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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.


ches ihm der HErr hat fürgenommen/ auch wi-
der den Willen deß Teuffels und aller Feinde
über uns vollführe.

Wer nun begehret ein rechtschaffener Christ
zu seyn/ der übergebe sich ietzo gantz und gar der
Güte und Treue GOttes. Sprich in deiner
Seelen: HErr/ ich habe gehöret die Rede deines
Mundes/ ich habe erkennet/ wie du deinen Na-
men durch dein Wort groß gemacht/ denn deine
Güte währet ewiglich. Drum übergebe ich
mich gantz und gar deiner Güte und Treue/ ma-
che es mit mir nach deinem Wohlgefallen. Da-
bey fasse die Hoffnung/ daß Gott in keiner Angst
dich werde stecken lassen. Denn diß ist das
Werck seiner Güte und Treue. Er siehet auff
das Niedrige/ er erqvicket uns in der Angst/ und
hilffet uns mit seiner Rechten. Je mehr das
Fleisch durch allerley Angst und Noth gedrücket
wird/ ie mehr uns Gott an Seel und Geist stärc-
ket/ und durch seinen heiligen Geist tröstet und
erqvicket/ daß wir alles überwinden. Er weh-
ret den Zorn der Feinde. Hingegen aber was
er ihm vorgesetzet/ das muß fort gehen. Sterbe
ich schon/ weiter kan ja kein Feind kommen/ ists
damit nicht verlohren. GOtt errettet und hilfft
nicht allein im Leben/ sondern auch im Tod und
durch den Tod. Der Tod scheidet mich nicht

von
E e e ij

Die andere Betrachtung.


ches ihm der HErr hat fürgenommen/ auch wi-
der den Willen deß Teuffels und aller Feinde
über uns vollführe.

Wer nun begehret ein rechtſchaffener Chriſt
zu ſeyn/ der übergebe ſich ietzo gantz und gar der
Güte und Treue GOttes. Sprich in deiner
Seelen: HErr/ ich habe gehöret die Rede deines
Mundes/ ich habe erkennet/ wie du deinen Na-
men durch dein Wort groß gemacht/ denn deine
Güte währet ewiglich. Drum übergebe ich
mich gantz und gar deiner Güte und Treue/ ma-
che es mit mir nach deinem Wohlgefallen. Da-
bey faſſe die Hoffnung/ daß Gott in keiner Angſt
dich werde ſtecken laſſen. Denn diß iſt das
Werck ſeiner Güte und Treue. Er ſiehet auff
das Niedrige/ er erqvicket uns in der Angſt/ und
hilffet uns mit ſeiner Rechten. Je mehr das
Fleiſch durch allerley Angſt und Noth gedrücket
wird/ ie mehr uns Gott an Seel und Geiſt ſtärc-
ket/ und durch ſeinen heiligen Geiſt tröſtet und
erqvicket/ daß wir alles überwinden. Er weh-
ret den Zorn der Feinde. Hingegen aber was
er ihm vorgeſetzet/ das muß fort gehen. Sterbe
ich ſchon/ weiter kan ja kein Feind kommen/ iſts
damit nicht verlohren. GOtt errettet und hilfft
nicht allein im Leben/ ſondern auch im Tod und
durch den Tod. Der Tod ſcheidet mich nicht

von
E e e ij
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[803/0826] Die andere Betrachtung. ches ihm der HErr hat fürgenommen/ auch wi- der den Willen deß Teuffels und aller Feinde über uns vollführe. Wer nun begehret ein rechtſchaffener Chriſt zu ſeyn/ der übergebe ſich ietzo gantz und gar der Güte und Treue GOttes. Sprich in deiner Seelen: HErr/ ich habe gehöret die Rede deines Mundes/ ich habe erkennet/ wie du deinen Na- men durch dein Wort groß gemacht/ denn deine Güte währet ewiglich. Drum übergebe ich mich gantz und gar deiner Güte und Treue/ ma- che es mit mir nach deinem Wohlgefallen. Da- bey faſſe die Hoffnung/ daß Gott in keiner Angſt dich werde ſtecken laſſen. Denn diß iſt das Werck ſeiner Güte und Treue. Er ſiehet auff das Niedrige/ er erqvicket uns in der Angſt/ und hilffet uns mit ſeiner Rechten. Je mehr das Fleiſch durch allerley Angſt und Noth gedrücket wird/ ie mehr uns Gott an Seel und Geiſt ſtärc- ket/ und durch ſeinen heiligen Geiſt tröſtet und erqvicket/ daß wir alles überwinden. Er weh- ret den Zorn der Feinde. Hingegen aber was er ihm vorgeſetzet/ das muß fort gehen. Sterbe ich ſchon/ weiter kan ja kein Feind kommen/ iſts damit nicht verlohren. GOtt errettet und hilfft nicht allein im Leben/ ſondern auch im Tod und durch den Tod. Der Tod ſcheidet mich nicht von E e e ij

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 803. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/826>, abgerufen am 22.11.2024.