Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.Tisch saß / nam er das Brot / er segnets / saget danck / brachs / gabs seinen Jüngern / vnd sprach: Nemet hin / vnd esset / das ist mein Leib / der für euch gegeben würdt / das thut zu meiner Gedechtnus. Vnnd nach dem Abentmal / nam er den Kelch / saget danck / vnd gab jhnen / vnnd sprach: Trincket alle darauß / das ist der Kelch des newen Testaments in meinem Blut / das für euch vnd für vil vergossen würdt / zur vergebung der Sünden / das thut / so offt jhr trincket / zu meiner Gedechtnus. In disen worten sind die zwey ding zuerwegen: Erstlich / was vns allda zuthun befohlen werde / so vil die eusserliche fichtbare handlung betrifft. Darnach / was vns in disen Worten zuglauben fürgestelt werde. Vnd soll sich mit Gottes Hilff darauß so vil finden / daß dises Caluinisten Bezüchtigung ein offenbarer Vngrund / wider die Lutherischen / vnd hergegen / daß sie / die Caluinisten / in dem fürnembsten Stuck / darauff das wesen des Nachtmals beruhet / von der Stifftung Christi abweichen / seine Wort verkehren / vnnd den besten Kernen auß dem H. Nachtmal hinweg nemen / vnnd der Kirchen Christi die leeren Hülsen fürstellen. Dann erstlich / so vil die eusserliche Handlung oder Ceremonien belangt / darüber diser Caluinist am ersten klagt / ohn zweiffel darumb / darmit er den gemeinen Man / der vil auff die Ceremonien sihet / desto ehe jrr machen / vnd bewegen könne / Solle man wissen / daß ein grosser vnderschid ist / zwischen denen Ceremonien / die / in haltung des heiligen Abentmals / notwendiglich gebraucht / vnd keines wegs vnderlassen werden sollen: Vnd zwischen denen / so frey gelassen / vnd mittelding sind / (welche man Adiaphora nennet) die so / oder auff ein andere weis / mögen gebraucht / oder gar vnderlassen werden. So befinden sich nun drey fürnemer Stück in der eusserlichen Handlung / welche notwendig sind zu erhaltung der Ordnung Christi / vnd darmit seinem Befelch / da er sagt / das thut / genug geschehe. Erstlich / soll Brot vnnd Wein genommen / vnd durch die Wort Christi / im gebrauch des heiligen Abentmals (auß Krafft der ersten Einsatzung Christi) geheiliget werden / darmit also / nach dem Spruch Au- Tisch saß / nam er das Brot / er segnets / saget danck / brachs / gabs seinen Jüngern / vnd sprach: Nemet hin / vnd esset / das ist mein Leib / der für euch gegeben würdt / das thut zu meiner Gedechtnus. Vnnd nach dem Abentmal / nam er den Kelch / saget danck / vnd gab jhnen / vnnd sprach: Trincket alle darauß / das ist der Kelch des newen Testaments in meinem Blut / das für euch vnd für vil vergossen würdt / zur vergebung der Sünden / das thut / so offt jhr trincket / zu meiner Gedechtnus. In disen worten sind die zwey ding zuerwegen: Erstlich / was vns allda zuthun befohlen werde / so vil die eusserliche fichtbare handlung betrifft. Darnach / was vns in disen Worten zuglauben fürgestelt werde. Vnd soll sich mit Gottes Hilff darauß so vil finden / daß dises Caluinisten Bezüchtigung ein offenbarer Vngrund / wider die Lutherischen / vnd hergegen / daß sie / die Caluinisten / in dem fürnembsten Stuck / darauff das wesen des Nachtmals beruhet / von der Stifftung Christi abweichen / seine Wort verkehren / vnnd den besten Kernen auß dem H. Nachtmal hinweg nemen / vnnd der Kirchen Christi die leeren Hülsen fürstellen. Dann erstlich / so vil die eusserliche Handlung oder Ceremonien belangt / darüber diser Caluinist am ersten klagt / ohn zweiffel darumb / darmit er den gemeinen Man / der vil auff die Ceremonien sihet / desto ehe jrr machen / vnd bewegen könne / Solle man wissen / daß ein grosser vnderschid ist / zwischen denen Ceremonien / die / in haltung des heiligen Abentmals / notwendiglich gebraucht / vnd keines wegs vnderlassen werden sollen: Vnd zwischen denen / so frey gelassen / vnd mittelding sind / (welche man Adiaphora nennet) die so / oder auff ein andere weis / mögen gebraucht / oder gar vnderlassen werden. So befinden sich nun drey fürnemer Stück in der eusserlichen Handlung / welche notwendig sind zu erhaltung der Ordnung Christi / vnd darmit seinem Befelch / da er sagt / das thut / genug geschehe. 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Vnd soll sich mit Gottes Hilff darauß so vil finden / daß dises Caluinisten Bezüchtigung ein offenbarer Vngrund / wider die Lutherischen / vnd hergegen / daß sie / die Caluinisten / in dem fürnembsten Stuck / darauff das wesen des Nachtmals beruhet / von der Stifftung Christi abweichen / seine Wort verkehren / vnnd den besten Kernen auß dem H. Nachtmal hinweg nemen / vnnd der Kirchen Christi die leeren Hülsen fürstellen.</p> <p>Dann erstlich / so vil die eusserliche Handlung oder Ceremonien belangt / darüber diser Caluinist am ersten klagt / ohn zweiffel darumb / darmit er den gemeinen Man / der vil auff die Ceremonien sihet / desto ehe jrr machen / vnd bewegen könne / Solle man wissen / daß ein grosser vnderschid ist / zwischen denen Ceremonien / die / in haltung des heiligen Abentmals / notwendiglich gebraucht / vnd keines wegs vnderlassen werden sollen: Vnd zwischen denen / so frey gelassen / vnd mittelding sind / (welche man Adiaphora nennet) die so / oder auff ein andere weis / mögen gebraucht / oder gar vnderlassen werden.</p> <p>So befinden sich nun drey fürnemer Stück in der eusserlichen Handlung / welche notwendig sind zu erhaltung der Ordnung Christi / vnd darmit seinem Befelch / da er sagt / das thut / genug geschehe. 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Tisch saß / nam er das Brot / er segnets / saget danck / brachs / gabs seinen Jüngern / vnd sprach: Nemet hin / vnd esset / das ist mein Leib / der für euch gegeben würdt / das thut zu meiner Gedechtnus. Vnnd nach dem Abentmal / nam er den Kelch / saget danck / vnd gab jhnen / vnnd sprach: Trincket alle darauß / das ist der Kelch des newen Testaments in meinem Blut / das für euch vnd für vil vergossen würdt / zur vergebung der Sünden / das thut / so offt jhr trincket / zu meiner Gedechtnus.
In disen worten sind die zwey ding zuerwegen: Erstlich / was vns allda zuthun befohlen werde / so vil die eusserliche fichtbare handlung betrifft. Darnach / was vns in disen Worten zuglauben fürgestelt werde. Vnd soll sich mit Gottes Hilff darauß so vil finden / daß dises Caluinisten Bezüchtigung ein offenbarer Vngrund / wider die Lutherischen / vnd hergegen / daß sie / die Caluinisten / in dem fürnembsten Stuck / darauff das wesen des Nachtmals beruhet / von der Stifftung Christi abweichen / seine Wort verkehren / vnnd den besten Kernen auß dem H. Nachtmal hinweg nemen / vnnd der Kirchen Christi die leeren Hülsen fürstellen.
Dann erstlich / so vil die eusserliche Handlung oder Ceremonien belangt / darüber diser Caluinist am ersten klagt / ohn zweiffel darumb / darmit er den gemeinen Man / der vil auff die Ceremonien sihet / desto ehe jrr machen / vnd bewegen könne / Solle man wissen / daß ein grosser vnderschid ist / zwischen denen Ceremonien / die / in haltung des heiligen Abentmals / notwendiglich gebraucht / vnd keines wegs vnderlassen werden sollen: Vnd zwischen denen / so frey gelassen / vnd mittelding sind / (welche man Adiaphora nennet) die so / oder auff ein andere weis / mögen gebraucht / oder gar vnderlassen werden.
So befinden sich nun drey fürnemer Stück in der eusserlichen Handlung / welche notwendig sind zu erhaltung der Ordnung Christi / vnd darmit seinem Befelch / da er sagt / das thut / genug geschehe. Erstlich / soll Brot vnnd Wein genommen / vnd durch die Wort Christi / im gebrauch des heiligen Abentmals (auß Krafft der ersten Einsatzung Christi) geheiliget werden / darmit also / nach dem Spruch Au-
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