Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.schreiben / laßt er die Schwenckfeldische Eselsohren zimlich weit herfür ragen / in dem er die Gnadenuerheissung von Abwaschung der Sünden / vnnd das Tauffwasser nicht nur vnderscheidet / sonder wie Schwenckfeld gethon / gar von einander reisset. Dann weil er die jnnerliche Gab Gottes der Widergeburt von dem Tauffwasser außschleußt / macht er hiemit auß dem Wassertauff ein eitele leere Ceremoniam. Vnd wissen wir zwar durch Gottes Gnad auß seinem heiligen Wort wol / vnd darffs diser Caluinist nicht erst weitleuffig erweisen / daß das Blut Jesu Christi / des Sohns Gottes / vns rein mache1. Joan. 1. 1. Corinth. 6. von aller Sünd: Vnnd daß wir abgewaschen / geheiliget / vnnd gerecht werden durch den Namen des HErrn Jesu / vnd durch den Geist vnsers Gottes. Wir wissen auch das / daß der Allmächtig Gott solche seine Gaben der Widergeburt / ohn alle eusserliche Mittel oder jrrdische Element / seiner Allmächtigkeit nach / in vns würcken köndte. Wir wissen aber hergegen auß oberzehlten Sprüchen der heiligen Schrifft auch das / daß / wie er vns die erste Geburt in diß zeitlich Leben durch vnsere leibliche Eltern / als durch sein hiezu verordnetes Mittel / laßt widerfahren (welches er doch auch ohne die Eltern vns geben köndte) also würckt der H. Geist die Widergeburt / vnnd das Geistlich Leben / vnd eignet vns Christus zu seine Reinigung durch das Mittel der H. Tauff. Darumb auch der HErr Christus dise zwey Stuck (Wasser /Joan. 3. vnd des H. Geists Würckung) zusamen fasset / da er also spricht zu Nicodemo: Warlich / warlich / ich sage dir / es sey dann / daß jemand von newem geborn werde auß dem Wasser vnd Geist / so kan er nicht in das Reich Gottes kommen. Weil nun der HERR Christus den Wassertauff vnnd die Würckung des H. Geists zusamen fasset / sollen wirs vns weder den Schwenckfeld / noch die Caluinisten / die es dißfahls mit dem Schwenckfeld halten / nicht von einander trennen lassen. Vnd erscheinet sich hierauß klar / daß vnser Lehr von der H. Tauff nicht ein grobe vngehewre jrrige meinung (wie diser Caluinist lästert) seie: vnnd daß nicht die Lutherischen / sonder die Caluinisten / die Lehr von dem Sacrament des Tauffs gäntzlich vmbstossen vnnd verkehren. Dann wer jhrer Lehr folgen will / der darff vnnd muß nicht glauben / daß er durch seinen Tauff widergeborn: daß er durch diß Wasserbad gereinigt / vnd von Sünden gewaschen sey / sondern er muß nach der Caluini- schreiben / laßt er die Schwenckfeldische Eselsohren zimlich weit herfür ragen / in dem er die Gnadenuerheissung von Abwaschung der Sünden / vnnd das Tauffwasser nicht nur vnderscheidet / sonder wie Schwenckfeld gethon / gar von einander reisset. Dann weil er die jnnerliche Gab Gottes der Widergeburt von dem Tauffwasser außschleußt / macht er hiemit auß dem Wassertauff ein eitele leere Ceremoniam. Vnd wissen wir zwar durch Gottes Gnad auß seinem heiligen Wort wol / vnd darffs diser Caluinist nicht erst weitleuffig erweisen / daß das Blut Jesu Christi / des Sohns Gottes / vns rein mache1. Joan. 1. 1. Corinth. 6. von aller Sünd: Vnnd daß wir abgewaschen / geheiliget / vnnd gerecht werden durch den Namen des HErrn Jesu / vnd durch den Geist vnsers Gottes. Wir wissen auch das / daß der Allmächtig Gott solche seine Gaben der Widergeburt / ohn alle eusserliche Mittel oder jrrdische Element / seiner Allmächtigkeit nach / in vns würcken köndte. Wir wissen aber hergegen auß oberzehlten Sprüchen der heiligen Schrifft auch das / daß / wie er vns die erste Geburt in diß zeitlich Leben durch vnsere leibliche Eltern / als durch sein hiezu verordnetes Mittel / laßt widerfahren (welches er doch auch ohne die Eltern vns geben köndte) also würckt der H. Geist die Widergeburt / vnnd das Geistlich Leben / vnd eignet vns Christus zu seine Reinigung durch das Mittel der H. Tauff. Darumb auch der HErr Christus dise zwey Stuck (Wasser /Joan. 3. vnd des H. Geists Würckung) zusamen fasset / da er also spricht zu Nicodemo: Warlich / warlich / ich sage dir / es sey dann / daß jemand von newem geborn werde auß dem Wasser vnd Geist / so kan er nicht in das Reich Gottes kommen. Weil nun der HERR Christus den Wassertauff vnnd die Würckung des H. Geists zusamen fasset / sollen wirs vns weder den Schwenckfeld / noch die Caluinisten / die es dißfahls mit dem Schwenckfeld halten / nicht von einander trennen lassen. Vñ erscheinet sich hierauß klar / daß vnser Lehr von der H. Tauff nicht ein grobe vngehewre jrrige meinung (wie diser Caluinist lästert) seie: vnnd daß nicht die Lutherischen / sonder die Caluinisten / die Lehr von dem Sacrament des Tauffs gäntzlich vmbstossen vnnd verkehren. Dann wer jhrer Lehr folgen will / der darff vnnd muß nicht glauben / daß er durch seinen Tauff widergeborn: daß er durch diß Wasserbad gereinigt / vñ von Sünden gewaschen sey / sondern er muß nach der Caluini- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0019" n="17"/> schreiben / laßt er die Schwenckfeldische Eselsohren zimlich weit herfür ragen / in dem er die Gnadenuerheissung von Abwaschung der Sünden / vnnd das Tauffwasser nicht nur vnderscheidet / sonder wie Schwenckfeld gethon / gar von einander reisset. Dann weil er die jnnerliche Gab Gottes der Widergeburt von dem Tauffwasser außschleußt / macht er hiemit auß dem Wassertauff ein eitele leere Ceremoniam. Vnd wissen wir zwar durch Gottes Gnad auß seinem heiligen Wort wol / vnd darffs diser Caluinist nicht erst weitleuffig erweisen / daß das Blut Jesu Christi / des Sohns Gottes / vns rein mache<note place="right">1. Joan. 1. 1. Corinth. 6.</note> von aller Sünd: Vnnd daß wir abgewaschen / geheiliget / vnnd gerecht werden durch den Namen des HErrn Jesu / vnd durch den Geist vnsers Gottes. Wir wissen auch das / daß der Allmächtig Gott solche seine Gaben der Widergeburt / ohn alle eusserliche Mittel oder jrrdische Element / seiner Allmächtigkeit nach / in vns würcken köndte. Wir wissen aber hergegen auß oberzehlten Sprüchen der heiligen Schrifft auch das / daß / wie er vns die erste Geburt in diß zeitlich Leben durch vnsere leibliche Eltern / als durch sein hiezu verordnetes Mittel / laßt widerfahren (welches er doch auch ohne die Eltern vns geben köndte) also würckt der H. Geist die Widergeburt / vnnd das Geistlich Leben / vnd eignet vns Christus zu seine Reinigung durch das Mittel der H. Tauff. Darumb auch der HErr Christus dise zwey Stuck (Wasser /<note place="right">Joan. 3.</note> vnd des H. Geists Würckung) zusamen fasset / da er also spricht zu Nicodemo: Warlich / warlich / ich sage dir / es sey dann / daß jemand von newem geborn werde auß dem Wasser vnd Geist / so kan er nicht in das Reich Gottes kommen. Weil nun der HERR Christus den Wassertauff vnnd die Würckung des H. Geists zusamen fasset / sollen wirs vns weder den Schwenckfeld / noch die Caluinisten / die es dißfahls mit dem Schwenckfeld halten / nicht von einander trennen lassen. Vñ erscheinet sich hierauß klar / daß vnser Lehr von der H. Tauff nicht ein grobe vngehewre jrrige meinung (wie diser Caluinist lästert) seie: vnnd daß nicht die Lutherischen / sonder die Caluinisten / die Lehr von dem Sacrament des Tauffs gäntzlich vmbstossen vnnd verkehren. Dann wer jhrer Lehr folgen will / der darff vnnd muß nicht glauben / daß er durch seinen Tauff widergeborn: daß er durch diß Wasserbad gereinigt / vñ von Sünden gewaschen sey / sondern er muß nach der Caluini- </p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0019]
schreiben / laßt er die Schwenckfeldische Eselsohren zimlich weit herfür ragen / in dem er die Gnadenuerheissung von Abwaschung der Sünden / vnnd das Tauffwasser nicht nur vnderscheidet / sonder wie Schwenckfeld gethon / gar von einander reisset. Dann weil er die jnnerliche Gab Gottes der Widergeburt von dem Tauffwasser außschleußt / macht er hiemit auß dem Wassertauff ein eitele leere Ceremoniam. Vnd wissen wir zwar durch Gottes Gnad auß seinem heiligen Wort wol / vnd darffs diser Caluinist nicht erst weitleuffig erweisen / daß das Blut Jesu Christi / des Sohns Gottes / vns rein mache von aller Sünd: Vnnd daß wir abgewaschen / geheiliget / vnnd gerecht werden durch den Namen des HErrn Jesu / vnd durch den Geist vnsers Gottes. Wir wissen auch das / daß der Allmächtig Gott solche seine Gaben der Widergeburt / ohn alle eusserliche Mittel oder jrrdische Element / seiner Allmächtigkeit nach / in vns würcken köndte. Wir wissen aber hergegen auß oberzehlten Sprüchen der heiligen Schrifft auch das / daß / wie er vns die erste Geburt in diß zeitlich Leben durch vnsere leibliche Eltern / als durch sein hiezu verordnetes Mittel / laßt widerfahren (welches er doch auch ohne die Eltern vns geben köndte) also würckt der H. Geist die Widergeburt / vnnd das Geistlich Leben / vnd eignet vns Christus zu seine Reinigung durch das Mittel der H. Tauff. Darumb auch der HErr Christus dise zwey Stuck (Wasser / vnd des H. Geists Würckung) zusamen fasset / da er also spricht zu Nicodemo: Warlich / warlich / ich sage dir / es sey dann / daß jemand von newem geborn werde auß dem Wasser vnd Geist / so kan er nicht in das Reich Gottes kommen. Weil nun der HERR Christus den Wassertauff vnnd die Würckung des H. Geists zusamen fasset / sollen wirs vns weder den Schwenckfeld / noch die Caluinisten / die es dißfahls mit dem Schwenckfeld halten / nicht von einander trennen lassen. Vñ erscheinet sich hierauß klar / daß vnser Lehr von der H. Tauff nicht ein grobe vngehewre jrrige meinung (wie diser Caluinist lästert) seie: vnnd daß nicht die Lutherischen / sonder die Caluinisten / die Lehr von dem Sacrament des Tauffs gäntzlich vmbstossen vnnd verkehren. Dann wer jhrer Lehr folgen will / der darff vnnd muß nicht glauben / daß er durch seinen Tauff widergeborn: daß er durch diß Wasserbad gereinigt / vñ von Sünden gewaschen sey / sondern er muß nach der Caluini-
1. Joan. 1. 1. Corinth. 6.
Joan. 3.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/19 |
Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/19>, abgerufen am 05.07.2024. |