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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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5.
Sprich ich habe deine Schuld/ liebstes Kind nunmehr
gebüsset/

Durch mein Blut des Vatern Zorn und den schweren
Fluch versüsset/

Du solst leben/ steh nur auf/
Geh den wahren Christen-Lauff/
Ach so/ JESU/ meine Sonne/
Schmeck ich Trost und Himmels-Wonne.

Nota: Diese dritte Art kommt gar offte vor/ so wohl
wenn man Begräbniß-Carmina/ als Freuden-Oden
machet und dergleichen/ wie auch Nahmens- und
Bind-Brieffe.

Reg. 2. Zu den Acrostichis gehören auch die
Chronosticha oder Chronodisticha, Eteosticha, Zahl-
Versse/ da der Römer Zinß- und Gewicht-Zahl aus
den Buchstaben wird gezogen/ e. g. I dedeutet 1. V, U,
gilt 5. X gilt 10. L wird vor 50. gerechnet/ wie das
C vor 100. das D vor 500. und das M vor 1000
e. g. die Jahr-Zahl 1703 kommt aus denn Worten he-
raus:

GOtt kan hIer In bösen SaChen/
eIn gar frohes EnDe MaChen.

MDCCIII.

oder:

So HeYL hIer fehLt/ so koMt Der HöChste her

Weil aber solcher Exempel alle Bücher voll/ als wol-

len
J
5.
Sprich ich habe deine Schuld/ liebſtes Kind nunmehr
gebuͤſſet/

Durch mein Blut des Vatern Zorn und den ſchweren
Fluch verſuͤſſet/

Du ſolſt leben/ ſteh nur auf/
Geh den wahren Chriſten-Lauff/
Ach ſo/ JESU/ meine Sonne/
Schmeck ich Troſt und Himmels-Wonne.

Nota: Dieſe dritte Art kommt gar offte vor/ ſo wohl
wenn man Begraͤbniß-Carmina/ als Freuden-Oden
machet und dergleichen/ wie auch Nahmens- und
Bind-Brieffe.

Reg. 2. Zu den Acroſtichis gehoͤren auch die
Chronoſticha oder Chronodiſticha, Eteoſticha, Zahl-
Verſſe/ da der Roͤmer Zinß- und Gewicht-Zahl aus
den Buchſtaben wird gezogen/ e. g. I dedeutet 1. V, U,
gilt 5. X gilt 10. L wird vor 50. gerechnet/ wie das
C vor 100. das D vor 500. und das M vor 1000
e. g. die Jahr-Zahl 1703 kommt aus denn Worten he-
raus:

GOtt kan hIer In boͤſen SaChen/
eIn gar frohes EnDe MaChen.

MDCCIII.

oder:

So HeYL hIer fehLt/ ſo koMt Der HoͤChſte her

Weil aber ſolcher Exempel alle Buͤcher voll/ als wol-

len
J
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[129/0141] 5. Sprich ich habe deine Schuld/ liebſtes Kind nunmehr gebuͤſſet/ Durch mein Blut des Vatern Zorn und den ſchweren Fluch verſuͤſſet/ Du ſolſt leben/ ſteh nur auf/ Geh den wahren Chriſten-Lauff/ Ach ſo/ JESU/ meine Sonne/ Schmeck ich Troſt und Himmels-Wonne. Nota: Dieſe dritte Art kommt gar offte vor/ ſo wohl wenn man Begraͤbniß-Carmina/ als Freuden-Oden machet und dergleichen/ wie auch Nahmens- und Bind-Brieffe. Reg. 2. Zu den Acroſtichis gehoͤren auch die Chronoſticha oder Chronodiſticha, Eteoſticha, Zahl- Verſſe/ da der Roͤmer Zinß- und Gewicht-Zahl aus den Buchſtaben wird gezogen/ e. g. I dedeutet 1. V, U, gilt 5. X gilt 10. L wird vor 50. gerechnet/ wie das C vor 100. das D vor 500. und das M vor 1000 e. g. die Jahr-Zahl 1703 kommt aus denn Worten he- raus: GOtt kan hIer In boͤſen SaChen/ eIn gar frohes EnDe MaChen. MDCCIII. oder: So HeYL hIer fehLt/ ſo koMt Der HoͤChſte her Weil aber ſolcher Exempel alle Buͤcher voll/ als wol- len J

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/141>, abgerufen am 23.11.2024.