Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.auf den berühmten Hoffmanswaldau/ Caspari von Lo- Reg. 3. Damit ein Wort nicht harter klinge/ Reg. 4. Der Reim ist falsch/ wenn in einem Vers- Reg. 5. Zu vermeiden ist/ daß man nicht weich- den/ E 4
auf den beruͤhmten Hoffmanswaldau/ Caſpari von Lo- Reg. 3. Damit ein Wort nicht harter klinge/ Reg. 4. Der Reim iſt falſch/ wenn in einem Verſ- Reg. 5. Zu vermeiden iſt/ daß man nicht weich- den/ E 4
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auf den beruͤhmten Hoffmanswaldau/ Caſpari von Lo-
henſtein/ und andere vornehme Maͤnner/ die ſolches
gebrauchet.
Reg. 3. Damit ein Wort nicht harter klinge/
als das andere/ ſo muß man ſolche Reim-Endun-
gen brauchen/ die ſo wohl im Reden als Schreiben
uͤbereinkommen/ e. g. Ich kan nicht fuͤglich nach
Schleſiſcher Mund Art Reimen: (Doch wohl nach
Meißniſcher) ehren und beſcheren/ lehren und ge-
wehren/ hoͤren und verkehren/ ſtehen/ und ſehen/ Hoͤl-
le und Seele. Alwo das erſte E. wie ein griechiſch E.
das andere/ wie ein Y ausgeſprochen wird. So iſt
es auch mit dem Maͤnnnlichen Naß und Glaaß. In
welchen allen aber die uͤbliche Lands-Art in acht
zunehmen iſt/ denn wie dieſe ſich endet in der Elocu-
tion, und Pronunciation, ſo kan man reimen. Tſcher-
ning. l. c. pag. 76.
Reg. 4. Der Reim iſt falſch/ wenn in einem Verſ-
ſe das letzte Wort einen doppelten Conſonantem
hat/ und das ander einen einfachen/ als harren und
verwahren/ ſchlemmen und nehmen/ raſen und gaſſen/
in Maͤnnlichen kan es angehen/ e. g. Geiſt und gereißt/
ob gleich Zeſius auch ſolches in ſeinem Helicon ver-
wirfft/ pag. 108. So zeigen doch andere ein anders-
Tſcherning. l. c. pag. 79. Opitz in ſeiner Poeterey
pag. 65. Buchnerus.
Reg. 5. Zu vermeiden iſt/ daß man nicht weich-
und hartlautende Woͤrter vermiſche/ vornehmlich/
wann D. und T. in Weiblichen vorkom̃en/ e. g. Ich
kan nicht Reimen/ weidet und leitet/ ſelten und mel-
den/
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