Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.
welche die Masse ergreifen, und ihren Geschwindig-
keiten v andererseits die Beziehung festsetzen:
[Formel 1] .
Durch das Zeichen -- ist der Gegensatz der Richtung
zwischen P und Q fixirt.

Ein kreisförmiger geschlossener Faden ist im Gleich-
gewicht, wenn zwischen der überall constanten Faden-
spannung S und der radial auswärts auf die Längen-
einheit entfallenden Kraft P die Beziehung besteht
P=, wobei r der Kreisradius ist. Ein Körper be-
wegt sich mit der constanten Geschwindigkeit v im
Kreise, wenn zwischen der Geschwindigkeit und der
radial einwärts wirkenden beschleunigenden Kraft Q
die Beziehung besteht
[Formel 3] oder [Formel 4] .

Ein Körper bewegt sich mit constanter Geschwin-
digkeit v in einer beliebigen Curve, wenn stets nach
der Richtung gegen den Krümmungsmittelpunkt des
Elementes eine beschleunigende Kraft auf den-
selben wirkt. Ein Faden verläuft mit constanter
Spannung S nach einer beliebigen Curve, wenn auf die
Längeneinheit desselben vom Krümmungsmittelpunkt des
Elementes weg eine Kraft P= wirkt.

In Bezug auf die Lichtbewegung ist ein dem Kraft-
begriff analoger Begriff nicht gebräuchlich. Die Ab-
leitung der entsprechenden Lichtbewegung aus einem
Fadengleichgewicht oder einer Massenbewegung
muss daher in anderer Weise stattfinden. Eine Masse be-
wege sich mit der Geschwindigkeit AB=v. Fig. 191.
Nach BD wirke eine Kraft, welche den Geschwindigkeits-

Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.
welche die Masse ergreifen, und ihren Geschwindig-
keiten v andererseits die Beziehung festsetzen:
[Formel 1] .
Durch das Zeichen — ist der Gegensatz der Richtung
zwischen P und Q fixirt.

Ein kreisförmiger geschlossener Faden ist im Gleich-
gewicht, wenn zwischen der überall constanten Faden-
spannung S und der radial auswärts auf die Längen-
einheit entfallenden Kraft P die Beziehung besteht
P=, wobei r der Kreisradius ist. Ein Körper be-
wegt sich mit der constanten Geschwindigkeit v im
Kreise, wenn zwischen der Geschwindigkeit und der
radial einwärts wirkenden beschleunigenden Kraft Q
die Beziehung besteht
[Formel 3] oder [Formel 4] .

Ein Körper bewegt sich mit constanter Geschwin-
digkeit v in einer beliebigen Curve, wenn stets nach
der Richtung gegen den Krümmungsmittelpunkt des
Elementes eine beschleunigende Kraft auf den-
selben wirkt. Ein Faden verläuft mit constanter
Spannung S nach einer beliebigen Curve, wenn auf die
Längeneinheit desselben vom Krümmungsmittelpunkt des
Elementes weg eine Kraft P= wirkt.

In Bezug auf die Lichtbewegung ist ein dem Kraft-
begriff analoger Begriff nicht gebräuchlich. Die Ab-
leitung der entsprechenden Lichtbewegung aus einem
Fadengleichgewicht oder einer Massenbewegung
muss daher in anderer Weise stattfinden. Eine Masse be-
wege sich mit der Geschwindigkeit AB=v. Fig. 191.
Nach BD wirke eine Kraft, welche den Geschwindigkeits-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0361" n="349"/><fw place="top" type="header">Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.</fw><lb/>
welche die Masse ergreifen, und ihren Geschwindig-<lb/>
keiten <hi rendition="#i">v</hi> andererseits die Beziehung festsetzen:<lb/><formula/>.<lb/>
Durch das Zeichen &#x2014; ist der Gegensatz der Richtung<lb/>
zwischen <hi rendition="#i">P</hi> und <hi rendition="#i">Q</hi> fixirt.</p><lb/>
          <p>Ein kreisförmiger geschlossener Faden ist im Gleich-<lb/>
gewicht, wenn zwischen der überall constanten Faden-<lb/>
spannung <hi rendition="#i">S</hi> und der radial auswärts auf die Längen-<lb/>
einheit entfallenden Kraft <hi rendition="#i">P</hi> die Beziehung besteht<lb/><hi rendition="#i">P=<formula notation="TeX"> \frac {S}{r}</formula></hi>, wobei <hi rendition="#i">r</hi> der Kreisradius ist. Ein Körper be-<lb/>
wegt sich mit der constanten Geschwindigkeit <hi rendition="#i">v</hi> im<lb/>
Kreise, wenn zwischen der Geschwindigkeit und der<lb/>
radial einwärts wirkenden beschleunigenden Kraft <hi rendition="#i">Q</hi><lb/>
die Beziehung besteht<lb/><formula/> oder <formula/>.</p><lb/>
          <p>Ein Körper bewegt sich mit <hi rendition="#g">constanter</hi> Geschwin-<lb/>
digkeit <hi rendition="#i">v</hi> in einer beliebigen Curve, wenn stets nach<lb/>
der Richtung gegen den Krümmungsmittelpunkt des<lb/>
Elementes eine beschleunigende Kraft <formula notation="TeX">Q=\frac{v^2}{r}</formula> auf den-<lb/>
selben wirkt. Ein Faden verläuft mit constanter<lb/>
Spannung <hi rendition="#i">S</hi> nach einer beliebigen Curve, wenn auf die<lb/>
Längeneinheit desselben vom Krümmungsmittelpunkt des<lb/>
Elementes weg eine Kraft <hi rendition="#i">P=<formula notation="TeX"> \frac {S}{r}</formula></hi> wirkt.</p><lb/>
          <p>In Bezug auf die <hi rendition="#g">Lichtbewegung</hi> ist ein dem Kraft-<lb/>
begriff analoger Begriff nicht gebräuchlich. Die Ab-<lb/>
leitung der entsprechenden <hi rendition="#g">Lichtbewegung</hi> aus einem<lb/><hi rendition="#g">Fadengleichgewicht</hi> oder einer <hi rendition="#g">Massenbewegung</hi><lb/>
muss daher in anderer Weise stattfinden. Eine Masse be-<lb/>
wege sich mit der Geschwindigkeit <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AB=v</hi></hi>. Fig. 191.<lb/>
Nach <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">BD</hi></hi> wirke eine Kraft, welche den Geschwindigkeits-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[349/0361] Die weitere Verwendung der Principien u. s. w. welche die Masse ergreifen, und ihren Geschwindig- keiten v andererseits die Beziehung festsetzen: [FORMEL]. Durch das Zeichen — ist der Gegensatz der Richtung zwischen P und Q fixirt. Ein kreisförmiger geschlossener Faden ist im Gleich- gewicht, wenn zwischen der überall constanten Faden- spannung S und der radial auswärts auf die Längen- einheit entfallenden Kraft P die Beziehung besteht P=[FORMEL], wobei r der Kreisradius ist. Ein Körper be- wegt sich mit der constanten Geschwindigkeit v im Kreise, wenn zwischen der Geschwindigkeit und der radial einwärts wirkenden beschleunigenden Kraft Q die Beziehung besteht [FORMEL] oder [FORMEL]. Ein Körper bewegt sich mit constanter Geschwin- digkeit v in einer beliebigen Curve, wenn stets nach der Richtung gegen den Krümmungsmittelpunkt des Elementes eine beschleunigende Kraft [FORMEL] auf den- selben wirkt. Ein Faden verläuft mit constanter Spannung S nach einer beliebigen Curve, wenn auf die Längeneinheit desselben vom Krümmungsmittelpunkt des Elementes weg eine Kraft P=[FORMEL] wirkt. In Bezug auf die Lichtbewegung ist ein dem Kraft- begriff analoger Begriff nicht gebräuchlich. Die Ab- leitung der entsprechenden Lichtbewegung aus einem Fadengleichgewicht oder einer Massenbewegung muss daher in anderer Weise stattfinden. Eine Masse be- wege sich mit der Geschwindigkeit AB=v. Fig. 191. Nach BD wirke eine Kraft, welche den Geschwindigkeits-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/361
Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/361>, abgerufen am 23.11.2024.