Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Die formelle Entwickelung der Mechanik. Da [x] beliebig klein sein kann, ist auch Fermat versuchte für das Brechungsgesetz des Lichtes [Abbildung]
Fig. 223. beziehungsweise die Senkrechten NP und MQ, so fälltvor der Brechung der Weg MP=NM sin [a] aus, nach der Brechung wächst der Weg NQ=NM sin [b] zu. Wenn also die Geschwindigkeiten im ersten und zweiten Medium beziehungsweise v1 und v2 sind, so wird die Zeit für AMB ein Minimum sein, wenn [Formel 2] oder [Formel 3] wobei n den Brechungsexponenten bedeutet. Das Die formelle Entwickelung der Mechanik. Da [ξ] beliebig klein sein kann, ist auch Fermat versuchte für das Brechungsgesetz des Lichtes [Abbildung]
Fig. 223. beziehungsweise die Senkrechten NP und MQ, so fälltvor der Brechung der Weg MP=NM sin [α] aus, nach der Brechung wächst der Weg NQ=NM sin [β] zu. Wenn also die Geschwindigkeiten im ersten und zweiten Medium beziehungsweise v1 und v2 sind, so wird die Zeit für AMB ein Minimum sein, wenn [Formel 2] oder [Formel 3] wobei n den Brechungsexponenten bedeutet. Das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0411" n="399"/> <fw place="top" type="header">Die formelle Entwickelung der Mechanik.</fw><lb/> <p>Da <supplied>ξ</supplied> beliebig klein sein kann, ist auch<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">o=a</hi>—2<hi rendition="#i">x</hi></hi>,<lb/> wodurch also <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">x</hi>=<formula notation="TeX"> \frac {a}{2}</formula></hi> bestimmt ist.<lb/> Man sieht, dass dieses Verfahren die Anschauung der<lb/> Methode der Tangenten auf das Gebiet der Rech-<lb/> nung überträgt, und zugleich schon den Keim der<lb/><hi rendition="#g">Differentialrechnung</hi> enthält.</p><lb/> <p>Fermat versuchte für das Brechungsgesetz des Lichtes<lb/> einen dem Heron’schen Reflexionsgesetz analogen Aus-<lb/> druck zu finden. Hierdurch kam er zu der Bemerkung,<lb/> dass das Licht von einem<lb/> Punkt <hi rendition="#i">A</hi> durch Brechung über<lb/><hi rendition="#i">M</hi> nicht auf dem kürzesten<lb/> Wege, sondern in der kürzesten<lb/> Zeit nach <hi rendition="#i">B</hi> gelangt. Wenn<lb/> der Weg <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AMB</hi></hi> in der kür-<lb/> zesten Zeit ausgeführt werden<lb/> soll, so nimmt der unendlich<lb/> nahe Nachbarweg <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">ANB</hi> die-<lb/> selbe</hi> Zeit in Anspruch.<lb/> Ziehen wir von <hi rendition="#i">N</hi> aus auf<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AM</hi></hi> und von <hi rendition="#i">M</hi> aus auf <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">NB</hi></hi><lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 223.</hi></head></figure><lb/> beziehungsweise die Senkrechten <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">NP</hi></hi> und <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">MQ</hi></hi>, so fällt<lb/> vor der Brechung der Weg <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">MP=NM</hi></hi> sin <supplied>α</supplied> aus,<lb/> nach der Brechung wächst der Weg <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">NQ=NM</hi></hi> sin <supplied>β</supplied><lb/> zu. Wenn also die Geschwindigkeiten im ersten und<lb/> zweiten Medium beziehungsweise <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">2</hi> sind, so<lb/> wird die Zeit für <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AMB</hi></hi> ein Minimum sein, wenn<lb/><formula/> oder<lb/><formula/> wobei <hi rendition="#i">n</hi> den Brechungsexponenten bedeutet. Das<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [399/0411]
Die formelle Entwickelung der Mechanik.
Da ξ beliebig klein sein kann, ist auch
o=a—2x,
wodurch also x=[FORMEL] bestimmt ist.
Man sieht, dass dieses Verfahren die Anschauung der
Methode der Tangenten auf das Gebiet der Rech-
nung überträgt, und zugleich schon den Keim der
Differentialrechnung enthält.
Fermat versuchte für das Brechungsgesetz des Lichtes
einen dem Heron’schen Reflexionsgesetz analogen Aus-
druck zu finden. Hierdurch kam er zu der Bemerkung,
dass das Licht von einem
Punkt A durch Brechung über
M nicht auf dem kürzesten
Wege, sondern in der kürzesten
Zeit nach B gelangt. Wenn
der Weg AMB in der kür-
zesten Zeit ausgeführt werden
soll, so nimmt der unendlich
nahe Nachbarweg ANB die-
selbe Zeit in Anspruch.
Ziehen wir von N aus auf
AM und von M aus auf NB
[Abbildung Fig. 223.]
beziehungsweise die Senkrechten NP und MQ, so fällt
vor der Brechung der Weg MP=NM sin α aus,
nach der Brechung wächst der Weg NQ=NM sin β
zu. Wenn also die Geschwindigkeiten im ersten und
zweiten Medium beziehungsweise v1 und v2 sind, so
wird die Zeit für AMB ein Minimum sein, wenn
[FORMEL] oder
[FORMEL] wobei n den Brechungsexponenten bedeutet. Das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |