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Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.

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Gebäude weg, ein 8. biß 12. Schuh tiefes Loch ma-
chen*) und den Ableiter hineingehen lassen. Un-
ten wo er sich endiget, lässet man ihn nach des Hr.
Prof. Lichtenbergs Vorschlag, in verschiedene Arme
oder wenigstens Spitzen aus einander gehen, damit sich
das electrische Feuer leichter in der Erden verlaufe. Weil
das Eisen in der Erde stark rostet, so kann man das
Ende der Ableitungsstange, soweit sie in der Erde ist,
aus einer kupfernen Stange oder Platte machen.

Anderns. Die Wetterableiter führen aus
den Wetterwolken die electrische Materie würk-
lich schon stillschweigend ab.

Zur Bestättigung dessen berufe ich mich auf die
Versuche mit dem electrischen Thurm die Seite 29.
in der 10ten Erfahrung angeführt sind. Nach dieser
raubt schon in großer Entfernung die Spitze a Fig. 5.
aus der Wolke h so viel Feuer, daß sie sich nicht auf
den Thurm herabziehen und einschlagen kan. Das
Feuer zischt, und bey Nacht siehet die Spitze feurig.
Dieses beweißt, daß die Spitze das Feuer aus der
Wetterwolke stillschweigend abführe.

Will man einwenden: Es ist ungewiß, ob das,
was hier im Kleinen geschiehet, auch bey den Wetter-
wolken und Wetterableitern im Grosen geschehen werde;
so verweise ich nur auf die, Seite 35. folg. in der 7ten
Erfahrung angeführte Gründe. Eine Wetterwolke
erstreckt sich nehmlich mit ihrer Atmosphäre, bis auf
die Erde, folglich kann die Spitze eines Wetterablei-
ters, das aus einer Wetterwolke bis auf die Erde strö-
mende Feuer, leichtlich auffangen. Daß es auch

würk-
*) Man kan dieses Loch wo keine Felsen sind, auch boh-
ren.

Gebaͤude weg, ein 8. biß 12. Schuh tiefes Loch ma-
chen*) und den Ableiter hineingehen laſſen. Un-
ten wo er ſich endiget, laͤſſet man ihn nach des Hr.
Prof. Lichtenbergs Vorſchlag, in verſchiedene Arme
oder wenigſtens Spitzen aus einander gehen, damit ſich
das electriſche Feuer leichter in der Erden verlaufe. Weil
das Eiſen in der Erde ſtark roſtet, ſo kann man das
Ende der Ableitungsſtange, ſoweit ſie in der Erde iſt,
aus einer kupfernen Stange oder Platte machen.

Anderns. Die Wetterableiter fuͤhren aus
den Wetterwolken die electriſche Materie wuͤrk-
lich ſchon ſtillſchweigend ab.

Zur Beſtaͤttigung deſſen berufe ich mich auf die
Verſuche mit dem electriſchen Thurm die Seite 29.
in der 10ten Erfahrung angefuͤhrt ſind. Nach dieſer
raubt ſchon in großer Entfernung die Spitze a Fig. 5.
aus der Wolke h ſo viel Feuer, daß ſie ſich nicht auf
den Thurm herabziehen und einſchlagen kan. Das
Feuer ziſcht, und bey Nacht ſiehet die Spitze feurig.
Dieſes beweißt, daß die Spitze das Feuer aus der
Wetterwolke ſtillſchweigend abfuͤhre.

Will man einwenden: Es iſt ungewiß, ob das,
was hier im Kleinen geſchiehet, auch bey den Wetter-
wolken und Wetterableitern im Groſen geſchehen werde;
ſo verweiſe ich nur auf die, Seite 35. folg. in der 7ten
Erfahrung angefuͤhrte Gruͤnde. Eine Wetterwolke
erſtreckt ſich nehmlich mit ihrer Atmosphaͤre, bis auf
die Erde, folglich kann die Spitze eines Wetterablei-
ters, das aus einer Wetterwolke bis auf die Erde ſtroͤ-
mende Feuer, leichtlich auffangen. Daß es auch

wuͤrk-
*) Man kan dieſes Loch wo keine Felſen ſind, auch boh-
ren.
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[61/0077] Gebaͤude weg, ein 8. biß 12. Schuh tiefes Loch ma- chen *) und den Ableiter hineingehen laſſen. Un- ten wo er ſich endiget, laͤſſet man ihn nach des Hr. Prof. Lichtenbergs Vorſchlag, in verſchiedene Arme oder wenigſtens Spitzen aus einander gehen, damit ſich das electriſche Feuer leichter in der Erden verlaufe. Weil das Eiſen in der Erde ſtark roſtet, ſo kann man das Ende der Ableitungsſtange, ſoweit ſie in der Erde iſt, aus einer kupfernen Stange oder Platte machen. Anderns. Die Wetterableiter fuͤhren aus den Wetterwolken die electriſche Materie wuͤrk- lich ſchon ſtillſchweigend ab. Zur Beſtaͤttigung deſſen berufe ich mich auf die Verſuche mit dem electriſchen Thurm die Seite 29. in der 10ten Erfahrung angefuͤhrt ſind. Nach dieſer raubt ſchon in großer Entfernung die Spitze a Fig. 5. aus der Wolke h ſo viel Feuer, daß ſie ſich nicht auf den Thurm herabziehen und einſchlagen kan. Das Feuer ziſcht, und bey Nacht ſiehet die Spitze feurig. Dieſes beweißt, daß die Spitze das Feuer aus der Wetterwolke ſtillſchweigend abfuͤhre. Will man einwenden: Es iſt ungewiß, ob das, was hier im Kleinen geſchiehet, auch bey den Wetter- wolken und Wetterableitern im Groſen geſchehen werde; ſo verweiſe ich nur auf die, Seite 35. folg. in der 7ten Erfahrung angefuͤhrte Gruͤnde. Eine Wetterwolke erſtreckt ſich nehmlich mit ihrer Atmosphaͤre, bis auf die Erde, folglich kann die Spitze eines Wetterablei- ters, das aus einer Wetterwolke bis auf die Erde ſtroͤ- mende Feuer, leichtlich auffangen. Daß es auch wuͤrk- *) Man kan dieſes Loch wo keine Felſen ſind, auch boh- ren.

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Zitationshilfe: Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luz_blitz_1784/77>, abgerufen am 22.11.2024.