Magirus, Johannes: Notwendige und warhaffte Antwort M. Iohannis Magiri, ... Auff die schmähliche ungegründte Abfertigung, und unbefügte vermeindte Retorsion Doctor Marxen zum Lamm. Tübingen, 1593.bräuchlich / daß zu Franckfurt das H. Nachtmal ohne besonder Wortsprechen gehalten würdt / Gott gebe / was die jetzige Kirchen Agenda, was die Prediger / was alle Innwohner zu Franckfurt vnnd frembde Kaufleut darzu sagen. Warumb ists aber bräuchlich? Darumb. Dann D. Marx zum Lamm hats mehr dann einmal zuuor / vnnd ehe die jetzige Agenda in Truck kommen / vnnd neben jhm vil ehrlicher Leut gesehen / daß man kein Wort zu den Communicanten gesprochen hat. So bleibt es nun dabey / daß D. Marx in disem Puncten die Vnwarheit von der Statt Franckfurt / geschriben / als wann noch auff den heutigen Tag kein Wort zu den Communicanten gesprochen werde. Dann das gegenspil ist augenscheinlich demonstriert worden / vnnd ist / wie ich vor diser zeit geschriben / statt vnd landkündig. Gleichwol darff D. Marx zum Lamm solche Vnwarheit mit einer andern heuffen / in dem er fürwendet / ich thue jhm weit zu vil vnnd vnrecht / vnd handle freuentlich vnnd vnuerschampt wider mein Gewissen. Nein / mein Herr Doctor, dafür soll mich mein lieber Gott behüten / daß ich ettwas wider mein Gewissen schreiben / vnnd jemanden / er sey Freund oder Feind / bezüchtigen solte. Oder richtet mich vileicht der Doctor auß seinem Hertzen / so muß ichs geschehen lassen. Sintemal man wol weist / daß ettliche seines gleichen solche weite Gewissen haben / daß man mit gantzen Hew vnnd Lastwägen hindurch fahren möchte / welches wir an seinen ort stellen / vnd Gott befehlen. ZVm andern / leßt es D. Marx an meiner Person nicht bewenden / sondern greifft das gantze Ministerium allhie zu Franckfurt an / vnd nennet vns bräuchlich / daß zu Franckfurt das H. Nachtmal ohne besonder Wortsprechen gehalten würdt / Gott gebe / was die jetzige Kirchen Agenda, was die Prediger / was alle Innwohner zu Franckfurt vnnd frembde Kaufleut darzu sagen. Warumb ists aber bräuchlich? Darumb. Dann D. Marx zum Lam̃ hats mehr dann einmal zuuor / vnnd ehe die jetzige Agenda in Truck kommen / vnnd neben jhm vil ehrlicher Leut gesehen / daß man kein Wort zu den Communicanten gesprochen hat. So bleibt es nun dabey / daß D. Marx in disem Puncten die Vnwarheit von der Statt Franckfurt / geschriben / als wann noch auff den heutigen Tag kein Wort zu den Communicanten gesprochen werde. Dann das gegenspil ist augenscheinlich demonstriert worden / vnnd ist / wie ich vor diser zeit geschriben / statt vnd landkündig. Gleichwol darff D. Marx zum Lam̃ solche Vnwarheit mit einer andern heuffen / in dem er fürwendet / ich thue jhm weit zu vil vnnd vnrecht / vnd handle freuentlich vnnd vnuerschampt wider mein Gewissen. Nein / mein Herr Doctor, dafür soll mich mein lieber Gott behüten / daß ich ettwas wider mein Gewissen schreiben / vnnd jemanden / er sey Freund oder Feind / bezüchtigen solte. Oder richtet mich vileicht der Doctor auß seinem Hertzen / so muß ichs geschehen lassen. Sintemal man wol weist / daß ettliche seines gleichen solche weite Gewissen haben / daß man mit gantzen Hew vnnd Lastwägen hindurch fahren möchte / welches wir an seinen ort stellen / vnd Gott befehlen. ZVm andern / leßt es D. Marx an meiner Person nicht bewenden / sondern greifft das gantze Ministerium allhie zu Franckfurt an / vnd nennet vns <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0057" n="7"/> bräuchlich / daß zu Franckfurt das H. Nachtmal ohne besonder Wortsprechen gehalten würdt / Gott gebe / was die jetzige Kirchen Agenda, was die Prediger / was alle Innwohner zu Franckfurt vnnd frembde Kaufleut darzu sagen. Warumb ists aber bräuchlich? Darumb. Dann D. Marx zum Lam̃ hats mehr dann einmal zuuor / vnnd ehe die jetzige Agenda in Truck kommen / vnnd neben jhm vil ehrlicher Leut gesehen / daß man kein Wort zu den Communicanten gesprochen hat.</p> <p>So bleibt es nun dabey / daß D. Marx in disem Puncten die Vnwarheit von der Statt Franckfurt / geschriben / als wann noch auff den heutigen Tag kein Wort zu den Communicanten gesprochen werde. Dann das gegenspil ist augenscheinlich demonstriert worden / vnnd ist / wie ich vor diser zeit geschriben / statt vnd landkündig.</p> <p>Gleichwol darff D. Marx zum Lam̃ solche Vnwarheit mit einer andern heuffen / in dem er fürwendet / ich thue jhm weit zu vil vnnd vnrecht / vnd handle freuentlich vnnd vnuerschampt wider mein Gewissen. Nein / mein Herr Doctor, dafür soll mich mein lieber Gott behüten / daß ich ettwas wider mein Gewissen schreiben / vnnd jemanden / er sey Freund oder Feind / bezüchtigen solte. Oder richtet mich vileicht der Doctor auß seinem Hertzen / so muß ichs geschehen lassen. Sintemal man wol weist / daß ettliche seines gleichen solche weite Gewissen haben / daß man mit gantzen Hew vnnd Lastwägen hindurch fahren möchte / welches wir an seinen ort stellen / vnd Gott befehlen.</p> <p>ZVm andern / leßt es D. Marx an meiner Person nicht bewenden / sondern greifft das gantze Ministerium allhie zu Franckfurt an / vnd nennet vns </p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0057]
bräuchlich / daß zu Franckfurt das H. Nachtmal ohne besonder Wortsprechen gehalten würdt / Gott gebe / was die jetzige Kirchen Agenda, was die Prediger / was alle Innwohner zu Franckfurt vnnd frembde Kaufleut darzu sagen. Warumb ists aber bräuchlich? Darumb. Dann D. Marx zum Lam̃ hats mehr dann einmal zuuor / vnnd ehe die jetzige Agenda in Truck kommen / vnnd neben jhm vil ehrlicher Leut gesehen / daß man kein Wort zu den Communicanten gesprochen hat.
So bleibt es nun dabey / daß D. Marx in disem Puncten die Vnwarheit von der Statt Franckfurt / geschriben / als wann noch auff den heutigen Tag kein Wort zu den Communicanten gesprochen werde. Dann das gegenspil ist augenscheinlich demonstriert worden / vnnd ist / wie ich vor diser zeit geschriben / statt vnd landkündig.
Gleichwol darff D. Marx zum Lam̃ solche Vnwarheit mit einer andern heuffen / in dem er fürwendet / ich thue jhm weit zu vil vnnd vnrecht / vnd handle freuentlich vnnd vnuerschampt wider mein Gewissen. Nein / mein Herr Doctor, dafür soll mich mein lieber Gott behüten / daß ich ettwas wider mein Gewissen schreiben / vnnd jemanden / er sey Freund oder Feind / bezüchtigen solte. Oder richtet mich vileicht der Doctor auß seinem Hertzen / so muß ichs geschehen lassen. Sintemal man wol weist / daß ettliche seines gleichen solche weite Gewissen haben / daß man mit gantzen Hew vnnd Lastwägen hindurch fahren möchte / welches wir an seinen ort stellen / vnd Gott befehlen.
ZVm andern / leßt es D. Marx an meiner Person nicht bewenden / sondern greifft das gantze Ministerium allhie zu Franckfurt an / vnd nennet vns
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Notwendige und warhaffte Antwort M. Iohannis Magiri, ... Auff die schmähliche ungegründte Abfertigung, und unbefügte vermeindte Retorsion Doctor Marxen zum Lamm. Tübingen, 1593, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_antwort_1593/57>, abgerufen am 27.07.2024. |