Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.Reg. 11. Wenn ein B. und D. vorher gehet/ und Reg. 12. Das E. soll nicht überflüssig den Wor- Reg. 13. Wie aber das E. keinem Worte kan ange- Reg. 14 Wie ich das E am Ende des Wortes nicht
Reg. 11. Wenn ein B. und D. vorher gehet/ und Reg. 12. Das E. ſoll nicht uͤberfluͤſſig den Wor- Reg. 13. Wie aber das E. keinem Worte kan ange- Reg. 14 Wie ich das E am Ende des Wortes nicht
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Reg. 11. Wenn ein B. und D. vorher gehet/ und
ein T. folget ſo kan das E. welches zwiſchen dieſen bey-
den Conſonantibus ſtehet/ weggelaſſen werden/ oder
nach Belieben ſtehen bleiben/ e.g. ſchwebt und ſchwebet/
befreundt und befreundet.
Reg. 12. Das E. ſoll nicht uͤberfluͤſſig den Wor-
ten angehenckt werden/ e. g. Der Venus Sohne/ Him-
mels-Helde/ wellet; vor Sohn Himmel/ Held/ Welt
etc. Alſo auch ſag ich nicht/ GOtte/ Menſche/ Schul-
de/ Hande/ Rechte Wohle/ etc. Sondern/ GOtt
Menſch/ Schuld/ Hand/ Recht/ Wohl/ etc. Indem/
wo das E. vorhin nicht geſtanden/ da kan ich es auch
hernach nicht hinſetzen/ jedoch bleibet es in etlichen
nach Belieben ſtehen/ e. g. Daß ich ſage/ Sonne/
Gluͤcke/ als auch Sonn/ und Gluͤck. Doch iſt wohl
zu obſerviren/ daß ich in der Mitten des Wortes nicht
nach meinem Belieben das e einzwinge/ umb mehr
Sylben zumachen/ e. g. Goͤttelich/ Menſchelich/ Heye-
lig etc. Tſcherning l. c. pag. 109.
Reg. 13. Wie aber das E. keinem Worte kan ange-
flickt werden/ ſo kan man ſolches auch gegentheils
nicht auslaſſen/ wo es nicht die Ausſprache und die
geſetzte Regeln ausſtoſſen/ e. g. ich ſage: geſchlagen/
Vater/ aufgenom̃en/ einen etc. nicht aber/ geſchlag’n
Vat’r/ auffgenommn/ ein’ etc. Doch/ wo es in gemei-
ner ungebundner Rede außgelaſſen wird/ ſo kan ichs
auch in Verſſen thun/ e. g. ich ſage/ bethoͤrt und
auch bethoͤret/ verſtimmt und auch verſtimmet. Sa-
cer. Erinnerung deutſcher Poeterey p. 11.
Reg. 14 Wie ich das E am Ende des Wortes
nicht
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