Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die fünffte Betrachtung. Liecht in Christo/ wie Paulus redet: Ihr wa-ret weiland Finsterniß/ nun aber seyd ihr ein Liecht in dem HErrn/ Eph. 5, 8. Die Sün- de ist eine Nacht/ welche der Satan gemacht hat. Die Gnade JEsu Christi bringet uns den hellen Tag/ das Liecht der Erkäntniß ver- treibet die Finsterniß der Unwissenheit. Der Glantz der Gnaden hebet auff die Finsterniß der Sünden/ und das alles ist ein Werck vom HErrn/ Der HErr ist GOtt/ der uns er- leuchtet. Wann nun eine gläubige Seele erkennet/ Läm- B b b iij
Die fünffte Betrachtung. Liecht in Chriſto/ wie Paulus redet: Ihr wa-ret weiland Finſterniß/ nun aber ſeyd ihr ein Liecht in dem HErrn/ Eph. 5, 8. Die Sün- de iſt eine Nacht/ welche der Satan gemacht hat. Die Gnade JEſu Chriſti bringet uns den hellen Tag/ das Liecht der Erkäntniß ver- treibet die Finſterniß der Unwiſſenheit. Der Glantz der Gnaden hebet auff die Finſterniß der Sünden/ und das alles iſt ein Werck vom HErrn/ Der HErr iſt GOtt/ der uns er- leuchtet. Wann nun eine gläubige Seele erkennet/ Läm- B b b iij
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Die fünffte Betrachtung.
Liecht in Chriſto/ wie Paulus redet: Ihr wa-
ret weiland Finſterniß/ nun aber ſeyd ihr
ein Liecht in dem HErrn/ Eph. 5, 8. Die Sün-
de iſt eine Nacht/ welche der Satan gemacht
hat. Die Gnade JEſu Chriſti bringet uns
den hellen Tag/ das Liecht der Erkäntniß ver-
treibet die Finſterniß der Unwiſſenheit. Der
Glantz der Gnaden hebet auff die Finſterniß der
Sünden/ und das alles iſt ein Werck vom
HErrn/ Der HErr iſt GOtt/ der uns er-
leuchtet.
Wann nun eine gläubige Seele erkennet/
wer ihre Sonne iſt/ ſo verbindet ſie ſich darauff
durch ein Gelübde zur Danckbarkeit. 1. Schmü-
cket das Feſt mit Meyen biß an die Hörner
deß Altars. Man könte auch wohl nach dem
Haupt-Text alſo ſagen: Bindet die Lämmer
in groſſer Menge/ biß an die Hörner deß Al-
tars. Es ſey dem wie ihm wil/ ſo iſt diß die Mei-
nung: Wir wollen dem HErrn ein Freuden-
Feſt halten. Man weiß/ daß im Alten Teſta-
ment/ der vornehmſte Gottesdienſt im Opffer
beſtund/ die man dem HErrn hat bringen müſ-
ſen zu ſeinem Altar. Die Hörner deß Altars
ſeynd die Ecken deſſelben/ oder etliche erhabene
Knäupffe auff den Ecken. Wenn denn hie ſtehet/
ſchmücket das Feſt mit Meyen/ oder: bindet die
Läm-
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