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Magirus, Johannes: Notwendige und warhaffte Antwort M. Iohannis Magiri, ... Auff die schmähliche ungegründte Abfertigung, und unbefügte vermeindte Retorsion Doctor Marxen zum Lamm. Tübingen, 1593.

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thut / daß wir der lieben Sonnen schein geniessen / wie auß jhren worten / Gesicht vnnd Geberden gespüret würdt / zur newen Zeutung zugeschriben.

Dem sey aber wie jhm wölle / so soll er wissen / daß ich mit meinen Predigern weder Rhum / noch Gunst / noch genieß gesucht / wie mir dessen mein Gewissen / vnd Gott / der rechte Hertzenkündiger / Zeugnus gibet / Sondern / dieweil mich ettliche guthertzige darumb angesprochen / vnnd dieselben jhnen mitzutheilen gebeten / auch bey vilen für notwendig angesehen worden / daß man den Schandfleck von D. Marxen vnser Kirchen in seinem Bericht angehencket / ablehnete vnd widerlegte / habe ich endtlich im Namen Gottes zur publicierung derselben mich bewegen lassen / auch eben darumb solche / wiewol geringe / arbeit niemanden dedicieren oder zuschreiben wöllen / damit ich eben disen Verdacht / darein ich gleichwol jetzund gezogen werde / abschneiden möchte.

Hat nun D. Marx mit seiner Vorred an einen E. Raht zu Heidelberg / dem er seinen köstlichenvnnd wichtigen Sacramentsbericht zugeschriben / Rhum vnnd Verehrungen / oder grosse Geschenck gesucht vnd empfangen / würdt er am besten wissen / vnd darff mich / oder andere / auß seinem Hertzen vnnd Gewissen nicht richten. Zu dem / ists jhme vnd andern seines gleichen Juristen / Causidicis, Medicis, Philosophis, Pictoribus, atque Poetis recht / vnd erlaubt / daß sie von jhrer Profession ablassen / in ein frembdes [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. Pet. 4.Ampt greiffen (welche Gesellen S. Petrus neben die Diebe vnnd Mörder setzet) vnd die gantze Welt ohn auffhören mit Sacramentierischen Büchern / getichten Paßquillen / Gemälden erfüllen / da eines ein Bericht / das an-

thut / daß wir der lieben Sonnen schein geniessen / wie auß jhren worten / Gesicht vnnd Geberden gespüret würdt / zur newen Zeutung zugeschriben.

Dem sey aber wie jhm wölle / so soll er wissen / daß ich mit meinen Predigern weder Rhum / noch Gunst / noch genieß gesucht / wie mir dessen mein Gewissen / vnd Gott / der rechte Hertzenkündiger / Zeugnus gibet / Sondern / dieweil mich ettliche guthertzige darumb angesprochen / vnnd dieselben jhnen mitzutheilen gebeten / auch bey vilen für notwendig angesehen worden / daß man den Schandfleck von D. Marxen vnser Kirchen in seinem Bericht angehencket / ablehnete vnd widerlegte / habe ich endtlich im Namen Gottes zur publicierung derselben mich bewegen lassen / auch eben darumb solche / wiewol geringe / arbeit niemanden dedicieren oder zuschreiben wöllen / damit ich eben disen Verdacht / darein ich gleichwol jetzund gezogen werde / abschneiden möchte.

Hat nun D. Marx mit seiner Vorred an einen E. Raht zu Heidelberg / dem er seinen köstlichenvnnd wichtigen Sacramentsbericht zugeschriben / Rhum vnnd Verehrungen / oder grosse Geschenck gesucht vnd empfangen / würdt er am besten wissen / vnd darff mich / oder andere / auß seinem Hertzen vnnd Gewissen nicht richten. Zu dem / ists jhme vnd andern seines gleichen Juristen / Causidicis, Medicis, Philosophis, Pictoribus, atque Poëtis recht / vnd erlaubt / daß sie von jhrer Profession ablassen / in ein frembdes [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. Pet. 4.Ampt greiffen (welche Gesellen S. Petrus neben die Diebe vnnd Mörder setzet) vnd die gantze Welt ohn auffhören mit Sacramentierischen Büchern / getichten Paßquillen / Gemälden erfüllen / da eines ein Bericht / das an-

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[14/0064] thut / daß wir der lieben Sonnen schein geniessen / wie auß jhren worten / Gesicht vnnd Geberden gespüret würdt / zur newen Zeutung zugeschriben. Dem sey aber wie jhm wölle / so soll er wissen / daß ich mit meinen Predigern weder Rhum / noch Gunst / noch genieß gesucht / wie mir dessen mein Gewissen / vnd Gott / der rechte Hertzenkündiger / Zeugnus gibet / Sondern / dieweil mich ettliche guthertzige darumb angesprochen / vnnd dieselben jhnen mitzutheilen gebeten / auch bey vilen für notwendig angesehen worden / daß man den Schandfleck von D. Marxen vnser Kirchen in seinem Bericht angehencket / ablehnete vnd widerlegte / habe ich endtlich im Namen Gottes zur publicierung derselben mich bewegen lassen / auch eben darumb solche / wiewol geringe / arbeit niemanden dedicieren oder zuschreiben wöllen / damit ich eben disen Verdacht / darein ich gleichwol jetzund gezogen werde / abschneiden möchte. Hat nun D. Marx mit seiner Vorred an einen E. Raht zu Heidelberg / dem er seinen köstlichenvnnd wichtigen Sacramentsbericht zugeschriben / Rhum vnnd Verehrungen / oder grosse Geschenck gesucht vnd empfangen / würdt er am besten wissen / vnd darff mich / oder andere / auß seinem Hertzen vnnd Gewissen nicht richten. Zu dem / ists jhme vnd andern seines gleichen Juristen / Causidicis, Medicis, Philosophis, Pictoribus, atque Poëtis recht / vnd erlaubt / daß sie von jhrer Profession ablassen / in ein frembdes Ampt greiffen (welche Gesellen S. Petrus neben die Diebe vnnd Mörder setzet) vnd die gantze Welt ohn auffhören mit Sacramentierischen Büchern / getichten Paßquillen / Gemälden erfüllen / da eines ein Bericht / das an- _. Pet. 4.

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Notwendige und warhaffte Antwort M. Iohannis Magiri, ... Auff die schmähliche ungegründte Abfertigung, und unbefügte vermeindte Retorsion Doctor Marxen zum Lamm. Tübingen, 1593, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_antwort_1593/64>, abgerufen am 25.11.2024.