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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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Epilogus fit Emphatice per sententiam vel Historiam.

Sein itzig Leben wird mehr keine Zeit zerstücken/
Nachdem des Höchsten Gunst ihn Ewig wil anblicken
Oder:
Ein ewig Leben bleibt numehr sein Leib-Gedinge/
Oder:
Wer seelig stirbt wie Er/ der lebt in Ewigkeit.


Der ander Theil
Von der PRAXI
CAPUT I.
Von den Generibus der Versse.
1.

Alle Wissenschafften wann sie vollkommen seyn
sollen/ so müssen sie zu der Praxi oder Aus-
übung gelangen/ denn diese muß die Wissen-
schafft adeln und habilitiren/ sonst bliebe man immer
ein Schüler/ und könte niemahls emergiren.

2. Es ist nicht genung die Theori innen haben und
wissen/ wie ein Carmen müsse beschaffen seyn/ son-
dern ich muß mich auch bemühen/ so geschickt zu wer-
den/ dergleichen Carmina zu verfertigen.

3. In der deutschen Dicht-Kunst kommen vornem-
lich 3. Genera vor/ das Jambicum, Trochaicum und
Dactylicum, aus welchen letzteren das Anapaesticum
enstehet/ und zu weilen (aber gar selten) findet man
das Saphicum.

4. Jambische Versse werden mehr zu ernsthaff-
ten Sachen als Schertz- und Lust-Spielen gebraucht/

weil

Epilogus fit Emphatice per ſententiam vel Hiſtoriam.

Sein itzig Leben wird mehr keine Zeit zerſtuͤcken/
Nachdem des Hoͤchſtẽ Gunſt ihn Ewig wil anblicken
Oder:
Ein ewig Leben bleibt numehr ſein Leib-Gedinge/
Oder:
Wer ſeelig ſtirbt wie Er/ der lebt in Ewigkeit.


Der ander Theil
Von der PRAXI
CAPUT I.
Von den Generibus der Verſſe.
1.

Alle Wiſſenſchafften wann ſie vollkommen ſeyn
ſollen/ ſo muͤſſen ſie zu der Praxi oder Aus-
uͤbung gelangen/ denn dieſe muß die Wiſſen-
ſchafft adeln und habilitiren/ ſonſt bliebe man im̃er
ein Schuͤler/ und koͤnte niemahls emergiren.

2. Es iſt nicht genung die Theori innen haben und
wiſſen/ wie ein Carmen muͤſſe beſchaffen ſeyn/ ſon-
dern ich muß mich auch bemuͤhen/ ſo geſchickt zu wer-
den/ dergleichen Carmina zu verfertigen.

3. In der deutſchen Dicht-Kunſt kom̃en vornem-
lich 3. Genera vor/ das Jambicum, Trochaicum und
Dactylicum, aus welchen letzteren das Anapæſticum
enſtehet/ und zu weilen (aber gar ſelten) findet man
das Saphicum.

4. Jambiſche Verſſe werden mehr zu ernſthaff-
ten Sachen als Schertz- und Luſt-Spielen gebraucht/

weil
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[91/0103] Epilogus fit Emphatice per ſententiam vel Hiſtoriam. Sein itzig Leben wird mehr keine Zeit zerſtuͤcken/ Nachdem des Hoͤchſtẽ Gunſt ihn Ewig wil anblicken Oder: Ein ewig Leben bleibt numehr ſein Leib-Gedinge/ Oder: Wer ſeelig ſtirbt wie Er/ der lebt in Ewigkeit. Der ander Theil Von der PRAXI CAPUT I. Von den Generibus der Verſſe. 1. Alle Wiſſenſchafften wann ſie vollkommen ſeyn ſollen/ ſo muͤſſen ſie zu der Praxi oder Aus- uͤbung gelangen/ denn dieſe muß die Wiſſen- ſchafft adeln und habilitiren/ ſonſt bliebe man im̃er ein Schuͤler/ und koͤnte niemahls emergiren. 2. Es iſt nicht genung die Theori innen haben und wiſſen/ wie ein Carmen muͤſſe beſchaffen ſeyn/ ſon- dern ich muß mich auch bemuͤhen/ ſo geſchickt zu wer- den/ dergleichen Carmina zu verfertigen. 3. In der deutſchen Dicht-Kunſt kom̃en vornem- lich 3. Genera vor/ das Jambicum, Trochaicum und Dactylicum, aus welchen letzteren das Anapæſticum enſtehet/ und zu weilen (aber gar ſelten) findet man das Saphicum. 4. Jambiſche Verſſe werden mehr zu ernſthaff- ten Sachen als Schertz- und Luſt-Spielen gebraucht/ weil

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/103>, abgerufen am 27.11.2024.