Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.am Ende immer mehr von seiner Kraft; und die letz- Viertens. Begehrt man zu wissen, warum Fünftens. Man fragt, warum der Blitz, Es ist offenbahr, daß wenn der Blitz einen Baum oben C 4
am Ende immer mehr von ſeiner Kraft; und die letz- Viertens. Begehrt man zu wiſſen, warum Fuͤnftens. Man fragt, warum der Blitz, Es iſt offenbahr, daß wenn der Blitz einen Baum oben C 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0055" n="39"/> am Ende immer mehr von ſeiner Kraft; und die letz-<lb/> ten empfinden ihn am ſchwaͤchſten.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Viertens</hi>. Begehrt man zu wiſſen, <hi rendition="#fr">warum<lb/> der Blitz wenn er in ein Gebaͤude ſchlaͤgt, hier<lb/> und da herum ſpringet;</hi> ſo wird man bey genauer<lb/> Unterſuchung allezeit finden, daß er die Metalle auf-<lb/> ſuche; daß er ruhig fortlaufe ſo lange er auf einem un-<lb/> unterbrochen fortgehenden Metall z. E. an Draͤthen,<lb/> gehen kan; daß er aber einen Sprung mache, wenn<lb/> ſich das Metall endigt, und er wieder ein anderes auf-<lb/> ſuchen muß. Alles dieſes wird durch die Eigenſchaft<lb/> des electriſchen Funkens, welcher ebenfalls dem Metall<lb/> nachgehet, nach der 4ten Erfahrung deutlich und er-<lb/> klaͤrbar.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Fuͤnftens</hi>. Man fragt, <hi rendition="#fr">warum der Blitz,<lb/> wenn er in einen Baum ſchlaͤgt, ihn gemeiniglich<lb/> ſpalte.</hi></p><lb/> <p>Es iſt offenbahr, daß wenn der Blitz einen Baum<lb/> ſpaltet, er nicht an ihm ruhig fortlaufen koͤnne, ſon-<lb/> dern daß er von den obern Theil des Baums wo er<lb/> aufgeſprungen iſt, einen neuen Sprung gar biß in den<lb/> Erdboden muͤſſe gemacht haben. Man hat Beyſpiele,<lb/> daß der Blitz, Baͤume nicht geſpaltet, ſondern nur<lb/> ihren Stamm herab, an der Rinde eine ganz kleine<lb/> Spur ſeines Gangs zuruͤck gelaſſen hat. Vermuthlich<lb/> waren dieſes nur ſchwache Schlaͤge, die nicht mehr<lb/> im Stande waren, einen zweyten Sprung vorzu-<lb/> nehmen, und die ſich begnuͤgen mußten, an den<lb/> Baum, als einen ſchlechten leidenden Koͤrper des<lb/> electriſchen Feuers, nur ſtillſchweigend gar in die Erde<lb/> zu kommen. Man bemerkt etwas aͤhnliches bey der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 4</fw><fw place="bottom" type="catch">oben</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0055]
am Ende immer mehr von ſeiner Kraft; und die letz-
ten empfinden ihn am ſchwaͤchſten.
Viertens. Begehrt man zu wiſſen, warum
der Blitz wenn er in ein Gebaͤude ſchlaͤgt, hier
und da herum ſpringet; ſo wird man bey genauer
Unterſuchung allezeit finden, daß er die Metalle auf-
ſuche; daß er ruhig fortlaufe ſo lange er auf einem un-
unterbrochen fortgehenden Metall z. E. an Draͤthen,
gehen kan; daß er aber einen Sprung mache, wenn
ſich das Metall endigt, und er wieder ein anderes auf-
ſuchen muß. Alles dieſes wird durch die Eigenſchaft
des electriſchen Funkens, welcher ebenfalls dem Metall
nachgehet, nach der 4ten Erfahrung deutlich und er-
klaͤrbar.
Fuͤnftens. Man fragt, warum der Blitz,
wenn er in einen Baum ſchlaͤgt, ihn gemeiniglich
ſpalte.
Es iſt offenbahr, daß wenn der Blitz einen Baum
ſpaltet, er nicht an ihm ruhig fortlaufen koͤnne, ſon-
dern daß er von den obern Theil des Baums wo er
aufgeſprungen iſt, einen neuen Sprung gar biß in den
Erdboden muͤſſe gemacht haben. Man hat Beyſpiele,
daß der Blitz, Baͤume nicht geſpaltet, ſondern nur
ihren Stamm herab, an der Rinde eine ganz kleine
Spur ſeines Gangs zuruͤck gelaſſen hat. Vermuthlich
waren dieſes nur ſchwache Schlaͤge, die nicht mehr
im Stande waren, einen zweyten Sprung vorzu-
nehmen, und die ſich begnuͤgen mußten, an den
Baum, als einen ſchlechten leidenden Koͤrper des
electriſchen Feuers, nur ſtillſchweigend gar in die Erde
zu kommen. Man bemerkt etwas aͤhnliches bey der
oben
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