Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.auf der gleichen Art kan man gar leicht zur phrasio- Reg. 10. Die Peryphrases müssen wohl be- Reg. 11. Eines Poeten vornehmstes Kunst- Der Dichter Absehn geht auf Nutzen und Vergnü- gen/ In Nüssen muß der Kern/ in Verssen dieses liegen. und l. 2. ep. 1. v. 126. singet er also: Os tenerum pueri balbumque Poeta figurat, Rectae
auf der gleichen Art kan man gar leicht zur phraſio- Reg. 10. Die Peryphraſes muͤſſen wohl be- Reg. 11. Eines Poeten vornehmſtes Kunſt- Der Dichter Abſehn geht auf Nutzen und Vergnuͤ- gen/ In Nuͤſſen muß der Kern/ in Verſſen dieſes liegen. und l. 2. ep. 1. v. 126. ſinget er alſo: Os tenerum pueri balbumque Poeta figurat, Rectæ
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0070" n="58"/> auf der gleichen Art kan man gar leicht zur <hi rendition="#aq">phraſio-<lb/> logi</hi> kommen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 10. Die <hi rendition="#aq">Peryphraſes</hi> muͤſſen wohl be-<lb/> daͤchtig gebraucht werden/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> vor Menſch/ ſag ich/<lb/> der Buͤrger dieſer Welt/ vor Artzt; Du <hi rendition="#aq">podalir</hi> der<lb/> Stadt/ <hi rendition="#aq">Hygeens</hi> groſſer Ruhm/ den <hi rendition="#aq">Hippocras, Galen</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Avicenna</hi> kuͤſſen. it. des <hi rendition="#aq">Æculapii</hi> Sohn etc. vor<lb/><hi rendition="#aq">Virgilius;</hi> der Dichter edler Fuͤrſt den <hi rendition="#aq">Mantua</hi> ge-<lb/> zeigt/ <hi rendition="#aq">Parthenope</hi> begraben/ vor <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J</hi>uriſt.</hi> der <hi rendition="#aq">Themis</hi><lb/> edler Sohn/ vor Buͤrgermeiſter/ du <hi rendition="#aq">Palinur</hi> der Stadt<lb/> ſo Hafft und Ruder haͤlt/ vor Grab/ der Wuͤrmer<lb/><hi rendition="#aq">Arſenal</hi>-vor Teich/ des Schuppen/ Heeres Schloß:<lb/> vor Vernunfft: Das <hi rendition="#aq">Moly</hi> der Vernunfft. Vor<lb/> Zanck/ der Zanckſucht <hi rendition="#aq">Labyrinth,</hi> vor Sadelbanm/<lb/> der mehr Geſtanck in ſich als Zibeth Kugeln fuͤhrt. etc</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 11. Eines Poeten vornehmſtes Kunſt-<lb/> Stuͤck iſt/ daß er zum oͤfftern feine/ Lehrreiche <hi rendition="#aq">Sen-<lb/> tenti</hi>en/ Gleichniſſe/ Hiſtorien/ Geſchichte mit ein-<lb/> miſche/ denn ein Poet ſoll Nutzen und Ergetzen nach<lb/><hi rendition="#aq">Horatii</hi> Urtheil <hi rendition="#aq">l. de arte Poet. v. 333. <cit><quote>& prodesſe<lb/> velunt & delectare Poetæ, aut ſimul & jucunda &<lb/> idonea dicere vitæ:</quote><bibl/></cit></hi></p><lb/> <lg type="poem"> <l>Der Dichter Abſehn geht auf Nutzen und Vergnuͤ-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">gen/</hi> </l><lb/> <l>In Nuͤſſen muß der Kern/ in Verſſen dieſes liegen.</l> </lg><lb/> <p>und <hi rendition="#aq">l. 2. ep. 1. v.</hi> 126. ſinget er alſo:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Os tenerum pueri balbumque Poeta figurat,<lb/> Torquet ab abſcenis jam nunc ſermonibus aurem,<lb/> Mox etiam pectus præceptis format amicis.<lb/> Aſperiatis & invidiæ Corrector & iræ.</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Rectæ</hi> </fw><lb/> </quote> </cit> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0070]
auf der gleichen Art kan man gar leicht zur phraſio-
logi kommen.
Reg. 10. Die Peryphraſes muͤſſen wohl be-
daͤchtig gebraucht werden/ e. g. vor Menſch/ ſag ich/
der Buͤrger dieſer Welt/ vor Artzt; Du podalir der
Stadt/ Hygeens groſſer Ruhm/ den Hippocras, Galen
und Avicenna kuͤſſen. it. des Æculapii Sohn etc. vor
Virgilius; der Dichter edler Fuͤrſt den Mantua ge-
zeigt/ Parthenope begraben/ vor Juriſt. der Themis
edler Sohn/ vor Buͤrgermeiſter/ du Palinur der Stadt
ſo Hafft und Ruder haͤlt/ vor Grab/ der Wuͤrmer
Arſenal-vor Teich/ des Schuppen/ Heeres Schloß:
vor Vernunfft: Das Moly der Vernunfft. Vor
Zanck/ der Zanckſucht Labyrinth, vor Sadelbanm/
der mehr Geſtanck in ſich als Zibeth Kugeln fuͤhrt. etc
Reg. 11. Eines Poeten vornehmſtes Kunſt-
Stuͤck iſt/ daß er zum oͤfftern feine/ Lehrreiche Sen-
tentien/ Gleichniſſe/ Hiſtorien/ Geſchichte mit ein-
miſche/ denn ein Poet ſoll Nutzen und Ergetzen nach
Horatii Urtheil l. de arte Poet. v. 333. & prodesſe
velunt & delectare Poetæ, aut ſimul & jucunda &
idonea dicere vitæ:
Der Dichter Abſehn geht auf Nutzen und Vergnuͤ-
gen/
In Nuͤſſen muß der Kern/ in Verſſen dieſes liegen.
und l. 2. ep. 1. v. 126. ſinget er alſo:
Os tenerum pueri balbumque Poeta figurat,
Torquet ab abſcenis jam nunc ſermonibus aurem,
Mox etiam pectus præceptis format amicis.
Aſperiatis & invidiæ Corrector & iræ.
Rectæ
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