Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.der Blitz erfolgt, hiedurch einige Empfindungen ha- Ohne Zweifel wendet man wieder diese Vorem- tung J
der Blitz erfolgt, hiedurch einige Empfindungen ha- Ohne Zweifel wendet man wieder dieſe Vorem- tung J
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0161" n="145"/> der Blitz erfolgt, hiedurch einige Empfindungen ha-<lb/> ben. Die wilden Thiere, deren Empfindung in der-<lb/> gleichen Faͤllen gemeiniglich feiner ſind, als die Em-<lb/> pfindungen der Menſchen; werden ohne Zweifel auf<lb/> dem Felde deswegen nicht ſo oft getroffen, als die Men-<lb/> ſchen, oder als die zahmen Thiere, welche unter dem<lb/> Zwang der Menſchen ſtehen, weil dieſe beſſer noch als<lb/> der Menſch empfinden, wo und wann ein Blitz loßſchie-<lb/> ſen wird, und dann einen ſolchen Ort fliehen, da alle<lb/> Thiere vor jeder auch der geringſten electriſchen Em-<lb/> pfindung die groͤſte Furcht und Abneigung haben.<lb/> Empfindet nun der Menſch waͤhrend eines Donnerwet-<lb/> ters eine Beklemmung, Beaͤngſtigung, oder etwas<lb/> das einem warmen Wind oder Dunſt aͤhnlich iſt, und<lb/> iſt er uͤberzeugt daß dieſes nicht vom bloſer Einbil-<lb/> dung oder Furcht herkomme; ſo bleibt ihm auch kein<lb/> beſſerer Rath uͤbrig, als daß er ſchnell den Ort ver-<lb/> laſſe.</p><lb/> <p>Ohne Zweifel wendet man wieder dieſe Vorem-<lb/> pfindung eines Blitzes ein: Wie iſt es moͤglich daß<lb/> man in einem Gebaͤude, in welches das aus der Wet-<lb/> terwolke ſtroͤmende Feuer nicht dringen kan, etwas<lb/> ſchon vor dem erfolgten Blitz empfinde? Ich laͤugne<lb/> es nicht. die Sache hat viel Wahrſcheinlichkeit. Allein<lb/> ich will durch einen electriſchen Verſuch, welcher aber frey-<lb/> lich die Nollet’ſche Hypotheſe mehr als die Franklin’ſche<lb/> beguͤnſtiget, eine Erlaͤuterung hieruͤber geben. Nol-<lb/> let behauptete: daß bey jedem electriſchen Funken zwey<lb/> gegeneinander wuͤrkende Stroͤme Feuer befindlich ſeyen.<lb/> Ich will jetzt nicht entſcheiden ob Nollet, wie man<lb/> groͤſtentheils glaubt, unrecht habe. Es geſchiehet<lb/> wenigſtens ſicher etwas das der Nolletſchen Behaup-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J</fw><fw place="bottom" type="catch">tung</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [145/0161]
der Blitz erfolgt, hiedurch einige Empfindungen ha-
ben. Die wilden Thiere, deren Empfindung in der-
gleichen Faͤllen gemeiniglich feiner ſind, als die Em-
pfindungen der Menſchen; werden ohne Zweifel auf
dem Felde deswegen nicht ſo oft getroffen, als die Men-
ſchen, oder als die zahmen Thiere, welche unter dem
Zwang der Menſchen ſtehen, weil dieſe beſſer noch als
der Menſch empfinden, wo und wann ein Blitz loßſchie-
ſen wird, und dann einen ſolchen Ort fliehen, da alle
Thiere vor jeder auch der geringſten electriſchen Em-
pfindung die groͤſte Furcht und Abneigung haben.
Empfindet nun der Menſch waͤhrend eines Donnerwet-
ters eine Beklemmung, Beaͤngſtigung, oder etwas
das einem warmen Wind oder Dunſt aͤhnlich iſt, und
iſt er uͤberzeugt daß dieſes nicht vom bloſer Einbil-
dung oder Furcht herkomme; ſo bleibt ihm auch kein
beſſerer Rath uͤbrig, als daß er ſchnell den Ort ver-
laſſe.
Ohne Zweifel wendet man wieder dieſe Vorem-
pfindung eines Blitzes ein: Wie iſt es moͤglich daß
man in einem Gebaͤude, in welches das aus der Wet-
terwolke ſtroͤmende Feuer nicht dringen kan, etwas
ſchon vor dem erfolgten Blitz empfinde? Ich laͤugne
es nicht. die Sache hat viel Wahrſcheinlichkeit. Allein
ich will durch einen electriſchen Verſuch, welcher aber frey-
lich die Nollet’ſche Hypotheſe mehr als die Franklin’ſche
beguͤnſtiget, eine Erlaͤuterung hieruͤber geben. Nol-
let behauptete: daß bey jedem electriſchen Funken zwey
gegeneinander wuͤrkende Stroͤme Feuer befindlich ſeyen.
Ich will jetzt nicht entſcheiden ob Nollet, wie man
groͤſtentheils glaubt, unrecht habe. Es geſchiehet
wenigſtens ſicher etwas das der Nolletſchen Behaup-
tung
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