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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die erste Betrachtung.


die Frembde reisete/ that er ein Gelübde. So du
mich wirst mit Frieden leiten/ so solt du
mein GOtt seyn
/ Gen. 28. v. 20. Es muste
zwar der fromme Jacob viel und mancherley
Unfall erfahren: dennoch bekennet er/ daß
GOtt seinen Engel gesandt/ und ihm auß allen
seinen Nöthen geholffen. Also haben auch sei-
ne Nachkommen die Kinder Israel manches
schweres Unglück müssen erfahren. Sie haben
mich offt gedrenget von meiner Mutter Lei-
be an/ saget Israel/ sie haben mich offt ge-
drenget/ aber sie haben nichts vermöcht/ Ps.

129. v. 1. Warum das? Der HErr Zebaoth
ist mit uns/ der GOTT Jacob ist unser
Schutz/ Ps.
46. v. 8. Diesen GOtt solt du für
deine Stärcke halten; Findest du etwas in der
Welt/ das dir einen Muth machen könte/ solt du
es doch nicht für deine Stärcke halten: Was
nicht der GOtt Jacob heist/ soll auch nicht deine
Stärcke seyn.

Was soll denn deine Hoffnung seyn? Wie
GOtt deine Stärcke ist/ also muß er auch deine
Hoffnung seyn. Hoffnung und Zuversicht macht
einen getrosten Muth/ und wehret dem Schrec-
ken und Zagen: Da hingegen nichts anders
folgen kan/ als Angst und Zweiffelmuth/ wo
gantz keine Hoffnung und Zuversicht ist. Denn das

Mensch-

Die erſte Betrachtung.


die Frembde reiſete/ that er ein Gelübde. So du
mich wirſt mit Frieden leiten/ ſo ſolt du
mein GOtt ſeyn
/ Gen. 28. v. 20. Es muſte
zwar der fromme Jacob viel und mancherley
Unfall erfahren: dennoch bekennet er/ daß
GOtt ſeinen Engel geſandt/ und ihm auß allen
ſeinen Nöthen geholffen. Alſo haben auch ſei-
ne Nachkommen die Kinder Iſrael manches
ſchweres Unglück müſſen erfahren. Sie haben
mich offt gedrenget von meiner Mutter Lei-
be an/ ſaget Iſrael/ ſie haben mich offt ge-
drenget/ aber ſie haben nichts vermöcht/ Pſ.

129. v. 1. Warum das? Der HErr Zebaoth
iſt mit uns/ der GOTT Jacob iſt unſer
Schutz/ Pſ.
46. v. 8. Dieſen GOtt ſolt du für
deine Stärcke halten; Findeſt du etwas in der
Welt/ das dir einen Muth machen könte/ ſolt du
es doch nicht für deine Stärcke halten: Was
nicht der GOtt Jacob heiſt/ ſoll auch nicht deine
Stärcke ſeyn.

Was ſoll denn deine Hoffnung ſeyn? Wie
GOtt deine Stärcke iſt/ alſo muß er auch deine
Hoffnung ſeyn. Hoffnung und Zuverſicht macht
einen getroſten Muth/ und wehret dem Schrec-
ken und Zagen: Da hingegen nichts anders
folgen kan/ als Angſt und Zweiffelmuth/ wo
gantz keine Hoffnung uñ Zuverſicht iſt. Deñ das

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[827/0850] Die erſte Betrachtung. die Frembde reiſete/ that er ein Gelübde. So du mich wirſt mit Frieden leiten/ ſo ſolt du mein GOtt ſeyn/ Gen. 28. v. 20. Es muſte zwar der fromme Jacob viel und mancherley Unfall erfahren: dennoch bekennet er/ daß GOtt ſeinen Engel geſandt/ und ihm auß allen ſeinen Nöthen geholffen. Alſo haben auch ſei- ne Nachkommen die Kinder Iſrael manches ſchweres Unglück müſſen erfahren. Sie haben mich offt gedrenget von meiner Mutter Lei- be an/ ſaget Iſrael/ ſie haben mich offt ge- drenget/ aber ſie haben nichts vermöcht/ Pſ. 129. v. 1. Warum das? Der HErr Zebaoth iſt mit uns/ der GOTT Jacob iſt unſer Schutz/ Pſ. 46. v. 8. Dieſen GOtt ſolt du für deine Stärcke halten; Findeſt du etwas in der Welt/ das dir einen Muth machen könte/ ſolt du es doch nicht für deine Stärcke halten: Was nicht der GOtt Jacob heiſt/ ſoll auch nicht deine Stärcke ſeyn. Was ſoll denn deine Hoffnung ſeyn? Wie GOtt deine Stärcke iſt/ alſo muß er auch deine Hoffnung ſeyn. Hoffnung und Zuverſicht macht einen getroſten Muth/ und wehret dem Schrec- ken und Zagen: Da hingegen nichts anders folgen kan/ als Angſt und Zweiffelmuth/ wo gantz keine Hoffnung uñ Zuverſicht iſt. Deñ das Menſch-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 827. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/850>, abgerufen am 22.11.2024.