Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.So können die nützlichsten Dinge schädlich wer- Die nehmliche Bewandnüß hat es mit dem Blitz. Jederman siehet nunmehr, daß um den obigen Be-
So koͤnnen die nuͤtzlichſten Dinge ſchaͤdlich wer- Die nehmliche Bewandnuͤß hat es mit dem Blitz. Jederman ſiehet nunmehr, daß um den obigen Be-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0098" n="82"/> <p>So koͤnnen die nuͤtzlichſten Dinge ſchaͤdlich wer-<lb/> den! Ja diejenigen Dinge die Gott zum groͤſten Nutzen<lb/> der Welt erſchaffen hat, kan er zu Werkzeugen ſeiner<lb/> Strafe anwenden. Wer wird aber ſo unſinnig ſeyn<lb/> und behaupten, Gott habe z. E. Feuer Waſſer und<lb/> Luft zur Strafe der Menſchen erſchaffen, wenn er ſie-<lb/> het daß Gott dieſe Dinge bißweilen zur Strafe der<lb/> Menſchen gebraucht?</p><lb/> <p>Die nehmliche Bewandnuͤß hat es mit dem Blitz.<lb/> Gott erſchuf das Feuer woraus der Blitz beſtehet, zum<lb/> wahren Nutzen der Welt. Es iſt allen Geſchoͤpfen im<lb/> Pflanzen und Thierreich unentbehrlich. Aber Gott<lb/> kan es auch, ſo wie das Feuer, Waſſer und Luft,<lb/> zum Werkzeug ſeiner Strafe, machen. Oder es kan<lb/> durch einen Zufall, den Gott nicht anderſt als durch<lb/> ein Wunderwerk abwenden koͤnnte, welches aber ſeiner<lb/> Weißheit nicht gemaͤß ware, ſchaͤdlich werden, ohne<lb/> daß man es ein Strafgericht Gottes nennen kan.</p><lb/> <p>Jederman ſiehet nunmehr, daß um den obigen<lb/> Einwurf. „Gott habe den Blitz zur Strafe der<lb/> „Menſchen erſchaffen, und es ſeye ein Eingriff in die<lb/> „goͤttliche Regierung wenn man ſich wieder dieſe Waf-<lb/> „fen Gottes durch Wetterableiter beſchuͤtzen wollte,“<lb/> daß ſage ich um dieſen Einwurf zu wiederlegen, vor<lb/> allem jezt bewieſen werden muͤſſe, es ſeye dieſes Feuer<lb/> von Gott zum Nutzen der Welt beſtimmt. Es fol-<lb/> gen daher jezt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Be-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [82/0098]
So koͤnnen die nuͤtzlichſten Dinge ſchaͤdlich wer-
den! Ja diejenigen Dinge die Gott zum groͤſten Nutzen
der Welt erſchaffen hat, kan er zu Werkzeugen ſeiner
Strafe anwenden. Wer wird aber ſo unſinnig ſeyn
und behaupten, Gott habe z. E. Feuer Waſſer und
Luft zur Strafe der Menſchen erſchaffen, wenn er ſie-
het daß Gott dieſe Dinge bißweilen zur Strafe der
Menſchen gebraucht?
Die nehmliche Bewandnuͤß hat es mit dem Blitz.
Gott erſchuf das Feuer woraus der Blitz beſtehet, zum
wahren Nutzen der Welt. Es iſt allen Geſchoͤpfen im
Pflanzen und Thierreich unentbehrlich. Aber Gott
kan es auch, ſo wie das Feuer, Waſſer und Luft,
zum Werkzeug ſeiner Strafe, machen. Oder es kan
durch einen Zufall, den Gott nicht anderſt als durch
ein Wunderwerk abwenden koͤnnte, welches aber ſeiner
Weißheit nicht gemaͤß ware, ſchaͤdlich werden, ohne
daß man es ein Strafgericht Gottes nennen kan.
Jederman ſiehet nunmehr, daß um den obigen
Einwurf. „Gott habe den Blitz zur Strafe der
„Menſchen erſchaffen, und es ſeye ein Eingriff in die
„goͤttliche Regierung wenn man ſich wieder dieſe Waf-
„fen Gottes durch Wetterableiter beſchuͤtzen wollte,“
daß ſage ich um dieſen Einwurf zu wiederlegen, vor
allem jezt bewieſen werden muͤſſe, es ſeye dieſes Feuer
von Gott zum Nutzen der Welt beſtimmt. Es fol-
gen daher jezt.
Be-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |