Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.so behelt ein jgliches seine Gestalt für sich. Wenn sie aber außgedruckt werden / fleusset es alles zusammen / vnnd wird ein Tranck. Daß man nicht mehr sagen kan / das Meel ist in diesem Korn gewesen / oder das Tröpfflin in dieser Beer / denn es ist ein jgliches in des andern Gestalt gekrochen / vnd ist also ein Brod vnd ein Tranck daraus worden. Also hat es S. Paulus auch gedeutet 1. Cor. 10. Wir viel / sind ein Brod vnnd ein Leib / die wir alle eines Brodes theilhafftig sind. Wir essen den HERRN durch den Glauben des Worts / das die Seele zu sich nimpt vnd sein geneusset. So isset mein Nehester mich wieder / mein Gut / Leib vnd Leben gebe ich jhm / vnd alles was ich habe / vnd las jhn des alles geniessen vnd gebrauchen zu aller notturfft. Item so darff ich meines Nehesten wieder / bin auch Arm vnnd Elend / vnnd las mir wieder helffen vnnd dienen. Also werden wir in einander geflochten / daß einer dem so behelt ein jgliches seine Gestalt für sich. Wenn sie aber außgedruckt werden / fleusset es alles zusammen / vnnd wird ein Tranck. Daß man nicht mehr sagen kan / das Meel ist in diesem Korn gewesen / oder das Tröpfflin in dieser Beer / denn es ist ein jgliches in des andern Gestalt gekrochen / vnd ist also ein Brod vnd ein Tranck daraus worden. Also hat es S. Paulus auch gedeutet 1. Cor. 10. Wir viel / sind ein Brod vnnd ein Leib / die wir alle eines Brodes theilhafftig sind. Wir essen den HERRN durch den Glauben des Worts / das die Seele zu sich nimpt vnd sein geneusset. So isset mein Nehester mich wieder / mein Gut / Leib vnd Leben gebe ich jhm / vnd alles was ich habe / vnd las jhn des alles geniessen vnd gebrauchen zu aller notturfft. Item so darff ich meines Nehesten wieder / bin auch Arm vnnd Elend / vnnd las mir wieder helffen vnnd dienen. Also werden wir in einander geflochten / daß einer dem <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0231"/> so behelt ein jgliches seine Gestalt für sich. Wenn sie aber außgedruckt werden / fleusset es alles zusammen / vnnd wird ein Tranck. Daß man nicht mehr sagen kan / das Meel ist in diesem Korn gewesen / oder das Tröpfflin in dieser Beer / denn es ist ein jgliches in des andern Gestalt gekrochen / vnd ist also ein Brod vnd ein Tranck daraus worden.</p> <p>Also hat es S. Paulus auch gedeutet 1. Cor. 10. Wir viel / sind ein Brod vnnd ein Leib / die wir alle eines Brodes theilhafftig sind. Wir essen den HERRN durch den Glauben des Worts / das die Seele zu sich nimpt vnd sein geneusset. So isset mein Nehester mich wieder / mein Gut / Leib vnd Leben gebe ich jhm / vnd alles was ich habe / vnd las jhn des alles geniessen vnd gebrauchen zu aller notturfft. Item so darff ich meines Nehesten wieder / bin auch Arm vnnd Elend / vnnd las mir wieder helffen vnnd dienen. Also werden wir in einander geflochten / daß einer dem </p> </div> </body> </text> </TEI> [0231]
so behelt ein jgliches seine Gestalt für sich. Wenn sie aber außgedruckt werden / fleusset es alles zusammen / vnnd wird ein Tranck. Daß man nicht mehr sagen kan / das Meel ist in diesem Korn gewesen / oder das Tröpfflin in dieser Beer / denn es ist ein jgliches in des andern Gestalt gekrochen / vnd ist also ein Brod vnd ein Tranck daraus worden.
Also hat es S. Paulus auch gedeutet 1. Cor. 10. Wir viel / sind ein Brod vnnd ein Leib / die wir alle eines Brodes theilhafftig sind. Wir essen den HERRN durch den Glauben des Worts / das die Seele zu sich nimpt vnd sein geneusset. So isset mein Nehester mich wieder / mein Gut / Leib vnd Leben gebe ich jhm / vnd alles was ich habe / vnd las jhn des alles geniessen vnd gebrauchen zu aller notturfft. Item so darff ich meines Nehesten wieder / bin auch Arm vnnd Elend / vnnd las mir wieder helffen vnnd dienen. Also werden wir in einander geflochten / daß einer dem
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