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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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Was vormahls hat des Luthers Hand gesetzt/
So Alterthum bißhero sehr verletzt/
Das zieht hervor jetzt dessen kluger Erbe/
Dem Himmels-Lust/ den grossen Sold erwerbe/
Es prange stets an dem verjüngten Thron/
Des Mayers Glantz/ und Luthers Ehren-Cron/
Biß Thabor sie mit Himmels-Lust erfreuet/
Und Ewigkeit ihr Haupt mit Heil bestreuet/
Der neue Stuhl sey aller Feinde-Gifft/
Davon uns nichts als Trost der Seelen trifft/
So wird der Pabst auff seinem Stuhl ersticken/
Hier aber soll den Wunsch GOtt selbst beglücken.
Die vierdte Art.
Vier-Sechs- und Acht-Zeilige Reimen.
(a) Vierzeilige.

Reg. 1.

DIe 4. Zeilige Versse/ so bey den Frantzosen Qva-
trains
oder Quatrini genennt werden/ von den
Deutschen aber Vierlinge/ Sinn-Gedichte/ Vier-Vers-
sichte/ oder Epigrammata; Die haben die Reimung
also: daß der erste und vierdte/ der ander und drit-
te Verß zusammen sich endigen/ oder auch wie die
gemeine Art; Diese leiden nicht mehr/ als 4.
Versse/ darumb sie auch davon den Nahmen haben.

Reg. 2. Diese Art wird entweder in den Hel-
den-Verssen von 12. und 13. Silben/ oder in den ge-
meinen von 10. und 11. Sylben gesetzt. Jedoch kan

man
Was vormahls hat des Luthers Hand geſetzt/
So Alterthum bißhero ſehr verletzt/
Das zieht hervor jetzt deſſen kluger Erbe/
Dem Himmels-Luſt/ den groſſen Sold erwerbe/
Es prange ſtets an dem verjuͤngten Thron/
Des Mayers Glantz/ und Luthers Ehren-Cron/
Biß Thabor ſie mit Himmels-Luſt erfreuet/
Und Ewigkeit ihr Haupt mit Heil beſtreuet/
Der neue Stuhl ſey aller Feinde-Gifft/
Davon uns nichts als Troſt der Seelen trifft/
So wird der Pabſt auff ſeinem Stuhl erſticken/
Hier aber ſoll den Wunſch GOtt ſelbſt begluͤcken.
Die vierdte Art.
Vier-Sechs- und Acht-Zeilige Reimen.
(α) Vierzeilige.

Reg. 1.

DIe 4. Zeilige Verſſe/ ſo bey den Frantzoſen Qva-
trains
oder Quatrini genennt werden/ von den
Deutſchen aber Vierlinge/ Siñ-Gedichte/ Vier-Verſ-
ſichte/ oder Epigrammata; Die haben die Reimung
alſo: daß der erſte und vierdte/ der ander und drit-
te Verß zuſammen ſich endigen/ oder auch wie die
gemeine Art; Dieſe leiden nicht mehr/ als 4.
Verſſe/ darumb ſie auch davon den Nahmen haben.

Reg. 2. Dieſe Art wird entweder in den Hel-
den-Verſſen von 12. und 13. Silben/ oder in den ge-
meinen von 10. und 11. Sylben geſetzt. Jedoch kan

man
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[109/0121] Was vormahls hat des Luthers Hand geſetzt/ So Alterthum bißhero ſehr verletzt/ Das zieht hervor jetzt deſſen kluger Erbe/ Dem Himmels-Luſt/ den groſſen Sold erwerbe/ Es prange ſtets an dem verjuͤngten Thron/ Des Mayers Glantz/ und Luthers Ehren-Cron/ Biß Thabor ſie mit Himmels-Luſt erfreuet/ Und Ewigkeit ihr Haupt mit Heil beſtreuet/ Der neue Stuhl ſey aller Feinde-Gifft/ Davon uns nichts als Troſt der Seelen trifft/ So wird der Pabſt auff ſeinem Stuhl erſticken/ Hier aber ſoll den Wunſch GOtt ſelbſt begluͤcken. Die vierdte Art. Vier-Sechs- und Acht-Zeilige Reimen. (α) Vierzeilige. Reg. 1. DIe 4. Zeilige Verſſe/ ſo bey den Frantzoſen Qva- trains oder Quatrini genennt werden/ von den Deutſchen aber Vierlinge/ Siñ-Gedichte/ Vier-Verſ- ſichte/ oder Epigrammata; Die haben die Reimung alſo: daß der erſte und vierdte/ der ander und drit- te Verß zuſammen ſich endigen/ oder auch wie die gemeine Art; Dieſe leiden nicht mehr/ als 4. Verſſe/ darumb ſie auch davon den Nahmen haben. Reg. 2. Dieſe Art wird entweder in den Hel- den-Verſſen von 12. und 13. Silben/ oder in den ge- meinen von 10. und 11. Sylben geſetzt. Jedoch kan man

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/121>, abgerufen am 25.11.2024.