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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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ten/ auf der andern aber/ der 3. 4. 7. 8. 9. 12. 13. und
15. sich reimen.

Reg. 2. Nach dem 8. Verß/ desgleichen nach
den letzten wird der Abschnitt des 1. Versses gesetzt/
damit es sich also ende/ wie es angefangen war.

Reg. 3. Das Wort/ mit welchen ich einmahl ge-
reimet/ daß darff ich darinnen nicht noch einmahl neh-
men/ ob es gleich eine andere Signification hätte/ dann
solches so wohl hier/ als in den Sonnetten ein Feh-
ler heisset. Weil solche Art selten vorkommt/ wollen
wir solche statt eines Exempels, in einem Begräbniß-
Gedichte weisen:

Der Port ist wohl erreicht/ itzt still ich mein Verlangen
Nachdem ich JESUM kan im Himmels-Saal umbfangen/
Wo alle Jammer-Noth der Erden von mir weicht/
Da kaum der Lebenns-Geist aus seinem Kercker kreicht/
Ich kan in Sicherheik im Glückes-Hafen prangen/
Und fürchten keinen Sturm/ so knicket Mast und Stangen/
Mein GOTT ist mein Compaß/ so mich jetzt zu sich zeucht/
Sein Wollen mein Gebot/ das alle Satzung bleicht/
Der Port ist wohl erreicht.
Drumb wischt die Augen-Fluth von euren blassen Wangen/
Die Nässe brauch ich nicht/ nun ich zu GOTT gegangen/
Macht Asch und Grabstätt nicht mit Augen-Wasser feucht/
Vielmehr mit Tugend-Gold euch in der Welt anstreicht/
So werdet ihr nebst mir einst tragen Käyser-Spangen/
Der Port ist wohl erreicht.

Reg. 4. Die 2. Art der Ringel-Reime ist/ die
auch Gegen-Reime können heissen/ wann das erste
und letzte Wort im Versse/ und der Abschnitt des
ersten und andern Versses sich reimen/ solche Art
ist nur vor Courieuse Gemühter/ weilen es den Einfäll-

tigen

ten/ auf der andern aber/ der 3. 4. 7. 8. 9. 12. 13. und
15. ſich reimen.

Reg. 2. Nach dem 8. Verß/ desgleichen nach
den letzten wird der Abſchnitt des 1. Verſſes geſetzt/
damit es ſich alſo ende/ wie es angefangen war.

Reg. 3. Das Wort/ mit welchen ich einmahl ge-
reimet/ daß darff ich darinnen nicht noch einmahl neh-
men/ ob es gleich eine andere Signification haͤtte/ dañ
ſolches ſo wohl hier/ als in den Sonnetten ein Feh-
ler heiſſet. Weil ſolche Art ſelten vorkommt/ wollen
wir ſolche ſtatt eines Exempels, in einem Begraͤbniß-
Gedichte weiſen:

Der Port iſt wohl erreicht/ itzt ſtill ich mein Verlangen
Nachdem ich JESUM kan im Himmels-Saal umbfangen/
Wo alle Jammer-Noth der Erden von mir weicht/
Da kaum der Lebeñs-Geiſt aus ſeinem Kercker kreicht/
Ich kan in Sicherheik im Gluͤckes-Hafen prangen/
Und fuͤrchten keinen Sturm/ ſo knicket Maſt und Stangen/
Mein GOTT iſt mein Compaß/ ſo mich jetzt zu ſich zeucht/
Sein Wollen mein Gebot/ das alle Satzung bleicht/
Der Port iſt wohl erreicht.
Drumb wiſcht die Augen-Fluth von euren blaſſen Wangen/
Die Naͤſſe brauch ich nicht/ nun ich zu GOTT gegangen/
Macht Aſch und Grabſtaͤtt nicht mit Augen-Waſſer feucht/
Vielmehr mit Tugend-Gold euch in der Welt anſtreicht/
So werdet ihr nebſt mir einſt tragen Kaͤyſer-Spangen/
Der Port iſt wohl erreicht.

Reg. 4. Die 2. Art der Ringel-Reime iſt/ die
auch Gegen-Reime koͤnnen heiſſen/ wann das erſte
und letzte Wort im Verſſe/ und der Abſchnitt des
erſten und andern Verſſes ſich reimen/ ſolche Art
iſt nur vor Courieuſe Gemuͤhter/ weilen es den Einfaͤll-

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[150/0168] ten/ auf der andern aber/ der 3. 4. 7. 8. 9. 12. 13. und 15. ſich reimen. Reg. 2. Nach dem 8. Verß/ desgleichen nach den letzten wird der Abſchnitt des 1. Verſſes geſetzt/ damit es ſich alſo ende/ wie es angefangen war. Reg. 3. Das Wort/ mit welchen ich einmahl ge- reimet/ daß darff ich darinnen nicht noch einmahl neh- men/ ob es gleich eine andere Signification haͤtte/ dañ ſolches ſo wohl hier/ als in den Sonnetten ein Feh- ler heiſſet. Weil ſolche Art ſelten vorkommt/ wollen wir ſolche ſtatt eines Exempels, in einem Begraͤbniß- Gedichte weiſen: Der Port iſt wohl erreicht/ itzt ſtill ich mein Verlangen Nachdem ich JESUM kan im Himmels-Saal umbfangen/ Wo alle Jammer-Noth der Erden von mir weicht/ Da kaum der Lebeñs-Geiſt aus ſeinem Kercker kreicht/ Ich kan in Sicherheik im Gluͤckes-Hafen prangen/ Und fuͤrchten keinen Sturm/ ſo knicket Maſt und Stangen/ Mein GOTT iſt mein Compaß/ ſo mich jetzt zu ſich zeucht/ Sein Wollen mein Gebot/ das alle Satzung bleicht/ Der Port iſt wohl erreicht. Drumb wiſcht die Augen-Fluth von euren blaſſen Wangen/ Die Naͤſſe brauch ich nicht/ nun ich zu GOTT gegangen/ Macht Aſch und Grabſtaͤtt nicht mit Augen-Waſſer feucht/ Vielmehr mit Tugend-Gold euch in der Welt anſtreicht/ So werdet ihr nebſt mir einſt tragen Kaͤyſer-Spangen/ Der Port iſt wohl erreicht. Reg. 4. Die 2. Art der Ringel-Reime iſt/ die auch Gegen-Reime koͤnnen heiſſen/ wann das erſte und letzte Wort im Verſſe/ und der Abſchnitt des erſten und andern Verſſes ſich reimen/ ſolche Art iſt nur vor Courieuſe Gemuͤhter/ weilen es den Einfaͤll- tigen

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Bei der Ausgabe von 1704 handelt es sich, um die … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/168>, abgerufen am 21.11.2024.