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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.
wie Er sein Wort wahr machet/ so gläube ich
doch/ Er werde es gewißlich wahr machen. Und
weiß unterdessen/ daß Er mich nur prüfet/ ob ich
Ihn auch recht liebe/ und bey seinen Worten
bleiben wolle.

Zum dritten hat unser GOtt auch ein gros-
ses Lob/ wegen seines gnädigen geneigten Wil-
lens zu helffen. Er ist ein GOtt/ der Recht
schaffet/ denen so Gewalt leiden/ der die
Hungerigen speiset/ der HErr erlöset die
Gefangenen/ der HErr machet die Blinden
sehend/ der Herr richtet auf die niedergeschla-
gen sind/ der HErr liebet die Gerechten/ der
HErr behütet die Frembdlinge und Wäy-
sen/ und erhält die Wittwen und kehret zu-
rücke den Weg der Gottlosen
/ v. 7. 8. 9.

Gib wohl acht darauff/ liebe Seele/ was
deines GOttes Weise und Gewohnheit ist. Zu
erst: Der HErr schaffet Recht denen so
Gewalt leiden.
So jemand verschuldeter Wei-
se Gewalt leidet/ so darff er über keine Gewalt
klagen. So aber iemand unverschuldeter Weise
leidet/ so gedencke er dran/ daß GOttes Weise
und Gewohnheit sey/ Recht schaffen denen so
Gewalt leiden. Der HErr CHristus heisset se-
lig nicht alle/ die Gewalt leiden/ sondern die um
Gerechtigkeit willen Gewalt leiden und verfol-

get
G g g v

Die andere Betrachtung.
wie Er ſein Wort wahr machet/ ſo gläube ich
doch/ Er werde es gewißlich wahr machen. Und
weiß unterdeſſen/ daß Er mich nur prüfet/ ob ich
Ihn auch recht liebe/ und bey ſeinen Worten
bleiben wolle.

Zum dritten hat unſer GOtt auch ein groſ-
ſes Lob/ wegen ſeines gnädigen geneigten Wil-
lens zu helffen. Er iſt ein GOtt/ der Recht
ſchaffet/ denen ſo Gewalt leiden/ der die
Hungerigen ſpeiſet/ der HErr erlöſet die
Gefangenen/ der HErr machet die Blinden
ſehend/ der Herr richtet auf die niedergeſchla-
gen ſind/ der HErr liebet die Gerechten/ der
HErr behütet die Frembdlinge und Wäy-
ſen/ und erhält die Wittwen und kehret zu-
rücke den Weg der Gottloſen
/ v. 7. 8. 9.

Gib wohl acht darauff/ liebe Seele/ was
deines GOttes Weiſe und Gewohnheit iſt. Zu
erſt: Der HErr ſchaffet Recht denen ſo
Gewalt leiden.
So jemand verſchuldeter Wei-
ſe Gewalt leidet/ ſo darff er über keine Gewalt
klagen. So aber iemand unverſchuldeter Weiſe
leidet/ ſo gedencke er dran/ daß GOttes Weiſe
und Gewohnheit ſey/ Recht ſchaffen denen ſo
Gewalt leiden. Der HErr CHriſtus heiſſet ſe-
lig nicht alle/ die Gewalt leiden/ ſondern die um
Gerechtigkeit willen Gewalt leiden und verfol-

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[841/0864] Die andere Betrachtung. wie Er ſein Wort wahr machet/ ſo gläube ich doch/ Er werde es gewißlich wahr machen. Und weiß unterdeſſen/ daß Er mich nur prüfet/ ob ich Ihn auch recht liebe/ und bey ſeinen Worten bleiben wolle. Zum dritten hat unſer GOtt auch ein groſ- ſes Lob/ wegen ſeines gnädigen geneigten Wil- lens zu helffen. Er iſt ein GOtt/ der Recht ſchaffet/ denen ſo Gewalt leiden/ der die Hungerigen ſpeiſet/ der HErr erlöſet die Gefangenen/ der HErr machet die Blinden ſehend/ der Herr richtet auf die niedergeſchla- gen ſind/ der HErr liebet die Gerechten/ der HErr behütet die Frembdlinge und Wäy- ſen/ und erhält die Wittwen und kehret zu- rücke den Weg der Gottloſen/ v. 7. 8. 9. Gib wohl acht darauff/ liebe Seele/ was deines GOttes Weiſe und Gewohnheit iſt. Zu erſt: Der HErr ſchaffet Recht denen ſo Gewalt leiden. So jemand verſchuldeter Wei- ſe Gewalt leidet/ ſo darff er über keine Gewalt klagen. So aber iemand unverſchuldeter Weiſe leidet/ ſo gedencke er dran/ daß GOttes Weiſe und Gewohnheit ſey/ Recht ſchaffen denen ſo Gewalt leiden. Der HErr CHriſtus heiſſet ſe- lig nicht alle/ die Gewalt leiden/ ſondern die um Gerechtigkeit willen Gewalt leiden und verfol- get G g g v

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 841. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/864>, abgerufen am 23.11.2024.