Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die andere Betrachtung. In Summa/ der HErr behütet Frembd- Mensch Hhh
Die andere Betrachtung. In Summa/ der HErr behütet Frembd- Menſch Hhh
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Die andere Betrachtung.
In Summa/ der HErr behütet Frembd-
linge und Wäyſen/ und erhält die Wittwen/
und kehret zurücke den Weg der Gottloſen/
v. 9. Frembdlinge ſind/ die da ſprechen: Wir ha-
ben hie keine bleibende Stäte/ die zukünftige
ſuchen wir. Wittwen und Wäyſen ſind die
Seelen/ die von keinem Schutz und Beyſtande
auff Erden wiſſen oder wiſſen wollen/ ſondern
den Gott Jacob für ihre Stärcke halten. Die
gläubige Seele hat GOtt zum Vater/ ſie iſt a-
ber nicht daheim beym Vater/ ſondern wallet
in der Frembde/ als hätte ſie keinen Vater/ und
daher iſt ſie ein armes Wäyſelein. Die gläubige
Seele hat den Sohn Gottes Chriſtum Jeſum
zum Bräutigam: Der Bräutigam aber iſt vor
unſern Augen hinweg genommen/ und hat uns
noch nicht heim geholet/ daher iſt die Seele eine
verlaſſene Wittwe. Diß ſind die Gerechten/ die
der HErr liebet/ der HErr behütet ſie/ daß kein
Unglück ſich zu ihnen nahe/ der HErr richtet ſie
auff/ und hält ſie wenn ſie nieder ſincken. Haſt
du nun etwas auff dieſer Welt/ daher du Troſt
foderſt/ es ſey ein Freund/ groſſe Macht/ Geld od’
Gut/ ſo biſt du hie kein Frembdling/ deine Seele
iſt keine Wittwe oder Wäyſe. Haſt du nichts/
darauff du dich verlaſſen kanſt/ ſo kan Gott dein
Troſt ſeyn/ und ob du ſchon hätteſt alles/ was ein
Menſch
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