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Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

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Entwickelung der Principien der Statik.
lauter Stimme an, er habe gefunden, was er suche.
Denn im Laufe rief derselbe griechisch aus: #,
# (ich habe es gefunden!)"

3. Die Bemerkung, welche Archimedes zu seinem Satz
führte, war demnach die, dass ein ins Wasser einsinken-
der Körper ein entsprechendes Wasserquantum heben
muss, gerade so, als wenn der Körper auf einer, das
Wasser auf der andern Schale einer Wage läge. Diese
Auffassung, welche auch heute noch die natürlichste
und directeste ist, tritt auch in den Schriften des
Archimedes "Ueber die schwimmenden Körper" hervor,
welche leider nicht vollstän-
dig erhalten sind, und theil-
weise von F. Comandinus
restituirt wurden.

Die Voraussetzung, von
welcher Archimedes ausgeht,
lautet:

"Man setze als wesentliche
Eigenschaft einer Flüssigkeit
voraus, dass bei gleichförmiger
und lückenloser Lage ihrer
Theile der minder gedrückte

[Abbildung] Fig. 59.
durch den mehr gedrückten in die Höhe getrieben [werde]
Jeder Theil derselben aber wird von der nach senk-
rechter Richtung über ihm befindlichen Flüssigkeit ge-
drückt, wenn diese im Sinken begriffen ist, oder doch
von einer andern gedrückt wird."

Nun denkt sich Archimedes, um es kurz zu sagen,
die ganze kugelförmige Erde flüssig, und schneidet aus
derselben Pyramiden heraus, deren Scheitel im Centrum
liegen. Alle diese Pyramiden müssen im Gleichgewichts-
fall gleiches Gewicht haben, und die gleichliegenden
Theile derselben müssen den gleichen Druck erleiden.
Taucht man in eine der Pyramiden den Körper a vom
selben specifischen Gewicht wie Wasser, so sinkt er voll-
kommen ein, und vertritt im Gleichgewichtsfall den
Druck des verdrängten Wassers durch seinen eigenen

Mach. 6

Entwickelung der Principien der Statik.
lauter Stimme an, er habe gefunden, was er suche.
Denn im Laufe rief derselbe griechisch aus: #,
# (ich habe es gefunden!)‟

3. Die Bemerkung, welche Archimedes zu seinem Satz
führte, war demnach die, dass ein ins Wasser einsinken-
der Körper ein entsprechendes Wasserquantum heben
muss, gerade so, als wenn der Körper auf einer, das
Wasser auf der andern Schale einer Wage läge. Diese
Auffassung, welche auch heute noch die natürlichste
und directeste ist, tritt auch in den Schriften des
Archimedes „Ueber die schwimmenden Körper‟ hervor,
welche leider nicht vollstän-
dig erhalten sind, und theil-
weise von F. Comandinus
restituirt wurden.

Die Voraussetzung, von
welcher Archimedes ausgeht,
lautet:

„Man setze als wesentliche
Eigenschaft einer Flüssigkeit
voraus, dass bei gleichförmiger
und lückenloser Lage ihrer
Theile der minder gedrückte

[Abbildung] Fig. 59.
durch den mehr gedrückten in die Höhe getrieben [werde]
Jeder Theil derselben aber wird von der nach senk-
rechter Richtung über ihm befindlichen Flüssigkeit ge-
drückt, wenn diese im Sinken begriffen ist, oder doch
von einer andern gedrückt wird.‟

Nun denkt sich Archimedes, um es kurz zu sagen,
die ganze kugelförmige Erde flüssig, und schneidet aus
derselben Pyramiden heraus, deren Scheitel im Centrum
liegen. Alle diese Pyramiden müssen im Gleichgewichts-
fall gleiches Gewicht haben, und die gleichliegenden
Theile derselben müssen den gleichen Druck erleiden.
Taucht man in eine der Pyramiden den Körper a vom
selben specifischen Gewicht wie Wasser, so sinkt er voll-
kommen ein, und vertritt im Gleichgewichtsfall den
Druck des verdrängten Wassers durch seinen eigenen

Mach. 6
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[81/0093] Entwickelung der Principien der Statik. lauter Stimme an, er habe gefunden, was er suche. Denn im Laufe rief derselbe griechisch aus: #, # (ich habe es gefunden!)‟ 3. Die Bemerkung, welche Archimedes zu seinem Satz führte, war demnach die, dass ein ins Wasser einsinken- der Körper ein entsprechendes Wasserquantum heben muss, gerade so, als wenn der Körper auf einer, das Wasser auf der andern Schale einer Wage läge. Diese Auffassung, welche auch heute noch die natürlichste und directeste ist, tritt auch in den Schriften des Archimedes „Ueber die schwimmenden Körper‟ hervor, welche leider nicht vollstän- dig erhalten sind, und theil- weise von F. Comandinus restituirt wurden. Die Voraussetzung, von welcher Archimedes ausgeht, lautet: „Man setze als wesentliche Eigenschaft einer Flüssigkeit voraus, dass bei gleichförmiger und lückenloser Lage ihrer Theile der minder gedrückte [Abbildung Fig. 59.] durch den mehr gedrückten in die Höhe getrieben werde Jeder Theil derselben aber wird von der nach senk- rechter Richtung über ihm befindlichen Flüssigkeit ge- drückt, wenn diese im Sinken begriffen ist, oder doch von einer andern gedrückt wird.‟ Nun denkt sich Archimedes, um es kurz zu sagen, die ganze kugelförmige Erde flüssig, und schneidet aus derselben Pyramiden heraus, deren Scheitel im Centrum liegen. Alle diese Pyramiden müssen im Gleichgewichts- fall gleiches Gewicht haben, und die gleichliegenden Theile derselben müssen den gleichen Druck erleiden. Taucht man in eine der Pyramiden den Körper a vom selben specifischen Gewicht wie Wasser, so sinkt er voll- kommen ein, und vertritt im Gleichgewichtsfall den Druck des verdrängten Wassers durch seinen eigenen Mach. 6

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Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/93>, abgerufen am 22.11.2024.