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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die vierdte Betrachtung.
Heiligen. Es heist auch deß HErrn Haus/ das
Thor deß HErrn. Denn hie läst sich GOtt
finden in allen Gnaden/ hie hat er seinen eigent-
lichen Sitz. Den der Himmel nicht begreiffen kan/
verbindet sich an diß Haus. Unter uns wohnet
der lebendige GOtt. Die Juden machten viel
Werck von ihrem Tempel zu Jerusalem: Hie
ist der Tempel deß HErrn/ hie ist der Tempel
deß HErrn
/ Jer. 7. v. 3. Aber die Thore an die-
sem Tempel musten auch vielen ruchlosen Bu-
ben offen stehen; Drum ist er auch endlich ver-
worffen. Zion hat GOtt erwehlet/ da wohnet
er ewiglich; und muß niemand darinn wohnen
als wer heilig ist.

Von dieser Stadt redet der HErr beym
Esaia am 60. v. 18. also: Deine Mauren sol-
len Heyl/ und deine Thore Lob heissen.
Heyl
hat diese Burg umgeben wie eine Maure; und
wer durch die Thore dieser Stadt gehet/ der la-
bet und dancket. Denn hie findet man so viel
Heyl/ daß man immer zu dancken hat. Beym
selben Propheten im 26. Cap. v. 1. singet die
gläubige Gesellschafft: Wir haben eine feste
Stadt/ Mauren und Wehr seynd Heyl.
Thut die Thore auff/ daß herein gehe das
gerechte Volck/ das den Glauben bewahret.

Sihe eine Stadt der Heiligen/ eine feste Stadt/

eine
Z z jv

Die vierdte Betrachtung.
Heiligen. Es heiſt auch deß HErrn Haus/ das
Thor deß HErrn. Denn hie läſt ſich GOtt
finden in allen Gnaden/ hie hat er ſeinen eigent-
lichen Sitz. Den der Him̃el nicht begreiffen kan/
verbindet ſich an diß Haus. Unter uns wohnet
der lebendige GOtt. Die Juden machten viel
Werck von ihrem Tempel zu Jeruſalem: Hie
iſt der Tempel deß HErrn/ hie iſt der Tempel
deß HErrn
/ Jer. 7. v. 3. Aber die Thore an die-
ſem Tempel muſten auch vielen ruchloſen Bu-
ben offen ſtehen; Drum iſt er auch endlich ver-
worffen. Zion hat GOtt erwehlet/ da wohnet
er ewiglich; und muß niemand darinn wohnen
als wer heilig iſt.

Von dieſer Stadt redet der HErr beym
Eſaia am 60. v. 18. alſo: Deine Mauren ſol-
len Heyl/ und deine Thore Lob heiſſen.
Heyl
hat dieſe Burg umgeben wie eine Maure; und
wer durch die Thore dieſer Stadt gehet/ der la-
bet und dancket. Denn hie findet man ſo viel
Heyl/ daß man immer zu dancken hat. Beym
ſelben Propheten im 26. Cap. v. 1. ſinget die
gläubige Geſellſchafft: Wir haben eine feſte
Stadt/ Mauren und Wehr ſeynd Heyl.
Thut die Thore auff/ daß herein gehe das
gerechte Volck/ das den Glauben bewahret.

Sihe eine Stadt der Heiligen/ eine feſte Stadt/

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[727/0750] Die vierdte Betrachtung. Heiligen. Es heiſt auch deß HErrn Haus/ das Thor deß HErrn. Denn hie läſt ſich GOtt finden in allen Gnaden/ hie hat er ſeinen eigent- lichen Sitz. Den der Him̃el nicht begreiffen kan/ verbindet ſich an diß Haus. Unter uns wohnet der lebendige GOtt. Die Juden machten viel Werck von ihrem Tempel zu Jeruſalem: Hie iſt der Tempel deß HErrn/ hie iſt der Tempel deß HErrn/ Jer. 7. v. 3. Aber die Thore an die- ſem Tempel muſten auch vielen ruchloſen Bu- ben offen ſtehen; Drum iſt er auch endlich ver- worffen. Zion hat GOtt erwehlet/ da wohnet er ewiglich; und muß niemand darinn wohnen als wer heilig iſt. Von dieſer Stadt redet der HErr beym Eſaia am 60. v. 18. alſo: Deine Mauren ſol- len Heyl/ und deine Thore Lob heiſſen. Heyl hat dieſe Burg umgeben wie eine Maure; und wer durch die Thore dieſer Stadt gehet/ der la- bet und dancket. Denn hie findet man ſo viel Heyl/ daß man immer zu dancken hat. Beym ſelben Propheten im 26. Cap. v. 1. ſinget die gläubige Geſellſchafft: Wir haben eine feſte Stadt/ Mauren und Wehr ſeynd Heyl. Thut die Thore auff/ daß herein gehe das gerechte Volck/ das den Glauben bewahret. Sihe eine Stadt der Heiligen/ eine feſte Stadt/ eine Z z jv

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 727. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/750>, abgerufen am 22.11.2024.