Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.auch auf verschiedene Gelehrte beruffen. Folglich kan Wenn man einem Menschen positiv electrisirt, das Noch muß ich zur Bestättigung des Satzes: das davon G 5
auch auf verſchiedene Gelehrte beruffen. Folglich kan Wenn man einem Menſchen poſitiv electriſirt, das Noch muß ich zur Beſtaͤttigung des Satzes: das davon G 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0121" n="105"/> auch auf verſchiedene Gelehrte beruffen. Folglich kan<lb/> der Menſch das electriſche Feuer nicht entbehren.</p><lb/> <p>Wenn man einem Menſchen poſitiv electriſirt, das<lb/> heiſt; wenn man ihm zu ſeinem natuͤrlichen electriſchen<lb/> Feuer, durch die Maſchine noch mehr gibt; ſo befindet<lb/> er ſich gemeiniglich wohl dabey. Ich habe ſelbſt viele<lb/> Perſonen mehrere Monate lang taͤglich ein biß zwey-<lb/> mahl electriſiret; Sie waren munter, lebhaft, hatten<lb/> guten Apetit, und war ihnen, wie man ſich aus-<lb/> druckt, um und um wohl. Dieſes beweiſt wenigſtens<lb/> ſo viel, daß das electriſche Feuer dem menſchlichen<lb/> Koͤrper convenabel angemeſſen oder anſtaͤndig ſeye.<lb/> Indeſſen wollte doch nicht rathen, daß man ſich an<lb/> das Electriſiren gewoͤhne Es moͤgte ſonſten gehen wie<lb/> mit ſtaͤrkenden Getraͤnken oder Arzeneyen, die man<lb/> taͤglich zu ſich nimmt. Das heiſt: die Natur kan am<lb/> Ende ohne dieſe Staͤrkung nicht mehr vor ſich beſte-<lb/> hen. Wenn ich ſagte, daß das poſitive Electriſiren<lb/> den meiſten Menſchen wohl bekomme, ſo iſt indeſſen<lb/> keine Regel ohne Ausnahm Perſohnen die von Na-<lb/> tur viel electriſches Feuer beſizen, koͤnnen es nicht wohl<lb/> ausſtehen. Sie bekommen Wallungen im Gebluͤt, es<lb/> wird ihnen ſehr warm, und es faͤngt in ihren Glie-<lb/> dern an zu laufen, als wenn Ameiſen darinnen waͤren.<lb/> Allein da dieſes nur bey Perſohnen geſchiehet, die<lb/> ohnehin ſchon genug electriſches Feuer haben; ſo iſt<lb/> ihr Exempel noch kein Beweiß, daß das electriſche<lb/> Feuer dem menſchlichen Leib unanſtaͤndig oder nachtheilig<lb/> feye. Man weiß ja, daß aller Ueberfluß ſchaͤdlich wird.</p><lb/> <p>Noch muß ich zur Beſtaͤttigung des Satzes: das<lb/> electriſche Feuer ſeye dem menſchlichen Koͤrper unent-<lb/> behrlich; eine allgemeine Erfahrung anfuͤhren. Es<lb/> gibt im Sommer oͤfters eine Witterung die man<lb/><hi rendition="#fr">ſchwuͤlle Waͤrme</hi> nennet. Die gewoͤhnlichen Folgen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 5</fw><fw place="bottom" type="catch">davon</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0121]
auch auf verſchiedene Gelehrte beruffen. Folglich kan
der Menſch das electriſche Feuer nicht entbehren.
Wenn man einem Menſchen poſitiv electriſirt, das
heiſt; wenn man ihm zu ſeinem natuͤrlichen electriſchen
Feuer, durch die Maſchine noch mehr gibt; ſo befindet
er ſich gemeiniglich wohl dabey. Ich habe ſelbſt viele
Perſonen mehrere Monate lang taͤglich ein biß zwey-
mahl electriſiret; Sie waren munter, lebhaft, hatten
guten Apetit, und war ihnen, wie man ſich aus-
druckt, um und um wohl. Dieſes beweiſt wenigſtens
ſo viel, daß das electriſche Feuer dem menſchlichen
Koͤrper convenabel angemeſſen oder anſtaͤndig ſeye.
Indeſſen wollte doch nicht rathen, daß man ſich an
das Electriſiren gewoͤhne Es moͤgte ſonſten gehen wie
mit ſtaͤrkenden Getraͤnken oder Arzeneyen, die man
taͤglich zu ſich nimmt. Das heiſt: die Natur kan am
Ende ohne dieſe Staͤrkung nicht mehr vor ſich beſte-
hen. Wenn ich ſagte, daß das poſitive Electriſiren
den meiſten Menſchen wohl bekomme, ſo iſt indeſſen
keine Regel ohne Ausnahm Perſohnen die von Na-
tur viel electriſches Feuer beſizen, koͤnnen es nicht wohl
ausſtehen. Sie bekommen Wallungen im Gebluͤt, es
wird ihnen ſehr warm, und es faͤngt in ihren Glie-
dern an zu laufen, als wenn Ameiſen darinnen waͤren.
Allein da dieſes nur bey Perſohnen geſchiehet, die
ohnehin ſchon genug electriſches Feuer haben; ſo iſt
ihr Exempel noch kein Beweiß, daß das electriſche
Feuer dem menſchlichen Leib unanſtaͤndig oder nachtheilig
feye. Man weiß ja, daß aller Ueberfluß ſchaͤdlich wird.
Noch muß ich zur Beſtaͤttigung des Satzes: das
electriſche Feuer ſeye dem menſchlichen Koͤrper unent-
behrlich; eine allgemeine Erfahrung anfuͤhren. Es
gibt im Sommer oͤfters eine Witterung die man
ſchwuͤlle Waͤrme nennet. Die gewoͤhnlichen Folgen
davon
G 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |