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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die dritte Betrachtung.
nicht sehen ewiglich. Krafft dieser Verheissung
muß ich gläuben/ daß mein Tod kein Tod; den
Stachel hat er verlohren/ was mich beissen und
ängsten kan/ das ist weg/ die Sünde seynd mir
vergeben/ so thut der Tod nicht mehr/ als daß er
zerbreche den Leib der Sünden/ und führe mei-
ne Seele zu Christo/ da fang ich an zu leben in
himmlischer Herrligkeit/ darum mag ich sagen/
ich werde leben und nicht sterben. So lang ich
hie im Fleisch lebe/ lebe ich in der Gnade und im
Glauben JEsu Christi/ und der Glaube fängt
das ewige Leben in mir an. So lang GOTT
wil/ muß mich der Feind also leben lassen.
Wenn ich aber sterbe/ so komme ich zu der
Herrligkeit deß ewigen Lebens. Wie ich lebe/
so werden meine Wercke auch leben/ meine
Wercke die in Christo JEsu geschehen seyn/
zu GOttes Preiß und Ehren. Aller Welt
und allen Teuffeln sey Trotz geboten/ daß sie das
geringste unter denselben tödten oder mich dessen
berauben. Die Schrifft saget von den Heiligen:
Ihre Wercke folgen ihnen nach/ Apoc. 14,
13. Was auß dem Fleisch kommt/ und nach dem
Fleisch geschicht/ das ist eine verlohrne Arbeit;
Was in Christo geschicht/ bleibt ewiglich. Ich
wil noch mehr sagen; Mann nehme mir den
Kopff; man werffe mich in Feuer und Wasser;

wei-

Die dritte Betrachtung.
nicht ſehen ewiglich. Krafft dieſer Verheiſſung
muß ich gläuben/ daß mein Tod kein Tod; den
Stachel hat er verlohren/ was mich beiſſen und
ängſten kan/ das iſt weg/ die Sünde ſeynd mir
vergeben/ ſo thut der Tod nicht mehr/ als daß er
zerbreche den Leib der Sünden/ und führe mei-
ne Seele zu Chriſto/ da fang ich an zu leben in
himmliſcher Herrligkeit/ darum mag ich ſagen/
ich werde leben und nicht ſterben. So lang ich
hie im Fleiſch lebe/ lebe ich in der Gnade und im
Glauben JEſu Chriſti/ und der Glaube fängt
das ewige Leben in mir an. So lang GOTT
wil/ muß mich der Feind alſo leben laſſen.
Wenn ich aber ſterbe/ ſo komme ich zu der
Herrligkeit deß ewigen Lebens. Wie ich lebe/
ſo werden meine Wercke auch leben/ meine
Wercke die in Chriſto JEſu geſchehen ſeyn/
zu GOttes Preiß und Ehren. Aller Welt
und allen Teuffeln ſey Trotz geboten/ daß ſie das
geringſte unter denſelben tödten oder mich deſſen
berauben. Die Schrifft ſaget von den Heiligen:
Ihre Wercke folgen ihnen nach/ Apoc. 14,
13. Was auß dem Fleiſch kommt/ und nach dem
Fleiſch geſchicht/ das iſt eine verlohrne Arbeit;
Was in Chriſto geſchicht/ bleibt ewiglich. Ich
wil noch mehr ſagen; Mann nehme mir den
Kopff; man werffe mich in Feuer und Waſſer;

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[715/0738] Die dritte Betrachtung. nicht ſehen ewiglich. Krafft dieſer Verheiſſung muß ich gläuben/ daß mein Tod kein Tod; den Stachel hat er verlohren/ was mich beiſſen und ängſten kan/ das iſt weg/ die Sünde ſeynd mir vergeben/ ſo thut der Tod nicht mehr/ als daß er zerbreche den Leib der Sünden/ und führe mei- ne Seele zu Chriſto/ da fang ich an zu leben in himmliſcher Herrligkeit/ darum mag ich ſagen/ ich werde leben und nicht ſterben. So lang ich hie im Fleiſch lebe/ lebe ich in der Gnade und im Glauben JEſu Chriſti/ und der Glaube fängt das ewige Leben in mir an. So lang GOTT wil/ muß mich der Feind alſo leben laſſen. Wenn ich aber ſterbe/ ſo komme ich zu der Herrligkeit deß ewigen Lebens. Wie ich lebe/ ſo werden meine Wercke auch leben/ meine Wercke die in Chriſto JEſu geſchehen ſeyn/ zu GOttes Preiß und Ehren. Aller Welt und allen Teuffeln ſey Trotz geboten/ daß ſie das geringſte unter denſelben tödten oder mich deſſen berauben. Die Schrifft ſaget von den Heiligen: Ihre Wercke folgen ihnen nach/ Apoc. 14, 13. Was auß dem Fleiſch kommt/ und nach dem Fleiſch geſchicht/ das iſt eine verlohrne Arbeit; Was in Chriſto geſchicht/ bleibt ewiglich. Ich wil noch mehr ſagen; Mann nehme mir den Kopff; man werffe mich in Feuer und Waſſer; wei-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 715. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/738>, abgerufen am 22.11.2024.