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Das Newe Testament Deutzsch. [Septembertestament.] Übersetzt von Martin Luther. Wittenberg, 1522.

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Die Erſt Epiſtel
vnſer ermanunge iſt nicht geweſen zu yrthum noch zu vnreynickeyt/
noch mit liſt/ ſondern wie wyr von Got bewerd ſind/ das vns das
Euangelion vertrawet iſt zupꝛedigẽ/ alſo redẽ wyr/ nicht als wolten
wyr den menſchen gefallen/ ſondern Gotte/ der vnſzer hertz pꝛuffet.

Denn wyr nie mit ſchmeychelwoꝛtten ſind vmbgangen (wie yhr
wiſſet) noch dem geytz geſtellet/ Got iſt des zeuge/ haben auch nicht
pꝛeyſz geſucht von leuten/ widder von euch noch von andern/ hetten
euch auch mugẽ ſchweer ſein/ als Chꝛiſti Apoſtel/ ſondern wyr ſind
mutterlich geweſzen mitten vnter euch/ gleych wie eyn Amme yhꝛer
kinder pflegt/ alſo haben wyr hertzẽ luſt an euch gehabt/ euch mittzu-
teylen/ nicht alleyn das Euangelion Gottis/ ſondern auch vnſer le-
ben/ darumb das wyr euch haben lieb gewonnen.

Yhr ſeyt wol eyndechtig/ lieben bꝛuder/ vnſer erbeyt/ vnnd vnſzer
muhe/ Deñ tag vñ nacht erbeyten wyr/ das wyr niemant vnter euch
beſchweerlich weren/ vñ pꝛedigeten vnter euch das Euangelion Got-
tis. Got iſt der zeuge vnd yhr/ wie heylig vnd gerecht vnd vnſtreff[l]ich
wyr bey euch (die yhr glewbig waret) geweſen ſind/ wie yhr deñ wi-
ſſet/ das wyr/ wie eyn vatter ſeyne kinder/ euch ermanet vñ getroſtet/
vnd betzeuget haben/ das yhr wandeln ſoltet wirdiglich fur Gott/
der euch beruffen hatt zu ſeynem reych vnd zu ſeyner herlickeyt.

Darumb auch wyr on vnte[r]las Gotte dancken/ das yhr/ da yhr
empfienget von vns das woꝛt gottlicher pꝛedigt/ namet yhrs auff/
nicht als menſchen woꝛt/ ſzondern/ wie es denn warhafftig iſt/ als
Gottis woꝛt/ wilcher auch wirckt ynn euch/ die yhr glewbet. Denn
yhr ſeyt nachfolger woꝛdẽ/ lieben bꝛuder/ der gemeynen Gottis ynn
Judea ynn Chꝛiſto Jheſu/ das yhr eben daſſelb erlytten habt von
ewren blutfreunden/ das yhene von den Juden erlytten haben/ wil-
che auch den herrn Jheſum todt[e]t haben vnd ſeyne pꝛopheten/ vnnd
haben vns verfolget/ vnd gefallen Gotte nicht/ vnd ſind allen men-
ſchen widder/ weren vns zuſagen den heyden/ damit ſie ſelig wur-
den/ auff das ſie yhr ſund erfullen alle wege/ Deñ der zoꝛn iſt ſchon
endlich vber ſie komen.

Wyr aber/ lieben bꝛuder/ nach dem wyr ewer eyn weyle berawbet
geweſen ſind nach dem angeſicht/ nicht nach dem hertzẽ[/] haben wyr
deſte mehr geeylet/ ewr angeſicht zuſehẽ mit groſſem verlangẽ. Dar-
umb haben wyr wollen zu euch komen (ich Paulus) zweymal/ vnd
Satanas hat vns verhyndert. Denn wer iſt vnſzer hoffnung odder
freude/ oder kron des rhumſz? Seyt nicht auch yhrs/ fur dem herrn
Jheſu Chꝛiſto zu ſeyner zukunfft? yhr ſeyt iah vnſer pꝛeyſz vñ freude.

Das Dꝛitte Capitel.

DArumb haben wyrs nicht weytter wollen vertragen/ vñ ha-
ben vns laſſen wolgefallen/ das wyr zu Athene alleyne ge-
laſſen wurden/ vnd haben Timotheon geſand vn[ſ]ern bꝛu-
der vnd diener Gottis vñ vnſern gehulffen ym Euangelio

Chꝛiſti/

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Zitationshilfe: Das Newe Testament Deutzsch. [Septembertestament.] Übersetzt von Martin Luther. Wittenberg, 1522, S. [320]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_septembertestament_1522/326>, abgerufen am 05.01.2025.