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Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.

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gesezt wird, entweder zu einem sichtbahren Feuer
entbrennet, oder doch wenigstens unsichtbar der Welt
Wärme gibt?

Zur Zeit hat man in der Natur noch kein anderes
Wesen, welches man für dieses Feuer annehmen könnte,
entdeckt; als da electrische Feuer und die brenn-
bare Luft
, welche letztere sich beynahe in allen Kör-
pern befindet, die in den Morästen, wenn man mit
einem Stock hineinstöst, in grosen Luftblasen aufsteigt,
die auch aus Eisen Feilspähnen Vitriolöl und Was-
ser bereitet werden kann; und die sich leicht zu einer
Flamme entzündet. -- bißweilen freywillig, daß man
sie unter dem Namen feuriger Männer herumflattern
siehet, oder wenigstens, wenn ein Licht oder ein electri-
scher Funke ihr nahe kommt.

D[ - 1 Zeichen fehlt] Pristley behauptet, das electrische Feuer und
die brennbare Luft sey von einerley Wesen und Natur.
Seine Gründe für diese Meynung sind mir noch nicht
bekannt So viel ist aber gewiß; daß so lange keine
beßern Entdeckungen über das unsichtbare Naturfeuer
gemacht werden, man das electrische Feuer dafür anneh-
men müsse. Alles bestättiget diese Hypothese 1. Es
ist noch kein anderes unsichtbares Naturfeuer entdecket
worden. 2. Das electrische Feuer befindet sich in al-
len Körpern. Insbesondere ist der Schooß und die
Oberfläche der Erde, so wie das Meer damit angefüllt.
Man kan daher erklären, warum die Sonnenstrahlen
auf der Oberfläche der Erde und auf dem Meer, Wärme
hervorbringen, nicht aber in der obern Luft. 3. Die
Wolken enthalten auch im Winter electrisches Feuer;
und daraus ersiehet man die Ursache, warum es im
Winter wärmer wird, wenn der Himmel mit Wolken
überzogen ist; warum aber die gröste Kälte bey dem

hei-
G

geſezt wird, entweder zu einem ſichtbahren Feuer
entbrennet, oder doch wenigſtens unſichtbar der Welt
Waͤrme gibt?

Zur Zeit hat man in der Natur noch kein anderes
Weſen, welches man fuͤr dieſes Feuer annehmen koͤnnte,
entdeckt; als da electriſche Feuer und die brenn-
bare Luft
, welche letztere ſich beynahe in allen Koͤr-
pern befindet, die in den Moraͤſten, wenn man mit
einem Stock hineinſtoͤſt, in groſen Luftblaſen aufſteigt,
die auch aus Eiſen Feilſpaͤhnen Vitrioloͤl und Waſ-
ſer bereitet werden kann; und die ſich leicht zu einer
Flamme entzuͤndet. — bißweilen freywillig, daß man
ſie unter dem Namen feuriger Maͤnner herumflattern
ſiehet, oder wenigſtens, wenn ein Licht oder ein electri-
ſcher Funke ihr nahe kommt.

D[ – 1 Zeichen fehlt] Priſtley behauptet, das electriſche Feuer und
die brennbare Luft ſey von einerley Weſen und Natur.
Seine Gruͤnde fuͤr dieſe Meynung ſind mir noch nicht
bekannt So viel iſt aber gewiß; daß ſo lange keine
beßern Entdeckungen uͤber das unſichtbare Naturfeuer
gemacht werden, man das electriſche Feuer dafuͤr anneh-
men muͤſſe. Alles beſtaͤttiget dieſe Hypotheſe 1. Es
iſt noch kein anderes unſichtbares Naturfeuer entdecket
worden. 2. Das electriſche Feuer befindet ſich in al-
len Koͤrpern. Insbeſondere iſt der Schooß und die
Oberflaͤche der Erde, ſo wie das Meer damit angefuͤllt.
Man kan daher erklaͤren, warum die Sonnenſtrahlen
auf der Oberflaͤche der Erde und auf dem Meer, Waͤrme
hervorbringen, nicht aber in der obern Luft. 3. Die
Wolken enthalten auch im Winter electriſches Feuer;
und daraus erſiehet man die Urſache, warum es im
Winter waͤrmer wird, wenn der Himmel mit Wolken
uͤberzogen iſt; warum aber die groͤſte Kaͤlte bey dem

hei-
G
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[97/0113] geſezt wird, entweder zu einem ſichtbahren Feuer entbrennet, oder doch wenigſtens unſichtbar der Welt Waͤrme gibt? Zur Zeit hat man in der Natur noch kein anderes Weſen, welches man fuͤr dieſes Feuer annehmen koͤnnte, entdeckt; als da electriſche Feuer und die brenn- bare Luft, welche letztere ſich beynahe in allen Koͤr- pern befindet, die in den Moraͤſten, wenn man mit einem Stock hineinſtoͤſt, in groſen Luftblaſen aufſteigt, die auch aus Eiſen Feilſpaͤhnen Vitrioloͤl und Waſ- ſer bereitet werden kann; und die ſich leicht zu einer Flamme entzuͤndet. — bißweilen freywillig, daß man ſie unter dem Namen feuriger Maͤnner herumflattern ſiehet, oder wenigſtens, wenn ein Licht oder ein electri- ſcher Funke ihr nahe kommt. D_ Priſtley behauptet, das electriſche Feuer und die brennbare Luft ſey von einerley Weſen und Natur. Seine Gruͤnde fuͤr dieſe Meynung ſind mir noch nicht bekannt So viel iſt aber gewiß; daß ſo lange keine beßern Entdeckungen uͤber das unſichtbare Naturfeuer gemacht werden, man das electriſche Feuer dafuͤr anneh- men muͤſſe. Alles beſtaͤttiget dieſe Hypotheſe 1. Es iſt noch kein anderes unſichtbares Naturfeuer entdecket worden. 2. Das electriſche Feuer befindet ſich in al- len Koͤrpern. Insbeſondere iſt der Schooß und die Oberflaͤche der Erde, ſo wie das Meer damit angefuͤllt. Man kan daher erklaͤren, warum die Sonnenſtrahlen auf der Oberflaͤche der Erde und auf dem Meer, Waͤrme hervorbringen, nicht aber in der obern Luft. 3. Die Wolken enthalten auch im Winter electriſches Feuer; und daraus erſiehet man die Urſache, warum es im Winter waͤrmer wird, wenn der Himmel mit Wolken uͤberzogen iſt; warum aber die groͤſte Kaͤlte bey dem hei- G

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Zitationshilfe: Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luz_blitz_1784/113>, abgerufen am 22.11.2024.