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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die fünffte Betrachtung.
hat. Dazu magst du dir und deinem Heyland
Glück wündschen. Ach HErr/ fahre fort/ hilff
und laß wohl gelingen! Laß diß seyn ein Tag
der Hülffe und ein Tag deß Heyls. Wenn
ein köstlicher Schatz in einem baufälligen Hau-
se verwahret wird/ da es doch viel Räuber gibt/
da bedarff man Beystand/ daß der Schatz nicht
beraubet werde. Wir tragen unsern Schatz
in einem gebrechlichen Gefässe: Der Schatz ist
kostbar/ die Seele/ die ihn fasset/ ist gar
schwach. Die Feinde/ die nach diesem Schatz
stehen/ seynd mächtig. Solten wir nicht um
Hülffe ruffen? O HErr hilff/ O HErr laß
wohl gelingen!

Hie ist zu mercken/ daß diß eben die Glück-
wündschung sey/ damit das Jüdische Volck/ wie
auch die Kinder/ den HErrn JEsum empfan-
gen haben/ da sie geruffen: Hosianna dem
Sohn David. Gelobet sey/ der da kommt im
Namen deß HErrn/ Hosianna in der Höhe!

Matth. 21, 9. Denn eben so lautet es auch hie in
seiner Sprach: Anna Jehova Hoschianna.
Zu verwundern ists/ daß das einfältige Volck/
und auch die Kinder diesen Spruch haben ver-
nehmen und außlegen können. Denn sie so viel
haben sagen wollen: O Jesu du Sohn David/
du bists/ den unsere Väter im Geist zu vor

gesehen
B b b

Die fünffte Betrachtung.
hat. Dazu magſt du dir und deinem Heyland
Glück wündſchen. Ach HErr/ fahre fort/ hilff
und laß wohl gelingen! Laß diß ſeyn ein Tag
der Hülffe und ein Tag deß Heyls. Wenn
ein köſtlicher Schatz in einem baufälligen Hau-
ſe verwahret wird/ da es doch viel Räuber gibt/
da bedarff man Beyſtand/ daß der Schatz nicht
beraubet werde. Wir tragen unſern Schatz
in einem gebrechlichen Gefäſſe: Der Schatz iſt
koſtbar/ die Seele/ die ihn faſſet/ iſt gar
ſchwach. Die Feinde/ die nach dieſem Schatz
ſtehen/ ſeynd mächtig. Solten wir nicht um
Hülffe ruffen? O HErr hilff/ O HErr laß
wohl gelingen!

Hie iſt zu mercken/ daß diß eben die Glück-
wündſchung ſey/ damit das Jüdiſche Volck/ wie
auch die Kinder/ den HErrn JEſum empfan-
gen haben/ da ſie geruffen: Hoſianna dem
Sohn David. Gelobet ſey/ der da kommt im
Namen deß HErrn/ Hoſianna in der Höhe!

Matth. 21, 9. Denn eben ſo lautet es auch hie in
ſeiner Sprach: Anna Jehova Hoſchianna.
Zu verwundern iſts/ daß das einfältige Volck/
und auch die Kinder dieſen Spruch haben ver-
nehmen und außlegen können. Denn ſie ſo viel
haben ſagen wollen: O Jeſu du Sohn David/
du biſts/ den unſere Väter im Geiſt zu vor

geſehen
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[753/0776] Die fünffte Betrachtung. hat. Dazu magſt du dir und deinem Heyland Glück wündſchen. Ach HErr/ fahre fort/ hilff und laß wohl gelingen! Laß diß ſeyn ein Tag der Hülffe und ein Tag deß Heyls. Wenn ein köſtlicher Schatz in einem baufälligen Hau- ſe verwahret wird/ da es doch viel Räuber gibt/ da bedarff man Beyſtand/ daß der Schatz nicht beraubet werde. Wir tragen unſern Schatz in einem gebrechlichen Gefäſſe: Der Schatz iſt koſtbar/ die Seele/ die ihn faſſet/ iſt gar ſchwach. Die Feinde/ die nach dieſem Schatz ſtehen/ ſeynd mächtig. Solten wir nicht um Hülffe ruffen? O HErr hilff/ O HErr laß wohl gelingen! Hie iſt zu mercken/ daß diß eben die Glück- wündſchung ſey/ damit das Jüdiſche Volck/ wie auch die Kinder/ den HErrn JEſum empfan- gen haben/ da ſie geruffen: Hoſianna dem Sohn David. Gelobet ſey/ der da kommt im Namen deß HErrn/ Hoſianna in der Höhe! Matth. 21, 9. Denn eben ſo lautet es auch hie in ſeiner Sprach: Anna Jehova Hoſchianna. Zu verwundern iſts/ daß das einfältige Volck/ und auch die Kinder dieſen Spruch haben ver- nehmen und außlegen können. Denn ſie ſo viel haben ſagen wollen: O Jeſu du Sohn David/ du biſts/ den unſere Väter im Geiſt zu vor geſehen B b b

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 753. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/776>, abgerufen am 26.11.2024.