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Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.

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Ableiter versehenen Gebäude Verheerung anstellete.
Aber zum Glück ist auch dieser Fall der allerseltenste.

Viertens. Wenn ein Gebäude also eingerichtet
wäre, daß von seiner obersten Spitze biß auf den Erd-
boden, in demselben eine fortgesezte und beynahe zu-
sammenhängende Reihe von Metallen gienge; Z. E.
wenn die Ecken des Dachs anstatt der gewöhnlichen hohl
Ziegel mit Blech bedeckt wären! Wenn ferner rings
um das Dach eine kupferne Rinne gienge; Wenn end-
lich von dem untersten Stockwerk an, biß zu oberst
unter das Dach und zwar sehr nahe an die Dachrinne
hin, Dräthe liefen mit welchen die gewöhnlichen Hauß-
glocken gezogen werden; so könnte, wenn eine von
einem heftigen Sturm getriebene Wolke, schnell auf
den Ableiter schlagen sollte, der Blitz eben sowohl seinen
Gang an den Metallen, durch das Gebäude, als
ausser demselben an der Ableitungskette in den Erdbo-
den nehmen. Allein dieser Umstand, ob er gleich aus
Unachtsamkeit übersehen werden könnte, kan doch von
einem klugen Bauverständigen bey Anlegung eines Ab-
leiters, gröstentheils vermieden werden. Auch muß
ich noch bemerken daß sowohl in diesem als in dem an-
geführten zweyten Fall, der Schlag kaum um ein zehn-
theil so stark seyn könnte als er seyn würde, wenn
kein Ableiter an dem Gebäude wäre; da die Atmos-
phäre der Wetterwolken sich sehr weit erstrecket, und
daher der Ableiter im Stande ist, vor dem erfolgten
Schlag den grösten Theil des Feuers stillschweigend
abzuleiten.

Aus allemdem bisher angeführten erhellet zur Genüge,
daß man von den Wetterableitern keineswegs behaup-
ten könne, als ob sie das Loßschlagen des Blitzes auf
den Ableiter gänzlich verhinderten; ingleichen auch

nicht

Ableiter verſehenen Gebaͤude Verheerung anſtellete.
Aber zum Gluͤck iſt auch dieſer Fall der allerſeltenſte.

Viertens. Wenn ein Gebaͤude alſo eingerichtet
waͤre, daß von ſeiner oberſten Spitze biß auf den Erd-
boden, in demſelben eine fortgeſezte und beynahe zu-
ſammenhaͤngende Reihe von Metallen gienge; Z. E.
wenn die Ecken des Dachs anſtatt der gewoͤhnlichen hohl
Ziegel mit Blech bedeckt waͤren! Wenn ferner rings
um das Dach eine kupferne Rinne gienge; Wenn end-
lich von dem unterſten Stockwerk an, biß zu oberſt
unter das Dach und zwar ſehr nahe an die Dachrinne
hin, Draͤthe liefen mit welchen die gewoͤhnlichen Hauß-
glocken gezogen werden; ſo koͤnnte, wenn eine von
einem heftigen Sturm getriebene Wolke, ſchnell auf
den Ableiter ſchlagen ſollte, der Blitz eben ſowohl ſeinen
Gang an den Metallen, durch das Gebaͤude, als
auſſer demſelben an der Ableitungskette in den Erdbo-
den nehmen. Allein dieſer Umſtand, ob er gleich aus
Unachtſamkeit uͤberſehen werden koͤnnte, kan doch von
einem klugen Bauverſtaͤndigen bey Anlegung eines Ab-
leiters, groͤſtentheils vermieden werden. Auch muß
ich noch bemerken daß ſowohl in dieſem als in dem an-
gefuͤhrten zweyten Fall, der Schlag kaum um ein zehn-
theil ſo ſtark ſeyn koͤnnte als er ſeyn wuͤrde, wenn
kein Ableiter an dem Gebaͤude waͤre; da die Atmos-
phaͤre der Wetterwolken ſich ſehr weit erſtrecket, und
daher der Ableiter im Stande iſt, vor dem erfolgten
Schlag den groͤſten Theil des Feuers ſtillſchweigend
abzuleiten.

Aus allemdem bisher angefuͤhrten erhellet zur Genuͤge,
daß man von den Wetterableitern keineswegs behaup-
ten koͤnne, als ob ſie das Loßſchlagen des Blitzes auf
den Ableiter gaͤnzlich verhinderten; ingleichen auch

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[15/0031] Ableiter verſehenen Gebaͤude Verheerung anſtellete. Aber zum Gluͤck iſt auch dieſer Fall der allerſeltenſte. Viertens. Wenn ein Gebaͤude alſo eingerichtet waͤre, daß von ſeiner oberſten Spitze biß auf den Erd- boden, in demſelben eine fortgeſezte und beynahe zu- ſammenhaͤngende Reihe von Metallen gienge; Z. E. wenn die Ecken des Dachs anſtatt der gewoͤhnlichen hohl Ziegel mit Blech bedeckt waͤren! Wenn ferner rings um das Dach eine kupferne Rinne gienge; Wenn end- lich von dem unterſten Stockwerk an, biß zu oberſt unter das Dach und zwar ſehr nahe an die Dachrinne hin, Draͤthe liefen mit welchen die gewoͤhnlichen Hauß- glocken gezogen werden; ſo koͤnnte, wenn eine von einem heftigen Sturm getriebene Wolke, ſchnell auf den Ableiter ſchlagen ſollte, der Blitz eben ſowohl ſeinen Gang an den Metallen, durch das Gebaͤude, als auſſer demſelben an der Ableitungskette in den Erdbo- den nehmen. Allein dieſer Umſtand, ob er gleich aus Unachtſamkeit uͤberſehen werden koͤnnte, kan doch von einem klugen Bauverſtaͤndigen bey Anlegung eines Ab- leiters, groͤſtentheils vermieden werden. Auch muß ich noch bemerken daß ſowohl in dieſem als in dem an- gefuͤhrten zweyten Fall, der Schlag kaum um ein zehn- theil ſo ſtark ſeyn koͤnnte als er ſeyn wuͤrde, wenn kein Ableiter an dem Gebaͤude waͤre; da die Atmos- phaͤre der Wetterwolken ſich ſehr weit erſtrecket, und daher der Ableiter im Stande iſt, vor dem erfolgten Schlag den groͤſten Theil des Feuers ſtillſchweigend abzuleiten. Aus allemdem bisher angefuͤhrten erhellet zur Genuͤge, daß man von den Wetterableitern keineswegs behaup- ten koͤnne, als ob ſie das Loßſchlagen des Blitzes auf den Ableiter gaͤnzlich verhinderten; ingleichen auch nicht

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Zitationshilfe: Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luz_blitz_1784/31>, abgerufen am 24.11.2024.