Das Newe Testament Deutzsch. [Septembertestament.] Übersetzt von Martin Luther. Wittenberg, 1522.Die Epistel Solches wil ich/ das du treybest/ auff das die/ so an Gott glew-
Geschrieben auß Nicopoli ynn Macedonia. Vorrede auff die Epistel sanct Pauli zu Philemon. DJße Epistel zeygt eyn meysterlich lieblich exempel Christ- Die Epiſtel Solches wil ich/ das du treybeſt/ auff das die/ ſo an Gott glew-
Geſchꝛieben auſz Nicopoli ynn Macedonia. Voꝛrede auff die Epiſtel ſanct Pauli zu Philemon. DJſze Epiſtel zeygt eyn meyſterlich lieblich exempel Chꝛiſt- <TEI> <text> <body> <div xml:id="Tit" n="1"> <div xml:id="Tit.3" n="2"> <pb facs="#f0348" n="[342]"/> <fw place="top" type="header">Die Epiſtel</fw><lb/> <p>Solches wil ich/ das du treybeſt/ auff das die/ ſo an Gott glew-<lb/> big ſind woꝛden/ ſich vleyſſigen/ ynn gutten wercken furtrefflich zu<lb/> ſeyn/ Solchs iſt gutt vnnd nutz den menſchen. <note resp="#AH" type="editorial"><ref target="https://www.bibleserver.com/text/LUT/Titus3,9">Titus 3,9</ref></note>Der toꝛichten fragen<lb/> aber/ der geſchlecht regiſter/ des zancks vnd ſtreyts vber dem geſetz/<lb/> entſchlahe dich/ denn ſie ſind vnnutz vnd eyttel. <note resp="#AH" type="editorial"><ref target="https://www.bibleserver.com/text/LUT/Titus3,10">Titus 3,10</ref></note>Eynen abtrunnigen<lb/> menſchen meyde/ wenn er eyn mal vnd abermal vermanet iſt/ <note resp="#AH" type="editorial"><ref target="https://www.bibleserver.com/text/LUT/Titus3,11">Titus 3,11</ref></note>vnnd<lb/> wiſſe/ das eyn ſolcher verkeret iſt/ vnnd ſundigt/ als der ſich ſelb ver-<lb/> urteylt hat.</p><lb/> <p><note resp="#AH" type="editorial"><ref target="https://www.bibleserver.com/text/LUT/Titus3,12">Titus 3,12</ref></note>Wenn ich zu dyr ſenden werde Arteman odder Tychicon/ ſo ko-<lb/> me eylend zu myr gen Nicopolin/ denn da ſelbs hab ich beſchloſſen<lb/> das wynterlager zuhaben. <note resp="#AH" type="editorial"><ref target="https://www.bibleserver.com/text/LUT/Titus3,13">Titus 3,13</ref></note>Zenan den ſchꝛifftgelerten vnnd Apollon<lb/> ſende mit vleyſz voꝛher/ auff das yhn nichts gepꝛeche. <note resp="#AH" type="editorial"><ref target="https://www.bibleserver.com/text/LUT/Titus3,14">Titus 3,14</ref></note>Laſz aber auch<lb/> die vnſern lernen ynn guten wercken furtrefflich ſeyn/ wo es die nod-<lb/> durfft foddert/ auff das ſie nicht vnfruchtbar ſeyen. <note resp="#AH" type="editorial"><ref target="https://www.bibleserver.com/text/LUT/Titus3,15">Titus 3,15</ref></note>Es gruſſen dich<lb/> alle die mit myr ſind. Gꝛuſſe alle die vns liebẽ ym glawben. Die gna-<lb/> de ſey mit euch allen.</p><lb/> </div> <closer rendition="#c">Geſchꝛieben auſz Nicopoli<lb/> ynn Macedonia.</closer><lb/> </div> <space dim="vertical"/> <div n="1"> <head>Voꝛrede auff die Epiſtel<lb/> ſanct Pauli zu<lb/> Philemon.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Jſze Epiſtel zeygt eyn meyſterlich lieblich exempel Chꝛiſt-<lb/> licher liebe. Denn da ſehen wyr/ wie S. Paulus ſich des<lb/> armen Oneſimos annympt/ vñ yhn gegen ſeynen herrn <choice><orig>ver</orig><reg>ver-</reg></choice><lb/> trit/ mit allem das er vermag/ vnd ſtellet ſich nicht anders/<lb/> denn als ſey er ſelbs Oneſimus/ der ſich verſundigt habe/ Doch thut<lb/> er das nicht mit gewalt odder zwang/ als er wol recht hette/ ſzon-<lb/> dern euſſert ſich ſeynes rechten/ damit er zwingt/ das Philemon ſich<lb/> ſeynes rechten auch vertzeyhen muſz. Eben wie vns Chꝛiſtus than<lb/> hatt gegen Got dem vatter/ alſzo thut auch S. Paulus fur Oneſi-<lb/> mo gegen Philemon. Denn Chꝛiſtus hat ſich auch ſeynes rechten<lb/> geeuſſert/ vnd mit lieb vnd demut den vatter vbirwunden/ das er <choice><orig>ſey</orig><reg>ſey-</reg></choice><lb/> nen zoꝛn vnd recht hat muſſen legen/ vñ vns zu gnaden nemen/ vmb<lb/> Chꝛiſtus willen/ der alſo ernſtlich vns vertrit/ vnd ſich vnſer ſo hertz-<lb/> lich annympt/ Deñ wyr ſind alle ſeyne Oneſimi/ ſo wyrs glewben.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[342]/0348]
Die Epiſtel
Solches wil ich/ das du treybeſt/ auff das die/ ſo an Gott glew-
big ſind woꝛden/ ſich vleyſſigen/ ynn gutten wercken furtrefflich zu
ſeyn/ Solchs iſt gutt vnnd nutz den menſchen. Der toꝛichten fragen
aber/ der geſchlecht regiſter/ des zancks vnd ſtreyts vber dem geſetz/
entſchlahe dich/ denn ſie ſind vnnutz vnd eyttel. Eynen abtrunnigen
menſchen meyde/ wenn er eyn mal vnd abermal vermanet iſt/ vnnd
wiſſe/ das eyn ſolcher verkeret iſt/ vnnd ſundigt/ als der ſich ſelb ver-
urteylt hat.
Wenn ich zu dyr ſenden werde Arteman odder Tychicon/ ſo ko-
me eylend zu myr gen Nicopolin/ denn da ſelbs hab ich beſchloſſen
das wynterlager zuhaben. Zenan den ſchꝛifftgelerten vnnd Apollon
ſende mit vleyſz voꝛher/ auff das yhn nichts gepꝛeche. Laſz aber auch
die vnſern lernen ynn guten wercken furtrefflich ſeyn/ wo es die nod-
durfft foddert/ auff das ſie nicht vnfruchtbar ſeyen. Es gruſſen dich
alle die mit myr ſind. Gꝛuſſe alle die vns liebẽ ym glawben. Die gna-
de ſey mit euch allen.
Geſchꝛieben auſz Nicopoli
ynn Macedonia.
Voꝛrede auff die Epiſtel
ſanct Pauli zu
Philemon.
DJſze Epiſtel zeygt eyn meyſterlich lieblich exempel Chꝛiſt-
licher liebe. Denn da ſehen wyr/ wie S. Paulus ſich des
armen Oneſimos annympt/ vñ yhn gegen ſeynen herrn ver
trit/ mit allem das er vermag/ vnd ſtellet ſich nicht anders/
denn als ſey er ſelbs Oneſimus/ der ſich verſundigt habe/ Doch thut
er das nicht mit gewalt odder zwang/ als er wol recht hette/ ſzon-
dern euſſert ſich ſeynes rechten/ damit er zwingt/ das Philemon ſich
ſeynes rechten auch vertzeyhen muſz. Eben wie vns Chꝛiſtus than
hatt gegen Got dem vatter/ alſzo thut auch S. Paulus fur Oneſi-
mo gegen Philemon. Denn Chꝛiſtus hat ſich auch ſeynes rechten
geeuſſert/ vnd mit lieb vnd demut den vatter vbirwunden/ das er ſey
nen zoꝛn vnd recht hat muſſen legen/ vñ vns zu gnaden nemen/ vmb
Chꝛiſtus willen/ der alſo ernſtlich vns vertrit/ vnd ſich vnſer ſo hertz-
lich annympt/ Deñ wyr ſind alle ſeyne Oneſimi/ ſo wyrs glewben.
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