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Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.

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Ob ich nun gleich diese Abhandlung nicht für
Kunsterfahrne, sondern nur für solche schreibe, die
entweder noch gar keine oder wenigstes erst noch weni-
ge Erkenntniß von der Sache haben; so muß ich doch
von Anlegung der Wetterableiter das nöthigste anfüh-
ren, damit auch Laien in der Kunst, die Güre oder
Fehler eines Ableiters beurtheilen können. Ich gebe
daher gegenwärtig eine kurze Beschreibung hievon.

Die Spitze des Ableiters (Siehe Fig. 5. a) beste-
het aus einer eisernen, unten wenigstens 1 biß 11/2 Zoll
dicken senkrecht stehenden Stange. Aufwärts muß sie
dünner zu laufen, damit sie nicht allzuschwer wird.
Die Spitze selbst muß von Kupfer seyn, welches man
an die eiserne Stange anschrauben oder anlöthen läst.
Die Spitze macht man drey oder viereckigt, und so
fein als man kan. Weil viele Spitzen mehr Feuer
aufnehmen als nur eine einzige; so könnte man auch
einen Stern*) mit vielen Spitzen aufsetzen, oder
Kreuzstäbe, die forne spitzig sind durch die Stange
gehen lassen. Ist das Gebäude groß; so muß man
an beyden Enden desselben, eine dergleichen Stan-
ge aufrichten. Sie werden aber auf die Spitze zweyer
zusammenstosender Dachsparren gesetzt. Um sie gut
zu befestigen, werden die eisernen Stangen unten ge-
spalten daß man sie bequem auf die Spitze der zusam-
menstosenden Sparren setzen kan. Am Ende werden
sie mit Schrauben die durch die Sparren gehen,
befestiget. Alles dieses ist Fig. 6. deutlich abgebil-
det.

Die
*) Es ist gut wenn man diesen Stern also einrichtet, daß er
an und abgeschraubt werden kan, damit wenn die Spitzen
Noth leiden sollten, sie leichtlicher wieder hergestellet wer-
den können.
D 5

Ob ich nun gleich dieſe Abhandlung nicht fuͤr
Kunſterfahrne, ſondern nur fuͤr ſolche ſchreibe, die
entweder noch gar keine oder wenigſtes erſt noch weni-
ge Erkenntniß von der Sache haben; ſo muß ich doch
von Anlegung der Wetterableiter das noͤthigſte anfuͤh-
ren, damit auch Laien in der Kunſt, die Guͤre oder
Fehler eines Ableiters beurtheilen koͤnnen. Ich gebe
daher gegenwaͤrtig eine kurze Beſchreibung hievon.

Die Spitze des Ableiters (Siehe Fig. 5. a) beſte-
het aus einer eiſernen, unten wenigſtens 1 biß 1½ Zoll
dicken ſenkrecht ſtehenden Stange. Aufwaͤrts muß ſie
duͤnner zu laufen, damit ſie nicht allzuſchwer wird.
Die Spitze ſelbſt muß von Kupfer ſeyn, welches man
an die eiſerne Stange anſchrauben oder anloͤthen laͤſt.
Die Spitze macht man drey oder viereckigt, und ſo
fein als man kan. Weil viele Spitzen mehr Feuer
aufnehmen als nur eine einzige; ſo koͤnnte man auch
einen Stern*) mit vielen Spitzen aufſetzen, oder
Kreuzſtaͤbe, die forne ſpitzig ſind durch die Stange
gehen laſſen. Iſt das Gebaͤude groß; ſo muß man
an beyden Enden deſſelben, eine dergleichen Stan-
ge aufrichten. Sie werden aber auf die Spitze zweyer
zuſammenſtoſender Dachſparren geſetzt. Um ſie gut
zu befeſtigen, werden die eiſernen Stangen unten ge-
ſpalten daß man ſie bequem auf die Spitze der zuſam-
menſtoſenden Sparren ſetzen kan. Am Ende werden
ſie mit Schrauben die durch die Sparren gehen,
befeſtiget. Alles dieſes iſt Fig. 6. deutlich abgebil-
det.

Die
*) Es iſt gut wenn man dieſen Stern alſo einrichtet, daß er
an und abgeſchraubt werden kan, damit wenn die Spitzen
Noth leiden ſollten, ſie leichtlicher wieder hergeſtellet wer-
den koͤnnen.
D 5
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[57/0073] Ob ich nun gleich dieſe Abhandlung nicht fuͤr Kunſterfahrne, ſondern nur fuͤr ſolche ſchreibe, die entweder noch gar keine oder wenigſtes erſt noch weni- ge Erkenntniß von der Sache haben; ſo muß ich doch von Anlegung der Wetterableiter das noͤthigſte anfuͤh- ren, damit auch Laien in der Kunſt, die Guͤre oder Fehler eines Ableiters beurtheilen koͤnnen. Ich gebe daher gegenwaͤrtig eine kurze Beſchreibung hievon. Die Spitze des Ableiters (Siehe Fig. 5. a) beſte- het aus einer eiſernen, unten wenigſtens 1 biß 1½ Zoll dicken ſenkrecht ſtehenden Stange. Aufwaͤrts muß ſie duͤnner zu laufen, damit ſie nicht allzuſchwer wird. Die Spitze ſelbſt muß von Kupfer ſeyn, welches man an die eiſerne Stange anſchrauben oder anloͤthen laͤſt. Die Spitze macht man drey oder viereckigt, und ſo fein als man kan. Weil viele Spitzen mehr Feuer aufnehmen als nur eine einzige; ſo koͤnnte man auch einen Stern *) mit vielen Spitzen aufſetzen, oder Kreuzſtaͤbe, die forne ſpitzig ſind durch die Stange gehen laſſen. Iſt das Gebaͤude groß; ſo muß man an beyden Enden deſſelben, eine dergleichen Stan- ge aufrichten. Sie werden aber auf die Spitze zweyer zuſammenſtoſender Dachſparren geſetzt. Um ſie gut zu befeſtigen, werden die eiſernen Stangen unten ge- ſpalten daß man ſie bequem auf die Spitze der zuſam- menſtoſenden Sparren ſetzen kan. Am Ende werden ſie mit Schrauben die durch die Sparren gehen, befeſtiget. Alles dieſes iſt Fig. 6. deutlich abgebil- det. Die *) Es iſt gut wenn man dieſen Stern alſo einrichtet, daß er an und abgeſchraubt werden kan, damit wenn die Spitzen Noth leiden ſollten, ſie leichtlicher wieder hergeſtellet wer- den koͤnnen. D 5

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Zitationshilfe: Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luz_blitz_1784/73>, abgerufen am 24.11.2024.