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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die erste Betrachtung.
Psalm: Ich dancke dir von gantzem Hertzen/
für den Göttern wil ich dir lobsingen.
Sol-
te damit nicht angedeutet werden/ daß bey from-
men Christen nach dem Klagen folget ein Prei-
sen/ wie der HErr verheissen hat: Ihr wer-
det weinen und heulen/ aber die Welt wird
sich freuen. Ihr werdet traurig seyn/ doch
eure Traurigkeit soll in Freude verkehret
werden?
Joh. 26, 20. Es muß ein unerfahrner
Christ seyn/ der nicht so viel erfahren/ daß ein
GOtt-ergebenes Hertz rechtschaffenen Trost fin-
de im Leid/ und nach Trauren Fröligkeit. Der
uns lässt eine zeitlang weinen/ öffnet unsern
Mund/ daß wir auch einmahl frölich singen.

Nun auff/ liebe Seele/ du hast auch wohl ein-
mahl geklaget/ sing nun auch ein Freuden-Lied
dem HErrn. Man hat dich auch wohl gepres-
set/ wie eine Traube/ gib nun auch deinen süssen
Safft von dir. Ich dancke dir von gantzem
Hertzen/ für den Göttern wil ich dir lobsin-
gen. Ich wil anbeten zu deinem heiligen
Tempel/ und deinem Namen dancken/ um
deine Güte und Treue
/ v. 1. 2.

Dieser Psalm ist dahin gerichtet/ daß GOtt
um seine Güte und Treu gepreiset werde. Ich
dancke dir/ HErr/ deinem Namen wil ich
dancken. Wer kan GOtt genung preisen?

Wer
C c c

Die erſte Betrachtung.
Pſalm: Ich dancke dir von gantzem Hertzen/
für den Göttern wil ich dir lobſingen.
Sol-
te damit nicht angedeutet werden/ daß bey from-
men Chriſten nach dem Klagen folget ein Prei-
ſen/ wie der HErr verheiſſen hat: Ihr wer-
det weinen und heulen/ aber die Welt wird
ſich freuen. Ihr werdet traurig ſeyn/ doch
eure Traurigkeit ſoll in Freude verkehret
werden?
Joh. 26, 20. Es muß ein unerfahrner
Chriſt ſeyn/ der nicht ſo viel erfahren/ daß ein
GOtt-ergebenes Hertz rechtſchaffenen Troſt fin-
de im Leid/ und nach Trauren Fröligkeit. Der
uns läſſt eine zeitlang weinen/ öffnet unſern
Mund/ daß wir auch einmahl frölich ſingen.

Nun auff/ liebe Seele/ du haſt auch wohl ein-
mahl geklaget/ ſing nun auch ein Freuden-Lied
dem HErrn. Man hat dich auch wohl gepreſ-
ſet/ wie eine Traube/ gib nun auch deinen ſüſſen
Safft von dir. Ich dancke dir von gantzem
Hertzen/ für den Göttern wil ich dir lobſin-
gen. Ich wil anbeten zu deinem heiligen
Tempel/ und deinem Namen dancken/ um
deine Güte und Treue
/ v. 1. 2.

Dieſer Pſalm iſt dahin gerichtet/ daß GOtt
um ſeine Güte und Treu gepreiſet werde. Ich
dancke dir/ HErr/ deinem Namen wil ich
dancken. Wer kan GOtt genung preiſen?

Wer
C c c
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[769/0792] Die erſte Betrachtung. Pſalm: Ich dancke dir von gantzem Hertzen/ für den Göttern wil ich dir lobſingen. Sol- te damit nicht angedeutet werden/ daß bey from- men Chriſten nach dem Klagen folget ein Prei- ſen/ wie der HErr verheiſſen hat: Ihr wer- det weinen und heulen/ aber die Welt wird ſich freuen. Ihr werdet traurig ſeyn/ doch eure Traurigkeit ſoll in Freude verkehret werden? Joh. 26, 20. Es muß ein unerfahrner Chriſt ſeyn/ der nicht ſo viel erfahren/ daß ein GOtt-ergebenes Hertz rechtſchaffenen Troſt fin- de im Leid/ und nach Trauren Fröligkeit. Der uns läſſt eine zeitlang weinen/ öffnet unſern Mund/ daß wir auch einmahl frölich ſingen. Nun auff/ liebe Seele/ du haſt auch wohl ein- mahl geklaget/ ſing nun auch ein Freuden-Lied dem HErrn. Man hat dich auch wohl gepreſ- ſet/ wie eine Traube/ gib nun auch deinen ſüſſen Safft von dir. Ich dancke dir von gantzem Hertzen/ für den Göttern wil ich dir lobſin- gen. Ich wil anbeten zu deinem heiligen Tempel/ und deinem Namen dancken/ um deine Güte und Treue/ v. 1. 2. Dieſer Pſalm iſt dahin gerichtet/ daß GOtt um ſeine Güte und Treu gepreiſet werde. Ich dancke dir/ HErr/ deinem Namen wil ich dancken. Wer kan GOtt genung preiſen? Wer C c c

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 769. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/792>, abgerufen am 26.11.2024.