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Das Newe Testament Deutzsch. [Septembertestament.] Übersetzt von Martin Luther. Wittenberg, 1522.

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Zu den Romern. V
setz/ das den man betrifft/ Wo sie nu bey eynen andern man ist/ weyl
der man lebet/ wirt sie ein ehebrecheryn geheyssen/ So aber der man
stirbt/ ist sie frey vom gesetz/ das sie nicht eyn ehebrecheryn ist/ wo sie
bey eynem andern man ist.

Also auch yhr/ meyn bruder/ seyd getodtet dem gesetz/ durch den
leyb Christi/ das yhr bey eynem andern seyt/ nemlich/ bey dem/ der
von den todten aufferweckt ist/ auff das wyr Gotte frucht bringen/
Denn da wyr ym fleysch waren/ da waren die sundlichen luste (wil-
che durchs gesetz sich erregeten) geweltig ynn vnseren gelidern dem
todt frucht zubringen. Nu aber sind wyr vom gesetz loß/ vnd yhm ab-
gestorben/ das vns gefangen hielt/ also/ das wyr dienen sollen ym
newen wesen des geystis vnd nicht ym alten wesen des buchstaben.

Was wollen wyr denn nu sagen? Jst das gesetz sund? das sey fer-
ne/ Aber die sund erkant ich nicht/ on durchs gesetz/ denn ich wuste
nichts von der lust/ wo das gesetz nicht hette gesagt/ Laß dich nicht
gelusten/ Da nam aber die sund eyn vrsach am gepot/ vnd erreget yn
myr allerley lust/ Denn on das gesetz/ war die sunde tod/ Jch aber le-
bete ettwan on gesetze/ da aber das gepot kam/ ward die sunde
widder lebend/ Jch aber starb/ vnd es befand sich/ das das gepot/
myr zum tod reychet/ das myr doch zum leben geben war/ Denn die
sund nam eyn vrsach am gepot/ vnnd betrog mich/ vnd todtet mich
durch dasselb gepot/ Das gesetz ist yhe heylig/ vnd das gepot heylig
recht vnd gut.

Jst denn/ das da gut ist/ myr eyn todt wurden? das sey ferne. aber
die sund/ auff das sie erscheyne/ wie sie sund ist/ hat sie myr durch
das gutte den todt gewirckt/ auff das die sund wurde vber auß sun-
dig durchs gepot/ Denn wyr wissen/ das/ das gesetz geystlich ist/ ich
byn aber fleyschlich/ vnter die sund verkaufft/ denn ich weyß nicht
was ich thue. Denn ich thu nicht das ich wil/ sondern das ich hasse/
das thu ich/ So ich aber das thu/ das ich nicht wil/ so bewillige ich/
das das gesetz gut sey/ So thu nu ich dasselb nicht/ sondern die sun-
de/ die ynn myr wonet/ denn ich weyß/ das ynn myr/ das ist/ yn mey-
nem fleysch/ wonet nichts gutis. Wollen hab ich wol/ aber volbringen
das gutte finde ich nicht/ denn das gutte/ das ich wil/ thu ich nicht/
sondern das bose/ das ich nicht wil/ das thu ich/ So ich aber thu
das ich nicht wil/ so thu ich dasselb nicht/ sondern die sunde die ynn
myr wonet.(thun)
Thun heyst hie ni-
cht das werck vol-
bringenn/ sondern
die luste sulen das
sie sich regen. Uol-
bringen aber ist/ on
luste lebenn gantz
reyn/ das geschicht
nit ynn disem leben.
(ynwendigen)
Ynwendiger men-
sch heyst hie der
geist aus gnaden ge-
porn/ wilcher ynn
den heyligen streyt-
tet widder den eu-
serlichen/ das ist/
vernunfft/ synn/ vnd
alles was aus na-
tur am menschen ist.
(dises tods)
Todt heyst er hie
den iamer vnd die
muhe ynn den streyt
mit der sund. wie
Exod. 8. Pharao
sprach/ Nym disen
todt (das warenn
die hewschrecken)
von myr.

So finde ich nu eyn gesetze myr/ der ich wil das gutte thun/ das
myr das bose anhangt/ Denn ich habe lust an gottis gesetz/ nach den
ynwendigen menschen/ ich sehe aber eyn ander gesetz ynn meynen ge-
lidern/ das da widderstreyttet dem gesetz ynn meynem gemute/ vnd
mich gefangen nympt ynn der sunden gesetz/ wilchs ist ynn meynen
gelidern. Jch elender mensch/ wer wirt mich erloßen von dem leybe
dises todtis? Jch dancke Got/ durch Jhesum Christ vnsern hern/
So diene ich nu mit den gemuete dem gesetz gottis/ aber mit dem fley-
sch/ dem gesetz der sunden.


Das acht

Zu den Romern. V
ſetz/ das den man betrifft/ Wo ſie nu bey eynẽ andern man iſt/ weyl
der man lebet/ wirt ſie ein ehebꝛecheryn geheyſſen/ So aber der man
ſtirbt/ iſt ſie frey vom geſetz/ das ſie nicht eyn ehebꝛecheryn iſt/ wo ſie
bey eynem andern man iſt.

Alſo auch yhr/ meyn bꝛuder/ ſeyd getodtet dem geſetz/ durch den
leyb Chꝛiſti/ das yhr bey eynem andern ſeyt/ nemlich/ bey dem/ der
von den todten aufferweckt iſt/ auff das wyr Gotte frucht bꝛingen/
Denn da wyr ym fleyſch waren/ da waren die ſundlichen luſte (wil-
che durchs geſetz ſich erregeten) geweltig ynn vnſeren gelidern dem
todt frucht zubꝛingen. Nu aber ſind wyr vom geſetz loſz/ vnd yhm ab-
geſtoꝛben/ das vns gefangen hielt/ alſo/ das wyr dienen ſollen ym
newen weſen des geyſtis vnd nicht ym alten weſen des buchſtaben.

Was wollen wyr denn nu ſagen? Jſt das geſetz ſund? das ſey fer-
ne/ Aber die ſund erkant ich nicht/ on durchs geſetz/ denn ich wuſte
nichts von der luſt/ wo das geſetz nicht hette geſagt/ Laſz dich nicht
geluſten/ Da nam aber die ſund eyn vrſach am gepot/ vnd erreget yn
myr allerley luſt/ Deñ on das geſetz/ war die ſunde tod/ Jch aber le-
bete ettwan on geſetze/ da aber das gepot kam/ ward die ſunde
widder lebend/ Jch aber ſtarb/ vnd es befand ſich/ das das gepot/
myr zum tod reychet/ das myr doch zum leben geben war/ Denn die
ſund nam eyn vrſach am gepot/ vnnd betrog mich/ vnd todtet mich
durch daſſelb gepot/ Das geſetz iſt yhe heylig/ vnd das gepot heylig
recht vnd gut.

Jſt denn/ das da gut iſt/ myr eyn todt wurden? das ſey ferne. aber
die ſund/ auff das ſie erſcheyne/ wie ſie ſund iſt/ hat ſie myr durch
das gutte den todt gewirckt/ auff das die ſund wurde vber auſz ſun-
dig durchs gepot/ Denn wyr wiſſen/ das/ das geſetz geyſtlich iſt/ ich
byn aber fleyſchlich/ vnter die ſund verkaufft/ denn ich weyſz nicht
was ich thue. Denn ich thu nicht das ich wil/ ſondern das ich haſſe/
das thu ich/ So ich aber das thu/ das ich nicht wil/ ſo bewillige ich/
das das geſetz gut ſey/ So thu nu ich daſſelb nicht/ ſondern die ſun-
de/ die ynn myr wonet/ deñ ich weyſz/ das ynn myr/ das iſt/ yn mey-
nem fleyſch/ wonet nichts gutis. Wollẽ hab ich wol/ aber volbꝛingẽ
das gutte finde ich nicht/ denn das gutte/ das ich wil/ thu ich nicht/
ſondern das boſe/ das ich nicht wil/ das thu ich/ So ich aber thu
das ich nicht wil/ ſo thu ich daſſelb nicht/ ſondern die ſunde die ynn
myr wonet.(thun)
Thun heyſt hie ni-
cht das werck vol-
bꝛingenn/ ſondern
die luſte ſulen das
ſie ſich regen. Uol-
bꝛingen aber iſt/ on
luſte lebenn gantz
reyn/ das geſchicht
nit yñ diſem leben.
(ynwendigen)
Ynwendiger men-
ſch heyſt hie der
geiſt aus gnadẽ ge-
poꝛn/ wilcher ynn
den heyligen ſtreyt-
tet widder den eu-
ſerlichen/ das iſt/
vernunfft/ ſynn/ vñ
alles was aus na-
tur am menſchẽ iſt.
(diſes tods)
Todt heyſt er hie
den iamer vnd die
muhe ynn dẽ ſtreyt
mit der ſund. wie
Exod. 8. Pharao
ſpꝛach/ Nym diſen
todt (das warenn
die hewſchꝛecken)
von myr.

So finde ich nu eyn geſetze myr/ der ich wil das gutte thun/ das
myr das boſe anhangt/ Denn ich habe luſt an gottis geſetz/ nach dẽ
ynwendigen menſchen/ ich ſehe aber eyn ander geſetz ynn meynen ge-
lidern/ das da widderſtreyttet dem geſetz ynn meynem gemute/ vnd
mich gefangen nympt ynn der ſunden geſetz/ wilchs iſt ynn meynen
gelidern. Jch elender menſch/ wer wirt mich erloſzen von dem leybe
diſes todtis? Jch dancke Got/ durch Jheſum Chꝛiſt vnſern hern/
So diene ich nu mit dẽ gemuete dem geſetz gottis/ aber mit dem fley-
ſch/ dem geſetz der ſunden.


Das acht
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[[243]/0249] Zu den Romern. V ſetz/ das den man betrifft/ Wo ſie nu bey eynẽ andern man iſt/ weyl der man lebet/ wirt ſie ein ehebꝛecheryn geheyſſen/ So aber der man ſtirbt/ iſt ſie frey vom geſetz/ das ſie nicht eyn ehebꝛecheryn iſt/ wo ſie bey eynem andern man iſt. Alſo auch yhr/ meyn bꝛuder/ ſeyd getodtet dem geſetz/ durch den leyb Chꝛiſti/ das yhr bey eynem andern ſeyt/ nemlich/ bey dem/ der von den todten aufferweckt iſt/ auff das wyr Gotte frucht bꝛingen/ Denn da wyr ym fleyſch waren/ da waren die ſundlichen luſte (wil- che durchs geſetz ſich erregeten) geweltig ynn vnſeren gelidern dem todt frucht zubꝛingen. Nu aber ſind wyr vom geſetz loſz/ vnd yhm ab geſtoꝛben/ das vns gefangen hielt/ alſo/ das wyr dienen ſollen ym newen weſen des geyſtis vnd nicht ym alten weſen des buchſtaben. Was wollen wyr denn nu ſagen? Jſt das geſetz ſund? das ſey fer ne/ Aber die ſund erkant ich nicht/ on durchs geſetz/ denn ich wuſte nichts von der luſt/ wo das geſetz nicht hette geſagt/ Laſz dich nicht geluſten/ Da nam aber die ſund eyn vrſach am gepot/ vnd erreget yn myr allerley luſt/ Deñ on das geſetz/ war die ſunde tod/ Jch aber le- bete ettwan on geſetze/ da aber das gepot kam/ ward die ſunde widder lebend/ Jch aber ſtarb/ vnd es befand ſich/ das das gepot/ myr zum tod reychet/ das myr doch zum leben geben war/ Denn die ſund nam eyn vrſach am gepot/ vnnd betrog mich/ vnd todtet mich durch daſſelb gepot/ Das geſetz iſt yhe heylig/ vnd das gepot heylig recht vnd gut. Jſt denn/ das da gut iſt/ myr eyn todt wurden? das ſey ferne. aber die ſund/ auff das ſie erſcheyne/ wie ſie ſund iſt/ hat ſie myr durch das gutte den todt gewirckt/ auff das die ſund wurde vber auſz ſun- dig durchs gepot/ Denn wyr wiſſen/ das/ das geſetz geyſtlich iſt/ ich byn aber fleyſchlich/ vnter die ſund verkaufft/ denn ich weyſz nicht was ich thue. Denn ich thu nicht das ich wil/ ſondern das ich haſſe/ das thu ich/ So ich aber das thu/ dz ich nicht wil/ ſo bewillige ich/ das das geſetz gut ſey/ So thu nu ich daſſelb nicht/ ſondern die ſun de/ die ynn myr wonet/ deñ ich weyſz/ das ynn myr/ das iſt/ yn mey nem fleyſch/ wonet nichts gutis. Wollẽ hab ich wol/ aber volbꝛingẽ das gutte finde ich nicht/ denn das gutte/ das ich wil/ thu ich nicht/ ſondern das boſe/ das ich nicht wil/ das thu ich/ So ich aber thu das ich nicht wil/ ſo thu ich daſſelb nicht/ ſondern die ſunde die ynn myr wonet. (thun) Thun heyſt hie ni- cht das werck vol- bꝛingenn/ ſondern die luſte ſulen das ſie ſich regen. Uol- bꝛingen aber iſt/ on luſte lebenn gantz reyn/ das geſchicht nit yñ diſem leben. (ynwendigen) Ynwendiger men- ſch heyſt hie der geiſt aus gnadẽ ge poꝛn/ wilcher ynn den heyligen ſtreyt tet widder den eu- ſerlichen/ das iſt/ vernunfft/ ſynn/ vñ alles was aus na- tur am menſchẽ iſt. (diſes tods) Todt heyſt er hie den iamer vnd die muhe ynn dẽ ſtreyt mit der ſund. wie Exod. 8. Pharao ſpꝛach/ Nym diſen todt (das warenn die hewſchꝛecken) von myr. So finde ich nu eyn geſetze myr/ der ich wil das gutte thun/ das myr das boſe anhangt/ Denn ich habe luſt an gottis geſetz/ nach dẽ ynwendigen menſchen/ ich ſehe aber eyn ander geſetz ynn meynen ge lidern/ das da widderſtreyttet dem geſetz ynn meynem gemute/ vnd mich gefangen nympt ynn der ſunden geſetz/ wilchs iſt ynn meynen gelidern. Jch elender menſch/ wer wirt mich erloſzen von dem leybe diſes todtis? Jch dancke Got/ durch Jheſum Chꝛiſt vnſern hern/ So diene ich nu mit dẽ gemuete dem geſetz gottis/ aber mit dem fley- ſch/ dem geſetz der ſunden. Das acht

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Zitationshilfe: Das Newe Testament Deutzsch. [Septembertestament.] Übersetzt von Martin Luther. Wittenberg, 1522, S. [243]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_septembertestament_1522/249>, abgerufen am 27.11.2024.