Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Die Entwickelung der Principien der Dynamik. Die Auflösung dieser Gleichungen liefert die gemein- 4. Wenden wir uns nun [Abbildung]
Fig. 134. Der Tisch wird nur insofern durch die Last gedrückt, alser umgekehrt die Last drückt, dieselbe also am Fallen hindert. Heisst p das Gewicht, m die Masse und g die Beschleunigung der Schwere, so ist nach Newton's Anschauung p=mg. Lassen wir den Tisch mit der Beschleunigung des freien Falles g sich abwärts bewegen, so hört jeder Druck auf denselben auf. Wir erkennen also, dass der Druck auf den Tisch durch die Relativ- beschleunigung der Last gegen den Tisch bestimmt ist. Fällt oder steigt der Tisch mit der Beschleunigung [g], so ist beziehungsweise der Druck auf denselben m(g--[g]) und m(g+[g]). Man bemerke aber wohl, dass durch eine constante Fall- oder Steigegeschwindigkeit keine Aenderung des Verhältnisses herbeigeführt wird. Die Relativbeschleunigung ist maassgebend. Die Entwickelung der Principien der Dynamik. Die Auflösung dieser Gleichungen liefert die gemein- 4. Wenden wir uns nun [Abbildung]
Fig. 134. Der Tisch wird nur insofern durch die Last gedrückt, alser umgekehrt die Last drückt, dieselbe also am Fallen hindert. Heisst p das Gewicht, m die Masse und g die Beschleunigung der Schwere, so ist nach Newton’s Anschauung p=mg. Lassen wir den Tisch mit der Beschleunigung des freien Falles g sich abwärts bewegen, so hört jeder Druck auf denselben auf. Wir erkennen also, dass der Druck auf den Tisch durch die Relativ- beschleunigung der Last gegen den Tisch bestimmt ist. Fällt oder steigt der Tisch mit der Beschleunigung [γ], so ist beziehungsweise der Druck auf denselben m(g—[γ]) und m(g+[γ]). Man bemerke aber wohl, dass durch eine constante Fall- oder Steigegeschwindigkeit keine Aenderung des Verhältnisses herbeigeführt wird. Die Relativbeschleunigung ist maassgebend. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0203" n="191"/> <fw place="top" type="header">Die Entwickelung der Principien der Dynamik.</fw><lb/> <p>Die Auflösung dieser Gleichungen liefert die gemein-<lb/> schaftliche Beschleunigung<lb/><formula/> also ein Resultat von derselben Form wie zuvor. Wenn<lb/> also ein Magnet auf ein Stück Eisen wirkt, welches<lb/> mit einem Stück Holz verbunden ist, so brauchen wir<lb/> uns nicht darum zu kümmern, welche Holztheile direct<lb/> oder indirect (mit Hülfe anderer Holztheile) durch die<lb/> Bewegung des Eisenstücks gezerrt werden. Die ange-<lb/> stellten Ueberlegungen dürften dazu beigetragen haben,<lb/> uns die grosse Bedeutung der Newton’schen Aufstellungen<lb/> für die Mechanik fühlbar zu machen. Zugleich werden sie<lb/> später dazu dienen, die<lb/> Mängel dieser Aufstellun-<lb/> gen leichter klar zu legen.</p><lb/> <p>4. Wenden wir uns nun<lb/> zu einigen anschaulichen<lb/> physikalischen Beispielen<lb/> für das Gegenwirkungsprin-<lb/> cip. Betrachten wir eine<lb/> Last <hi rendition="#i">L</hi> auf einem Tisch <hi rendition="#i">T</hi>.<lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 134.</hi></head></figure><lb/> Der Tisch wird nur <hi rendition="#g">insofern</hi> durch die Last gedrückt, als<lb/> er umgekehrt die Last drückt, dieselbe also am Fallen<lb/><hi rendition="#g">hindert</hi>. Heisst <hi rendition="#i">p</hi> das Gewicht, <hi rendition="#i">m</hi> die Masse und <hi rendition="#i">g</hi><lb/> die Beschleunigung der Schwere, so ist nach Newton’s<lb/> Anschauung <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">p=mg</hi></hi>. Lassen wir den Tisch mit der<lb/> Beschleunigung des freien Falles <hi rendition="#i">g</hi> sich abwärts bewegen,<lb/> so hört jeder Druck auf denselben auf. Wir erkennen<lb/> also, dass der Druck auf den Tisch durch die Relativ-<lb/> beschleunigung der Last gegen den Tisch bestimmt ist.<lb/> Fällt oder steigt der Tisch mit der Beschleunigung <supplied>γ</supplied>,<lb/> so ist beziehungsweise der Druck auf denselben <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">m</hi>(<hi rendition="#i">g</hi>—<supplied>γ</supplied>)</hi><lb/> und <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">m</hi>(<hi rendition="#i">g</hi>+<supplied>γ</supplied>)</hi>. Man bemerke aber wohl, dass durch<lb/> eine <hi rendition="#g">constante</hi> Fall- oder Steige<hi rendition="#g">geschwindigkeit</hi><lb/> keine Aenderung des Verhältnisses herbeigeführt wird.<lb/> Die Relativ<hi rendition="#g">beschleunigung</hi> ist maassgebend.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [191/0203]
Die Entwickelung der Principien der Dynamik.
Die Auflösung dieser Gleichungen liefert die gemein-
schaftliche Beschleunigung
[FORMEL] also ein Resultat von derselben Form wie zuvor. Wenn
also ein Magnet auf ein Stück Eisen wirkt, welches
mit einem Stück Holz verbunden ist, so brauchen wir
uns nicht darum zu kümmern, welche Holztheile direct
oder indirect (mit Hülfe anderer Holztheile) durch die
Bewegung des Eisenstücks gezerrt werden. Die ange-
stellten Ueberlegungen dürften dazu beigetragen haben,
uns die grosse Bedeutung der Newton’schen Aufstellungen
für die Mechanik fühlbar zu machen. Zugleich werden sie
später dazu dienen, die
Mängel dieser Aufstellun-
gen leichter klar zu legen.
4. Wenden wir uns nun
zu einigen anschaulichen
physikalischen Beispielen
für das Gegenwirkungsprin-
cip. Betrachten wir eine
Last L auf einem Tisch T.
[Abbildung Fig. 134.]
Der Tisch wird nur insofern durch die Last gedrückt, als
er umgekehrt die Last drückt, dieselbe also am Fallen
hindert. Heisst p das Gewicht, m die Masse und g
die Beschleunigung der Schwere, so ist nach Newton’s
Anschauung p=mg. Lassen wir den Tisch mit der
Beschleunigung des freien Falles g sich abwärts bewegen,
so hört jeder Druck auf denselben auf. Wir erkennen
also, dass der Druck auf den Tisch durch die Relativ-
beschleunigung der Last gegen den Tisch bestimmt ist.
Fällt oder steigt der Tisch mit der Beschleunigung γ,
so ist beziehungsweise der Druck auf denselben m(g—γ)
und m(g+γ). Man bemerke aber wohl, dass durch
eine constante Fall- oder Steigegeschwindigkeit
keine Aenderung des Verhältnisses herbeigeführt wird.
Die Relativbeschleunigung ist maassgebend.
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