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Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

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Drittes Kapitel.
falls s an beiden Grenzen verschwindet in
[Formel 1] also in die Form des Hamilton'schen Satzes übergeht.

So verschieden also die mechanischen Sätze auch
aussehen, enthalten sie doch nicht den Ausdruck ver-
schiedener Thatsachen, sondern gewissermaassen nur
die Betrachtung verschiedener Seiten derselben That-
sache.

10. Einige Anwendungen der Sätze der Mechanik auf
hydrostatische und hydrodynamische Aufgaben.

1. Wir wollen die gegebenen Beispiele für die An-
wendung der Sätze der Mechanik, welche sich auf
Systeme von starren Körpern bezogen, noch durch
einige hydrostatische und hydrodynamische Anwendungen
ergänzen. Wir besprechen zunächst die Gleichge-
wichtsgesetze einer schwerlosen Flüssigkeit, die nur
unter dem Einfluss der sogenannten Molecularkräfte
steht. Wir wollen bei unserer Ueberlegung von den
Schwerkräften absehen. Wir können aber nach Plateau
eine Flüssigkeit auch in Verhältnisse bringen, in welchen
dieselbe sich so befindet, als ob keine Schwerkräfte
vorhanden wären. Dies geschieht z. B., wenn wir
Olivenöl in eine Alkohol-Wassermischung von dem
specifischen Gewichte des Oels eintauchen. Nach dem
Satz des Archimedes wird das Gewicht der Oeltheile
in einem solchen Gemenge eben getragen und die
Flüssigkeit verhält sich in der That wie schwerlos.

2. Denken wir zunächst an eine frei im Raume be-
findliche schwerlose Flüssigkeitsmasse. Wir wissen von
den Molecularkräften zunächst, dass sie nur auf sehr
kleine Entfernungen wirken. Um ein Theilchen a, b, c
im Innern der Flüssigkeitsmasse können wir mit der

Drittes Kapitel.
falls s an beiden Grenzen verschwindet in
[Formel 1] also in die Form des Hamilton’schen Satzes übergeht.

So verschieden also die mechanischen Sätze auch
aussehen, enthalten sie doch nicht den Ausdruck ver-
schiedener Thatsachen, sondern gewissermaassen nur
die Betrachtung verschiedener Seiten derselben That-
sache.

10. Einige Anwendungen der Sätze der Mechanik auf
hydrostatische und hydrodynamische Aufgaben.

1. Wir wollen die gegebenen Beispiele für die An-
wendung der Sätze der Mechanik, welche sich auf
Systeme von starren Körpern bezogen, noch durch
einige hydrostatische und hydrodynamische Anwendungen
ergänzen. Wir besprechen zunächst die Gleichge-
wichtsgesetze einer schwerlosen Flüssigkeit, die nur
unter dem Einfluss der sogenannten Molecularkräfte
steht. Wir wollen bei unserer Ueberlegung von den
Schwerkräften absehen. Wir können aber nach Plateau
eine Flüssigkeit auch in Verhältnisse bringen, in welchen
dieselbe sich so befindet, als ob keine Schwerkräfte
vorhanden wären. Dies geschieht z. B., wenn wir
Olivenöl in eine Alkohol-Wassermischung von dem
specifischen Gewichte des Oels eintauchen. Nach dem
Satz des Archimedes wird das Gewicht der Oeltheile
in einem solchen Gemenge eben getragen und die
Flüssigkeit verhält sich in der That wie schwerlos.

2. Denken wir zunächst an eine frei im Raume be-
findliche schwerlose Flüssigkeitsmasse. Wir wissen von
den Molecularkräften zunächst, dass sie nur auf sehr
kleine Entfernungen wirken. Um ein Theilchen a, b, c
im Innern der Flüssigkeitsmasse können wir mit der

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[360/0372] Drittes Kapitel. falls s an beiden Grenzen verschwindet in [FORMEL] also in die Form des Hamilton’schen Satzes übergeht. So verschieden also die mechanischen Sätze auch aussehen, enthalten sie doch nicht den Ausdruck ver- schiedener Thatsachen, sondern gewissermaassen nur die Betrachtung verschiedener Seiten derselben That- sache. 10. Einige Anwendungen der Sätze der Mechanik auf hydrostatische und hydrodynamische Aufgaben. 1. Wir wollen die gegebenen Beispiele für die An- wendung der Sätze der Mechanik, welche sich auf Systeme von starren Körpern bezogen, noch durch einige hydrostatische und hydrodynamische Anwendungen ergänzen. Wir besprechen zunächst die Gleichge- wichtsgesetze einer schwerlosen Flüssigkeit, die nur unter dem Einfluss der sogenannten Molecularkräfte steht. Wir wollen bei unserer Ueberlegung von den Schwerkräften absehen. Wir können aber nach Plateau eine Flüssigkeit auch in Verhältnisse bringen, in welchen dieselbe sich so befindet, als ob keine Schwerkräfte vorhanden wären. Dies geschieht z. B., wenn wir Olivenöl in eine Alkohol-Wassermischung von dem specifischen Gewichte des Oels eintauchen. Nach dem Satz des Archimedes wird das Gewicht der Oeltheile in einem solchen Gemenge eben getragen und die Flüssigkeit verhält sich in der That wie schwerlos. 2. Denken wir zunächst an eine frei im Raume be- findliche schwerlose Flüssigkeitsmasse. Wir wissen von den Molecularkräften zunächst, dass sie nur auf sehr kleine Entfernungen wirken. Um ein Theilchen a, b, c im Innern der Flüssigkeitsmasse können wir mit der

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Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/372>, abgerufen am 23.11.2024.