Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Die weitere Verwendung der Principien u. s. w. Satz leicht zu prüfen. Wirken keine Kräfte, so bleibtv constant und die Bewegungscurve wird eine Gerade, für welche [integral]vds=v[integral]ds zweifellos kürzer wird als für jede andere Curve zwischen denselben Endpunkten. Auch ein Körper, der sich ohne Kräfte auf einer krummen Fläche ohne Reibung bewegt, behält auf derselben seine Geschwindigkeit bei, und beschreibt auf der Fläche eine kürzeste Linie. Betrachten wir die Bewegung eines geworfenen [Abbildung]
Fig. 189. Legen wir den Anfangspunkt der Coordinaten nach Die weitere Verwendung der Principien u. s. w. Satz leicht zu prüfen. Wirken keine Kräfte, so bleibtv constant und die Bewegungscurve wird eine Gerade, für welche [∫]vds=v[∫]ds zweifellos kürzer wird als für jede andere Curve zwischen denselben Endpunkten. Auch ein Körper, der sich ohne Kräfte auf einer krummen Fläche ohne Reibung bewegt, behält auf derselben seine Geschwindigkeit bei, und beschreibt auf der Fläche eine kürzeste Linie. Betrachten wir die Bewegung eines geworfenen [Abbildung]
Fig. 189. Legen wir den Anfangspunkt der Coordinaten nach <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0357" n="345"/><fw place="top" type="header">Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.</fw><lb/> Satz leicht zu prüfen. Wirken keine Kräfte, so bleibt<lb/><hi rendition="#i">v</hi> constant und die Bewegungscurve wird eine Gerade,<lb/> für welche <hi rendition="#g"><hi rendition="#i"><supplied>∫</supplied>vds=v<supplied>∫</supplied>ds</hi></hi> zweifellos <hi rendition="#g">kürzer</hi> wird als<lb/> für jede andere Curve zwischen <hi rendition="#g">denselben</hi> Endpunkten.<lb/> Auch ein Körper, der sich ohne Kräfte auf einer krummen<lb/> Fläche ohne Reibung bewegt, behält auf derselben seine<lb/> Geschwindigkeit bei, und beschreibt auf der Fläche eine<lb/><hi rendition="#g">kürzeste</hi> Linie.</p><lb/> <p>Betrachten wir die Bewegung eines geworfenen<lb/> Körpers in einer Parabel <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">ABC</hi></hi>, so ist auch für die-<lb/> selbe <hi rendition="#g"><hi rendition="#i"><supplied>∫</supplied>vds</hi></hi> kleiner als für eine andere Nachbarcurve,<lb/> ja selbst als für die Gerade <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">ADC</hi></hi> zwischen denselben<lb/> Endpunkten. Die Geschwindigkeit hängt hier nur von<lb/> der verticalen Höhe ab, welche der Körper durch-<lb/> laufen hat, sie ist also für alle Curven in derselben<lb/> Höhe über <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">OC</hi></hi> dieselbe. Theilen wir durch ein System<lb/> von horizontalen Geraden die Curven<lb/> in entsprechende Elemente, so fallen<lb/> zwar für die obern Theile der Gera-<lb/> den <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AD</hi></hi> die mit denselben <hi rendition="#i">v</hi> zu mul-<lb/> tiplicirenden Elemente kleiner aus<lb/> als für <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AB</hi></hi>, für die untern Theile<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">DB, BC</hi></hi> kehrt sich aber dieses Ver-<lb/> hältniss um, und da gerade hier die<lb/> grössern <hi rendition="#i">v</hi> ins Spiel kommen, so fällt<lb/> dennoch für <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">ABC</hi></hi> die Summe kleiner<lb/> aus.</p><lb/> <figure> <head> <hi rendition="#i">Fig. 189.</hi> </head> </figure><lb/> <p>Legen wir den Anfangspunkt der Coordinaten nach<lb/><hi rendition="#i">A</hi>, rechnen wir die Abscisse <hi rendition="#i">x</hi> vertical abwärts positiv,<lb/> und nennen <hi rendition="#i">y</hi> die zu derselben senkrechte Ordinate,<lb/> so ist<lb/><formula/> zu einem Mini-<lb/> mum zu machen, wobei <hi rendition="#i">g</hi> die Beschleunigung der<lb/> Schwere und <hi rendition="#i">a</hi> die Falltiefe bedeutet, welche der An-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345/0357]
Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.
Satz leicht zu prüfen. Wirken keine Kräfte, so bleibt
v constant und die Bewegungscurve wird eine Gerade,
für welche ∫vds=v∫ds zweifellos kürzer wird als
für jede andere Curve zwischen denselben Endpunkten.
Auch ein Körper, der sich ohne Kräfte auf einer krummen
Fläche ohne Reibung bewegt, behält auf derselben seine
Geschwindigkeit bei, und beschreibt auf der Fläche eine
kürzeste Linie.
Betrachten wir die Bewegung eines geworfenen
Körpers in einer Parabel ABC, so ist auch für die-
selbe ∫vds kleiner als für eine andere Nachbarcurve,
ja selbst als für die Gerade ADC zwischen denselben
Endpunkten. Die Geschwindigkeit hängt hier nur von
der verticalen Höhe ab, welche der Körper durch-
laufen hat, sie ist also für alle Curven in derselben
Höhe über OC dieselbe. Theilen wir durch ein System
von horizontalen Geraden die Curven
in entsprechende Elemente, so fallen
zwar für die obern Theile der Gera-
den AD die mit denselben v zu mul-
tiplicirenden Elemente kleiner aus
als für AB, für die untern Theile
DB, BC kehrt sich aber dieses Ver-
hältniss um, und da gerade hier die
grössern v ins Spiel kommen, so fällt
dennoch für ABC die Summe kleiner
aus.
[Abbildung Fig. 189.]
Legen wir den Anfangspunkt der Coordinaten nach
A, rechnen wir die Abscisse x vertical abwärts positiv,
und nennen y die zu derselben senkrechte Ordinate,
so ist
[FORMEL] zu einem Mini-
mum zu machen, wobei g die Beschleunigung der
Schwere und a die Falltiefe bedeutet, welche der An-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |