Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.stechen. Wo Christo ein Nagel seine Hende oder Füsse durch martert / soltestu ewig solche vnd noch erger Negel erleyden / also denn auch geschehen wird / denen / die Christus Leyden an jhn lassen verloren werden. Denn dieser ernste Spiegel Christus wird nicht liegen noch schimpffen / was er anzeigt / muß also sein vberschwencklich. Zum Siebenden / ein solch erschrecken nam S. Bernhardus daraus / daß er sprach / Ich meynet / ich were sicher / wuste nichts von dem ewigen Vrteil / das im Himmel vber mich gangen war / bis daß ich sahe / daß der einige Gottes Sohn / sich mein erbarmet / erfür trit / vnd in dasselb Vrtheil sich für mich ergibt / Awe / es ist mir nicht mehr zu spielen vnnd sicher zu seyn / wenn ein solcher ernst da hinden ist. Also gebot er den Weibern / Weinet nicht vber mich / sondern vber euch selbst vnnd vber ewre Kinder / vnd sagt vrsach / denn thut man also dem grünen Holtz / was wil mit dem dürren geschehen? Als solt er sa- stechen. Wo Christo ein Nagel seine Hende oder Füsse durch martert / soltestu ewig solche vnd noch erger Negel erleyden / also denn auch geschehen wird / denen / die Christus Leyden an jhn lassen verloren werden. Denn dieser ernste Spiegel Christus wird nicht liegen noch schimpffen / was er anzeigt / muß also sein vberschwencklich. Zum Siebenden / ein solch erschrecken nam S. Bernhardus daraus / daß er sprach / Ich meynet / ich were sicher / wuste nichts von dem ewigen Vrteil / das im Himmel vber mich gangen war / bis daß ich sahe / daß der einige Gottes Sohn / sich mein erbarmet / erfür trit / vnd in dasselb Vrtheil sich für mich ergibt / Awe / es ist mir nicht mehr zu spielen vnnd sicher zu seyn / wenn ein solcher ernst da hinden ist. Also gebot er den Weibern / Weinet nicht vber mich / sondern vber euch selbst vnnd vber ewre Kinder / vnd sagt vrsach / denn thut man also dem grünen Holtz / was wil mit dem dürren geschehen? Als solt er sa- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0139"/> stechen. Wo Christo ein Nagel seine Hende oder Füsse durch martert / soltestu ewig solche vnd noch erger Negel erleyden / also denn auch geschehen wird / denen / die Christus Leyden an jhn lassen verloren werden. Denn dieser ernste Spiegel Christus wird nicht liegen noch schimpffen / was er anzeigt / muß also sein vberschwencklich.</p> <p>Zum Siebenden / ein solch erschrecken nam S. Bernhardus daraus / daß er sprach / Ich meynet / ich were sicher / wuste nichts von dem ewigen Vrteil / das im Himmel vber mich gangen war / bis daß ich sahe / daß der einige Gottes Sohn / sich mein erbarmet / erfür trit / vnd in dasselb Vrtheil sich für mich ergibt / Awe / es ist mir nicht mehr zu spielen vnnd sicher zu seyn / wenn ein solcher ernst da hinden ist. Also gebot er den Weibern / Weinet nicht vber mich / sondern vber euch selbst vnnd vber ewre Kinder / vnd sagt vrsach / denn thut man also dem grünen Holtz / was wil mit dem dürren geschehen? Als solt er sa- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0139]
stechen. Wo Christo ein Nagel seine Hende oder Füsse durch martert / soltestu ewig solche vnd noch erger Negel erleyden / also denn auch geschehen wird / denen / die Christus Leyden an jhn lassen verloren werden. Denn dieser ernste Spiegel Christus wird nicht liegen noch schimpffen / was er anzeigt / muß also sein vberschwencklich.
Zum Siebenden / ein solch erschrecken nam S. Bernhardus daraus / daß er sprach / Ich meynet / ich were sicher / wuste nichts von dem ewigen Vrteil / das im Himmel vber mich gangen war / bis daß ich sahe / daß der einige Gottes Sohn / sich mein erbarmet / erfür trit / vnd in dasselb Vrtheil sich für mich ergibt / Awe / es ist mir nicht mehr zu spielen vnnd sicher zu seyn / wenn ein solcher ernst da hinden ist. Also gebot er den Weibern / Weinet nicht vber mich / sondern vber euch selbst vnnd vber ewre Kinder / vnd sagt vrsach / denn thut man also dem grünen Holtz / was wil mit dem dürren geschehen? Als solt er sa-
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Zitationshilfe: | Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/139>, abgerufen am 21.02.2025. |