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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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Der feste Trost bleibt noch: ihr Jungfern merckt auf
Erden/
Ich bin von eurem Fleisch/ und kan nicht Asche werden.

Nota: Die Rätzel/ die nichts anders sind/ als ein gar
dunckles Gleichniß/ welche man zu errathen aufgiebt/
erfodern einen scharffsinnigen Kopff/ weil man/ was
ich sonst in einem Carmine weitläufftig kan ausfüh-
ren/ hier muß kurtz und nachdencklich zusammen fas-
sen. vid. Harsdörffer Poet-Trichter/ P. 2. p. 65. P. 3.
pag. 298. Barlaeus Poem. latin. P. 2. pag.
541.

Reg. 4 Es ist noch eine Art der Sechslinge/ wo
der 1. und 2. der 3. und 6. und der 7. und 5. sich reimen.

(g) Acht-Zeilige Reime.

Reg. 5. Achtlinge sind/ wo 8. Versse stehen in
einer Strophe/ es reimen sich aber darinnen/ der 1.
3. und 5. Verß Weiblich/ auf der andern Sei-
ten aber der 2. 4. und 6. Männlich/ hingegen mögen die
2. übergebliebnen/ als der 7. und 8. auch nach Belie-
ben sich Weiblich endigen/ solche werden Huictamen ge-
nannt e. g. die unbeständige Welt wird uns solches
zeigen.

Wie spielt das Schicksahl doch mit unserm zarten Leben/
Da nichts als Unbestand heist Glückes-Ewigkeit/
Wir müssen zwischen Furcht und dem Vermuthen schweben/
Ob nicht ein Hagel-Sturm den Donner auff uns streut.
Der Morgen so da soll die Anmuths-Blicke geben/
Wird auf den Abend offt des Traurens Affter-Zeit/
Und was wir erst geküst/ wil Molch und Schlange
werden/
Wer kennet also nicht den, Unbestand der Erden.
Reg. 6.
Der feſte Troſt bleibt noch: ihr Jungfern merckt auf
Erden/
Ich bin von eurem Fleiſch/ und kan nicht Aſche werden.

Nota: Die Raͤtzel/ die nichts anders ſind/ als ein gar
dunckles Gleichniß/ welche man zu errathen aufgiebt/
erfodern einen ſcharffſinnigen Kopff/ weil man/ was
ich ſonſt in einem Carmine weitlaͤufftig kan ausfuͤh-
ren/ hier muß kurtz und nachdencklich zuſammen faſ-
ſen. vid. Harsdoͤrffer Poet-Trichter/ P. 2. p. 65. P. 3.
pag. 298. Barlæus Poem. latin. P. 2. pag.
541.

Reg. 4 Es iſt noch eine Art der Sechslinge/ wo
der 1. und 2. der 3. und 6. und der 7. und 5. ſich reimen.

(γ) Acht-Zeilige Reime.

Reg. 5. Achtlinge ſind/ wo 8. Verſſe ſtehen in
einer Strophe/ es reimen ſich aber darinnen/ der 1.
3. und 5. Verß Weiblich/ auf der andern Sei-
ten aber der 2. 4. und 6. Maͤñlich/ hingegen moͤgen die
2. uͤbergebliebnen/ als der 7. und 8. auch nach Belie-
ben ſich Weiblich endigen/ ſolche werden Huictamen ge-
nannt e. g. die unbeſtaͤndige Welt wird uns ſolches
zeigen.

Wie ſpielt das Schickſahl doch mit unſerm zarten Leben/
Da nichts als Unbeſtand heiſt Gluͤckes-Ewigkeit/
Wir muͤſſen zwiſchen Furcht und dem Vermuthen ſchweben/
Ob nicht ein Hagel-Sturm den Donner auff uns ſtreut.
Der Morgen ſo da ſoll die Anmuths-Blicke geben/
Wird auf den Abend offt des Traurens Affter-Zeit/
Und was wir erſt gekuͤſt/ wil Molch und Schlange
werden/
Wer kennet alſo nicht den, Unbeſtand der Erden.
Reg. 6.
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[111/0123] Der feſte Troſt bleibt noch: ihr Jungfern merckt auf Erden/ Ich bin von eurem Fleiſch/ und kan nicht Aſche werden. Nota: Die Raͤtzel/ die nichts anders ſind/ als ein gar dunckles Gleichniß/ welche man zu errathen aufgiebt/ erfodern einen ſcharffſinnigen Kopff/ weil man/ was ich ſonſt in einem Carmine weitlaͤufftig kan ausfuͤh- ren/ hier muß kurtz und nachdencklich zuſammen faſ- ſen. vid. Harsdoͤrffer Poet-Trichter/ P. 2. p. 65. P. 3. pag. 298. Barlæus Poem. latin. P. 2. pag. 541. Reg. 4 Es iſt noch eine Art der Sechslinge/ wo der 1. und 2. der 3. und 6. und der 7. und 5. ſich reimen. (γ) Acht-Zeilige Reime. Reg. 5. Achtlinge ſind/ wo 8. Verſſe ſtehen in einer Strophe/ es reimen ſich aber darinnen/ der 1. 3. und 5. Verß Weiblich/ auf der andern Sei- ten aber der 2. 4. und 6. Maͤñlich/ hingegen moͤgen die 2. uͤbergebliebnen/ als der 7. und 8. auch nach Belie- ben ſich Weiblich endigen/ ſolche werden Huictamen ge- nannt e. g. die unbeſtaͤndige Welt wird uns ſolches zeigen. Wie ſpielt das Schickſahl doch mit unſerm zarten Leben/ Da nichts als Unbeſtand heiſt Gluͤckes-Ewigkeit/ Wir muͤſſen zwiſchen Furcht und dem Vermuthen ſchweben/ Ob nicht ein Hagel-Sturm den Donner auff uns ſtreut. Der Morgen ſo da ſoll die Anmuths-Blicke geben/ Wird auf den Abend offt des Traurens Affter-Zeit/ Und was wir erſt gekuͤſt/ wil Molch und Schlange werden/ Wer kennet alſo nicht den, Unbeſtand der Erden. Reg. 6.

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Bei der Ausgabe von 1704 handelt es sich, um die … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/123>, abgerufen am 25.11.2024.