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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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(2) Wo im Abschnitt einerley Worte mit sondrem
Nachdruck wiederholet werden/ e. g.

Die edle Poesie ist nur der Weisen Kost/
Die stille Poesie ist süsser als der Most.

Reg. 17. Man muß die Reim-Wörter mit dem
folgenden Versse nicht zertheilen und vermengen/
wie der berühmte Weisius in seiner Poeten-Zunfft
zum Spaß dergleichen Exempel giebet:

Wie eine Wand/ die keinen Eck-
stein hat zu dieser Frist/
also mein Hertz geplaget ist.

M. Erdmann Neumeister in seinem Curieusen speci-
mine
von deutschen Poeten führt. pag. 81. einen an/
der also gereimet:

Man lebt noch einst so lang bey einer frommen Frau/
Wer eine böse kriegt/ der pfleget bald zu grau-
en/ Und stirbet auch gar bald.

Desgleichen:

= = = Du warst ein frommer Mann/
Doch bist jetzunder todt/ daß du nicht helffen kan-
st und Niemand stöhr ihn = = =

Eben auf den Schlag kommt der Jesuit Balde in Car-
mine de vanitate Mundi, pag.
36

Faul Fleisch stinckt/ o Domini,
Zum Exempel ist der Tri-
malcio,

Wo er stund/ gieng oder saß/
Schrey des Neben Menschen Naß/
Mordio.

Conf. Sacer. l. c. pag. 21. §. 27.

Reg. 18 Damit man bald Reim-Wörter möch-

te

(2) Wo im Abſchnitt einerley Worte mit ſondrem
Nachdruck wiederholet werden/ e. g.

Die edle Poeſie iſt nur der Weiſen Koſt/
Die ſtille Poeſie iſt ſuͤſſer als der Moſt.

Reg. 17. Man muß die Reim-Woͤrter mit dem
folgenden Verſſe nicht zertheilen und vermengen/
wie der beruͤhmte Weiſius in ſeiner Poeten-Zunfft
zum Spaß dergleichen Exempel giebet:

Wie eine Wand/ die keinen Eck-
ſtein hat zu dieſer Friſt/
alſo mein Hertz geplaget iſt.

M. Erdmann Neumeiſter in ſeinem Curieuſen ſpeci-
mine
von deutſchen Poeten fuͤhrt. pag. 81. einen an/
der alſo gereimet:

Man lebt noch einſt ſo lang bey einer from̃en Frau/
Wer eine boͤſe kriegt/ der pfleget bald zu grau-
en/ Und ſtirbet auch gar bald.

Desgleichen:

= = = Du warſt ein frommer Mann/
Doch biſt jetzunder todt/ daß du nicht helffen kan-
ſt und Niemand ſtoͤhr ihn = = =

Eben auf den Schlag kommt der Jeſuit Balde in Car-
mine de vanitate Mundi, pag.
36

Faul Fleiſch ſtinckt/ o Domini,
Zum Exempel iſt der Tri-
malcio,

Wo er ſtund/ gieng oder ſaß/
Schrey des Neben Menſchen Naß/
Mordio.

Conf. Sacer. l. c. pag. 21. §. 27.

Reg. 18 Damit man bald Reim-Woͤrter moͤch-

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[77/0089] (2) Wo im Abſchnitt einerley Worte mit ſondrem Nachdruck wiederholet werden/ e. g. Die edle Poeſie iſt nur der Weiſen Koſt/ Die ſtille Poeſie iſt ſuͤſſer als der Moſt. Reg. 17. Man muß die Reim-Woͤrter mit dem folgenden Verſſe nicht zertheilen und vermengen/ wie der beruͤhmte Weiſius in ſeiner Poeten-Zunfft zum Spaß dergleichen Exempel giebet: Wie eine Wand/ die keinen Eck- ſtein hat zu dieſer Friſt/ alſo mein Hertz geplaget iſt. M. Erdmann Neumeiſter in ſeinem Curieuſen ſpeci- mine von deutſchen Poeten fuͤhrt. pag. 81. einen an/ der alſo gereimet: Man lebt noch einſt ſo lang bey einer from̃en Frau/ Wer eine boͤſe kriegt/ der pfleget bald zu grau- en/ Und ſtirbet auch gar bald. Desgleichen: = = = Du warſt ein frommer Mann/ Doch biſt jetzunder todt/ daß du nicht helffen kan- ſt und Niemand ſtoͤhr ihn = = = Eben auf den Schlag kommt der Jeſuit Balde in Car- mine de vanitate Mundi, pag. 36 Faul Fleiſch ſtinckt/ o Domini, Zum Exempel iſt der Tri- malcio, Wo er ſtund/ gieng oder ſaß/ Schrey des Neben Menſchen Naß/ Mordio. Conf. Sacer. l. c. pag. 21. §. 27. Reg. 18 Damit man bald Reim-Woͤrter moͤch- te

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/89>, abgerufen am 23.11.2024.