen / die Christen verbinden wolte / so müßte es nirgend / dann nur zu Jerusalem / vnnd in einem geplesterten Saal gehalten werden: Vnnd nicht des Morgens / sonder des Nachts / daher es ein Nachtmal oder Abentmal genennt würdt. Es müßte auch nur in Syrischer Sprach / darinnen Christus aufferzogen / gehalten werden. Vnd allweg nicht mehr dann zwelff oder dreizehen / vnd darzu nur Manspersonen / darunder doch der eine allweg der Verrhäter sein müßte / darbey sein / vnnd solches empfahen. Man müßte auch nicht darzu gehen / stehen oder sitzen / sonder nach gebrauch der Orientalischen Völcker / darzu ligen / Dann Johannes dem HErrn Christo an der Brust gelegen.
Joan. 21. Aber dise ding alle gehören nicht zu dem wesentlichen Stucken des Nachtmals / sonder seind der Kirchen freigestelt / dieselbigen so / oder auff ein andere weiß zugebrauchen / allein daß es alles / nach der vermanung des heiligen Apostels Pauli / ehrlich vnd ordenlich zugehe / vnd zur besserung geschehe. Vnd sihet man hierauß / wer die Leut seien / die allein an den eusserlichen Elementen der Sacrament hangen (vber welche diser Caluinist klagt) nemlich sie / die Caluinische / selbs / die so hart auch auff die freigestelte Ceremonien dringen.
2. Cor. 14.
Pag. 3. WIr wöllen aber jetzt auch hören / was für verenderung in der Lehr von dem heiligen Nachtmal vns diser Caluinist fälschlich auffdichte / da er fürgibt / es verhalte sich damit ebenmässig (wie mit den Ceremonien) vnnd behalten wir kein einiges wörtlin darinnen gantz vnd vnuerfälscht. Da wir doch deren gewissen zuuersicht seien / es werde vnser offt widerholte beständige vnnd klare Bekanntnus vns gegen meniglichen gnugsam wider solche falche verleumbdung entschuldigen / dieweil auß derselbi-
Pag. 18 Pag. 34.
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/30>, abgerufen am 16.02.2025. |