Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite
über den 138. Psalm


Höre noch eins/ was GOttes Güte und
Treue thut. Denn David spricht zum 3. Der
HErr wirds ein Ende machen üm meinet
willen.
Eigendlich; Der HErr wirds für
mich hinauß führen.
v. 8. Wisse/ daß GOtt
ihm allenthalben etwas gewisses habe fürgesetzet/
und das ist allezeit etwas gutes/ wie er denn selbst
lauter Güte ist. Was nun der HErr dir zuschi-
cket/ muß dir dazu helffen/ daß das vor sich gehe/
was der HErr im Sinn hat. Was ihm der
HErr hat fürgesetzt/ wird er zu letzt führen zum
Ende. Was soll ich nun thun? Ich muß nur
still seyn/ weil ich höre/ daß GOtt für mich und
an meiner Stat alles wil hinaußführen. GOtt
mag nicht leiden/ daß man ihn in seinem Vor-
haben hindere. Ich hindere ihn aber/ wenn ich
mithelffen wil. Drum kan ich nicht besser thun/
als daß ich still bin/ und nach Christi Exempel
alles dem HErrn heimstelle/ der da recht rich-
tet/ 1. Pet. 2, 23. Ein frommer Christ hüte sich für
eigener Rache/ daß er seinem Feinde kein böses
thue noch wünsche. Hastu einen bösen halsstar-
rigen Feind/ so überlaß Gott die Rache/ und lasse
Rache dem Zorn GOttes. Denn er spricht:
Die Rache ist mein/ ich wil vergelten.
Deut. 32, 35. Dein HErr JEsus spricht
an einem Ort; Ich suche nicht meine

Ehre/
über den 138. Pſalm


Höre noch eins/ was GOttes Güte und
Treue thut. Denn David ſpricht zum 3. Der
HErr wirds ein Ende machen üm meinet
willen.
Eigendlich; Der HErr wirds für
mich hinauß führen.
v. 8. Wiſſe/ daß GOtt
ihm allenthalben etwas gewiſſes habe fürgeſetzet/
und das iſt allezeit etwas gutes/ wie er denn ſelbſt
lauter Güte iſt. Was nun der HErr dir zuſchi-
cket/ muß dir dazu helffen/ daß das vor ſich gehe/
was der HErr im Sinn hat. Was ihm der
HErr hat fürgeſetzt/ wird er zu letzt führen zum
Ende. Was ſoll ich nun thun? Ich muß nur
ſtill ſeyn/ weil ich höre/ daß GOtt für mich und
an meiner Stat alles wil hinaußführen. GOtt
mag nicht leiden/ daß man ihn in ſeinem Vor-
haben hindere. Ich hindere ihn aber/ wenn ich
mithelffen wil. Drum kan ich nicht beſſer thun/
als daß ich ſtill bin/ und nach Chriſti Exempel
alles dem HErrn heimſtelle/ der da recht rich-
tet/ 1. Pet. 2, 23. Ein frommer Chriſt hüte ſich für
eigener Rache/ daß er ſeinem Feinde kein böſes
thue noch wünſche. Haſtu einen böſen halsſtar-
rigen Feind/ ſo überlaß Gott die Rache/ und laſſe
Rache dem Zorn GOttes. Denn er ſpricht:
Die Rache iſt mein/ ich wil vergelten.
Deut. 32, 35. Dein HErr JEſus ſpricht
an einem Ort; Ich ſuche nicht meine

Ehre/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0823" n="800"/>
          <fw place="top" type="header">über den 138. P&#x017F;alm</fw><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>Höre noch eins/ was GOttes Güte und<lb/>
Treue thut. Denn David &#x017F;pricht zum 3. Der<lb/><hi rendition="#fr">HErr wirds ein Ende machen üm meinet<lb/>
willen.</hi> Eigendlich; <hi rendition="#fr">Der HErr wirds für<lb/>
mich hinauß führen.</hi> v. 8. Wi&#x017F;&#x017F;e/ daß GOtt<lb/>
ihm allenthalben etwas gewi&#x017F;&#x017F;es habe fürge&#x017F;etzet/<lb/>
und das i&#x017F;t allezeit etwas gutes/ wie er denn &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
lauter Güte i&#x017F;t. Was nun der HErr dir zu&#x017F;chi-<lb/>
cket/ muß dir dazu helffen/ daß das vor &#x017F;ich gehe/<lb/>
was der HErr im Sinn hat. Was ihm der<lb/>
HErr hat fürge&#x017F;etzt/ wird er zu letzt führen zum<lb/>
Ende. Was &#x017F;oll ich nun thun? Ich muß nur<lb/>
&#x017F;till &#x017F;eyn/ weil ich höre/ daß GOtt für mich und<lb/>
an meiner Stat alles wil hinaußführen. GOtt<lb/>
mag nicht leiden/ daß man ihn in &#x017F;einem Vor-<lb/>
haben hindere. Ich hindere ihn aber/ wenn ich<lb/>
mithelffen wil. Drum kan ich nicht be&#x017F;&#x017F;er thun/<lb/>
als daß ich &#x017F;till bin/ und nach Chri&#x017F;ti Exempel<lb/>
alles dem HErrn heim&#x017F;telle/ der da recht rich-<lb/>
tet/ 1. <hi rendition="#aq">Pet.</hi> 2, 23. Ein frommer Chri&#x017F;t hüte &#x017F;ich für<lb/>
eigener Rache/ daß er &#x017F;einem Feinde kein bö&#x017F;es<lb/>
thue noch wün&#x017F;che. Ha&#x017F;tu einen bö&#x017F;en hals&#x017F;tar-<lb/>
rigen Feind/ &#x017F;o überlaß Gott die Rache/ und la&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Rache dem Zorn GOttes. Denn er &#x017F;pricht:<lb/><hi rendition="#fr">Die Rache i&#x017F;t mein/ ich wil vergelten.</hi><lb/><hi rendition="#aq">Deut.</hi> 32, 35. Dein HErr JE&#x017F;us &#x017F;pricht<lb/>
an einem Ort; <hi rendition="#fr">Ich &#x017F;uche nicht meine</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Ehre</hi>/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[800/0823] über den 138. Pſalm Höre noch eins/ was GOttes Güte und Treue thut. Denn David ſpricht zum 3. Der HErr wirds ein Ende machen üm meinet willen. Eigendlich; Der HErr wirds für mich hinauß führen. v. 8. Wiſſe/ daß GOtt ihm allenthalben etwas gewiſſes habe fürgeſetzet/ und das iſt allezeit etwas gutes/ wie er denn ſelbſt lauter Güte iſt. Was nun der HErr dir zuſchi- cket/ muß dir dazu helffen/ daß das vor ſich gehe/ was der HErr im Sinn hat. Was ihm der HErr hat fürgeſetzt/ wird er zu letzt führen zum Ende. Was ſoll ich nun thun? Ich muß nur ſtill ſeyn/ weil ich höre/ daß GOtt für mich und an meiner Stat alles wil hinaußführen. GOtt mag nicht leiden/ daß man ihn in ſeinem Vor- haben hindere. Ich hindere ihn aber/ wenn ich mithelffen wil. Drum kan ich nicht beſſer thun/ als daß ich ſtill bin/ und nach Chriſti Exempel alles dem HErrn heimſtelle/ der da recht rich- tet/ 1. Pet. 2, 23. Ein frommer Chriſt hüte ſich für eigener Rache/ daß er ſeinem Feinde kein böſes thue noch wünſche. Haſtu einen böſen halsſtar- rigen Feind/ ſo überlaß Gott die Rache/ und laſſe Rache dem Zorn GOttes. Denn er ſpricht: Die Rache iſt mein/ ich wil vergelten. Deut. 32, 35. Dein HErr JEſus ſpricht an einem Ort; Ich ſuche nicht meine Ehre/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/823
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 800. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/823>, abgerufen am 22.11.2024.