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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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Gedichte/ da man mit der Rede worauf man im An-
fange zielet/ allgemach biß zu einem lehrhafften En-
de gehet/ welches mit einer nachdencklichen Sententz,
die den Leser ferner nach zusinnen/ was im Gemüthe
hinterläst/ wird geschlossen. Von solchen haben voll-
kommne Anweisung gethan/ Herr D. Caspar Ziegler,
von Madrigallen. Joh. Gottfr. Olearius in Erstlingen
Geistl. Lieder und Madrigallen. Stockmann von Ma-
drigall
en. Henrich Bredelos Madrigallen M. Adam
Bretschneider Madrigallen.

Reg. 2. Ob gleich ein Madrigall (1) in den Zei-
len/ und (2) Füssen wie auch (3) in der Reimschren-
ckung grosse Freyheit hat/ jedennoch ist in acht zu neh-
men/ daß der kleineste Madrigall nicht weniger als
5/ und der längste nicht mehr als 15. oder 16. Zeilen
habe/ und aus lauter Jambis bestehe. Die gemein-
sten sind/ welche aus 7. 8. 9. 10. oder 11. Verssen
sind.

Reg. 3. Die Reime mögen nach Belieben ge-
schrenckt werden/ jedoch ohne Zwang/ weilen vornem-
lich in dieser Art die Versse ordentlich fliessen müssen/
dabey können 2. oder 3. Zeilen in den langen Madri-
gallen/ wegen der Füglichkeit ungereimt bleiben.

Reg. 4. Die Versse dörffen nicht gleich lang
seyn/ sondern es steht bey des Poeten Willkühr/ welchen
er kurtz oder lang setzen wolle. Doch können die kurtzen
6. 7. biß 8. Sylbig seyn/ die längsten aber sollen nicht
über 11. Sylben haben/ es sey dann/ daß man den
Verß umb eines bessern Nachdrucks/ und wegen ei-
ner richtigern Construction halben/ frey lauffen liesse/

wie

Gedichte/ da man mit der Rede worauf man im An-
fange zielet/ allgemach biß zu einem lehrhafften En-
de gehet/ welches mit einer nachdencklichen Sententz,
die den Leſer ferner nach zuſinnen/ was im Gemuͤthe
hinterlaͤſt/ wird geſchloſſen. Von ſolchen haben voll-
kommne Anweiſung gethan/ Herꝛ D. Caſpar Ziegler,
von Madrigallen. Joh. Gottfr. Olearius in Erſtlingen
Geiſtl. Lieder und Madrigallen. Stockmann von Ma-
drigall
en. Henrich Bredelos Madrigallen M. Adam
Bretſchneider Madrigallen.

Reg. 2. Ob gleich ein Madrigall (1) in den Zei-
len/ und (2) Fuͤſſen wie auch (3) in der Reimſchren-
ckung groſſe Freyheit hat/ jedennoch iſt in acht zu neh-
men/ daß der kleineſte Madrigall nicht weniger als
5/ und der laͤngſte nicht mehr als 15. oder 16. Zeilen
habe/ und aus lauter Jambis beſtehe. Die gemein-
ſten ſind/ welche aus 7. 8. 9. 10. oder 11. Verſſen
ſind.

Reg. 3. Die Reime moͤgen nach Belieben ge-
ſchrenckt werden/ jedoch ohne Zwang/ weilen vornem-
lich in dieſer Art die Verſſe ordentlich flieſſen muͤſſen/
dabey koͤnnen 2. oder 3. Zeilen in den langen Madri-
gallen/ wegen der Fuͤglichkeit ungereimt bleiben.

Reg. 4. Die Verſſe doͤrffen nicht gleich lang
ſeyn/ ſondern es ſteht bey des Poeten Willkuͤhr/ welchen
er kurtz oder lang ſetzen wolle. Doch koͤnnen die kurtzen
6. 7. biß 8. Sylbig ſeyn/ die laͤngſten aber ſollen nicht
uͤber 11. Sylben haben/ es ſey dann/ daß man den
Verß umb eines beſſern Nachdrucks/ und wegen ei-
ner richtigern Conſtruction halben/ frey lauffen lieſſe/

wie
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[116/0128] Gedichte/ da man mit der Rede worauf man im An- fange zielet/ allgemach biß zu einem lehrhafften En- de gehet/ welches mit einer nachdencklichen Sententz, die den Leſer ferner nach zuſinnen/ was im Gemuͤthe hinterlaͤſt/ wird geſchloſſen. Von ſolchen haben voll- kommne Anweiſung gethan/ Herꝛ D. Caſpar Ziegler, von Madrigallen. Joh. Gottfr. Olearius in Erſtlingen Geiſtl. Lieder und Madrigallen. Stockmann von Ma- drigallen. Henrich Bredelos Madrigallen M. Adam Bretſchneider Madrigallen. Reg. 2. Ob gleich ein Madrigall (1) in den Zei- len/ und (2) Fuͤſſen wie auch (3) in der Reimſchren- ckung groſſe Freyheit hat/ jedennoch iſt in acht zu neh- men/ daß der kleineſte Madrigall nicht weniger als 5/ und der laͤngſte nicht mehr als 15. oder 16. Zeilen habe/ und aus lauter Jambis beſtehe. Die gemein- ſten ſind/ welche aus 7. 8. 9. 10. oder 11. Verſſen ſind. Reg. 3. Die Reime moͤgen nach Belieben ge- ſchrenckt werden/ jedoch ohne Zwang/ weilen vornem- lich in dieſer Art die Verſſe ordentlich flieſſen muͤſſen/ dabey koͤnnen 2. oder 3. Zeilen in den langen Madri- gallen/ wegen der Fuͤglichkeit ungereimt bleiben. Reg. 4. Die Verſſe doͤrffen nicht gleich lang ſeyn/ ſondern es ſteht bey des Poeten Willkuͤhr/ welchen er kurtz oder lang ſetzen wolle. Doch koͤnnen die kurtzen 6. 7. biß 8. Sylbig ſeyn/ die laͤngſten aber ſollen nicht uͤber 11. Sylben haben/ es ſey dann/ daß man den Verß umb eines beſſern Nachdrucks/ und wegen ei- ner richtigern Conſtruction halben/ frey lauffen lieſſe/ wie

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/128>, abgerufen am 25.11.2024.