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Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

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Zweites Kapitel.
sich diesen gekürzten Ausdruck erlauben, weil er weiss,
dass der Ausführung der Anweisung in der Regel keine
Schwierigkeiten im Wege stehen. Er kann aber nicht hel-
fen, wenn sich solche Schwierigkeiten einstellen, wenn z.B.
die nöthigen gegeneinander festliegenden Körper fehlen.

7. Statt nun einen bewegten Körper K auf den Raum
(auf ein Coordinatensystem) zu beziehen, wollen wir
direct sein Verhältniss zu den Körpern des Welt-
raumes betrachten, durch welche jenes Coordinaten-
system allein bestimmt werden kann. Von einander sehr
ferne Körper, welche in Bezug auf andere ferne fest-
liegende Körper sich mit constanter Richtung und Ge-
schwindigkeit bewegen, ändern ihre gegenseitige Ent-
fernung der Zeit proportional. Man kann auch sagen,
alle sehr fernen Körper ändern von gegenseitigen oder
andern Kräften abgesehen ihre Entfernungen einander
proportional. Zwei Körper, welche in kleiner Ent-
fernung voneinander sich mit constanter Richtung und
Geschwindigkeit gegen andere festliegende Körper be-
wegen, stehen in einer complicirtern Beziehung. Würde
man die beiden Körper als voneinander abhängig be-
trachten, r ihre Entfernung, t die Zeit und a eine von den
Richtungen und Geschwindigkeiten abhängige Constante
nennen, so würde sich ergeben: [Formel 1]
Es ist offenbar viel einfacher und übersichtlicher,
die beiden Körper als voneinander unabhängig anzusehen
und die Unveränderlichkeit ihrer Richtung und Geschwin-
digkeit gegen andere festliegende Körper zu beachten.

Statt zu sagen, die Richtung und Geschwindigkeit
einer Masse [m] im Raum bleibt constant, kann man auch
den Ausdruck gebrauchen, die mittlere Beschleunigung
der Masse [m] gegen die Massen m, m', m" ... in den
Entfernungen r, r', r" .... ist = o oder [Formel 2] .
Letzterer Ausdruck ist dem erstern äquivalent, so-
bald man nur hinreichend viele, hinreichend weite und

Zweites Kapitel.
sich diesen gekürzten Ausdruck erlauben, weil er weiss,
dass der Ausführung der Anweisung in der Regel keine
Schwierigkeiten im Wege stehen. Er kann aber nicht hel-
fen, wenn sich solche Schwierigkeiten einstellen, wenn z.B.
die nöthigen gegeneinander festliegenden Körper fehlen.

7. Statt nun einen bewegten Körper K auf den Raum
(auf ein Coordinatensystem) zu beziehen, wollen wir
direct sein Verhältniss zu den Körpern des Welt-
raumes betrachten, durch welche jenes Coordinaten-
system allein bestimmt werden kann. Von einander sehr
ferne Körper, welche in Bezug auf andere ferne fest-
liegende Körper sich mit constanter Richtung und Ge-
schwindigkeit bewegen, ändern ihre gegenseitige Ent-
fernung der Zeit proportional. Man kann auch sagen,
alle sehr fernen Körper ändern von gegenseitigen oder
andern Kräften abgesehen ihre Entfernungen einander
proportional. Zwei Körper, welche in kleiner Ent-
fernung voneinander sich mit constanter Richtung und
Geschwindigkeit gegen andere festliegende Körper be-
wegen, stehen in einer complicirtern Beziehung. Würde
man die beiden Körper als voneinander abhängig be-
trachten, r ihre Entfernung, t die Zeit und a eine von den
Richtungen und Geschwindigkeiten abhängige Constante
nennen, so würde sich ergeben: [Formel 1]
Es ist offenbar viel einfacher und übersichtlicher,
die beiden Körper als voneinander unabhängig anzusehen
und die Unveränderlichkeit ihrer Richtung und Geschwin-
digkeit gegen andere festliegende Körper zu beachten.

Statt zu sagen, die Richtung und Geschwindigkeit
einer Masse [μ] im Raum bleibt constant, kann man auch
den Ausdruck gebrauchen, die mittlere Beschleunigung
der Masse [μ] gegen die Massen m, m′, m″ … in den
Entfernungen r, r′, r″ .... ist = o oder [Formel 2] .
Letzterer Ausdruck ist dem erstern äquivalent, so-
bald man nur hinreichend viele, hinreichend weite und

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[218/0230] Zweites Kapitel. sich diesen gekürzten Ausdruck erlauben, weil er weiss, dass der Ausführung der Anweisung in der Regel keine Schwierigkeiten im Wege stehen. Er kann aber nicht hel- fen, wenn sich solche Schwierigkeiten einstellen, wenn z.B. die nöthigen gegeneinander festliegenden Körper fehlen. 7. Statt nun einen bewegten Körper K auf den Raum (auf ein Coordinatensystem) zu beziehen, wollen wir direct sein Verhältniss zu den Körpern des Welt- raumes betrachten, durch welche jenes Coordinaten- system allein bestimmt werden kann. Von einander sehr ferne Körper, welche in Bezug auf andere ferne fest- liegende Körper sich mit constanter Richtung und Ge- schwindigkeit bewegen, ändern ihre gegenseitige Ent- fernung der Zeit proportional. Man kann auch sagen, alle sehr fernen Körper ändern von gegenseitigen oder andern Kräften abgesehen ihre Entfernungen einander proportional. Zwei Körper, welche in kleiner Ent- fernung voneinander sich mit constanter Richtung und Geschwindigkeit gegen andere festliegende Körper be- wegen, stehen in einer complicirtern Beziehung. Würde man die beiden Körper als voneinander abhängig be- trachten, r ihre Entfernung, t die Zeit und a eine von den Richtungen und Geschwindigkeiten abhängige Constante nennen, so würde sich ergeben: [FORMEL] Es ist offenbar viel einfacher und übersichtlicher, die beiden Körper als voneinander unabhängig anzusehen und die Unveränderlichkeit ihrer Richtung und Geschwin- digkeit gegen andere festliegende Körper zu beachten. Statt zu sagen, die Richtung und Geschwindigkeit einer Masse μ im Raum bleibt constant, kann man auch den Ausdruck gebrauchen, die mittlere Beschleunigung der Masse μ gegen die Massen m, m′, m″ … in den Entfernungen r, r′, r″ .... ist = o oder [FORMEL]. Letzterer Ausdruck ist dem erstern äquivalent, so- bald man nur hinreichend viele, hinreichend weite und

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Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/230>, abgerufen am 24.11.2024.