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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 118. Psalm
züchtiget mich wohl/ aber er gibt mich dem
Tode nicht
/ v. 16. 17. 18. O ihr liebe Heiligen!
Wir seynd ja doch so hertzlich froh über die Rech-
te GOttes. Es scheinet/ als wann ihr sie nicht
genug rühmen könnet. Zweiffels ohn wird die
Rechte GOttes euer Hertz eingenommen haben/
weil ihr so viel von der Rechten GOttes redet:
Die Rechte deß HErrn behält den Sieg.
Die Rechte deß HErrn ist erhöhet. Die
Rechte deß HErrn behält den Sieg.
Damit
bekennet ihr/ welches der Ursprung euers Heils
sey/ nemlich die Rechte deß HErrn. Unsere
Macht kan uns nicht helffen. Unsere Augen se-
hen auff GOttes Macht/ das ist die Rechte deß
HErrn. Was thut dieselbe? Sie erhält den
Sieg; Sie beweiset Krafft/ und hat sich hoch
erhöhet. Wenn man von Krafft und Sieg
redet/ verstehet sich/ daß ein Streit verhanden
sey. Wider uns arme Menschen/ die unglück-
selige Sünder/ hat sich auffgelehnet die gantze
Macht der Höllen/ aber gelobet sey GOtt;
Christus hat überwunden/ die gantze Fülle der
Gottheit war in Christo/ die hat für uns gestrit-
ten und gesieget. Wenn wir von der Gewalt
der Höllen befreyet seyn/ seynd wir damit nicht
loß von aller Anfechtung/ aber GOttes Krafft
ist in uns/ die ist starck in unser Schwachheit.

Krafft

über den 118. Pſalm
züchtiget mich wohl/ aber er gibt mich dem
Tode nicht
/ v. 16. 17. 18. O ihr liebe Heiligen!
Wir ſeynd ja doch ſo hertzlich froh über die Rech-
te GOttes. Es ſcheinet/ als wann ihr ſie nicht
genug rühmen könnet. Zweiffels ohn wird die
Rechte GOttes euer Hertz eingenommen haben/
weil ihr ſo viel von der Rechten GOttes redet:
Die Rechte deß HErrn behält den Sieg.
Die Rechte deß HErrn iſt erhöhet. Die
Rechte deß HErrn behält den Sieg.
Damit
bekennet ihr/ welches der Urſprung euers Heils
ſey/ nemlich die Rechte deß HErrn. Unſere
Macht kan uns nicht helffen. Unſere Augen ſe-
hen auff GOttes Macht/ das iſt die Rechte deß
HErrn. Was thut dieſelbe? Sie erhält den
Sieg; Sie beweiſet Krafft/ und hat ſich hoch
erhöhet. Wenn man von Krafft und Sieg
redet/ verſtehet ſich/ daß ein Streit verhanden
ſey. Wider uns arme Menſchen/ die unglück-
ſelige Sünder/ hat ſich auffgelehnet die gantze
Macht der Höllen/ aber gelobet ſey GOtt;
Chriſtus hat überwunden/ die gantze Fülle der
Gottheit war in Chriſto/ die hat für uns geſtrit-
ten und geſieget. Wenn wir von der Gewalt
der Höllen befreyet ſeyn/ ſeynd wir damit nicht
loß von aller Anfechtung/ aber GOttes Krafft
iſt in uns/ die iſt ſtarck in unſer Schwachheit.

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[712/0735] über den 118. Pſalm züchtiget mich wohl/ aber er gibt mich dem Tode nicht/ v. 16. 17. 18. O ihr liebe Heiligen! Wir ſeynd ja doch ſo hertzlich froh über die Rech- te GOttes. Es ſcheinet/ als wann ihr ſie nicht genug rühmen könnet. Zweiffels ohn wird die Rechte GOttes euer Hertz eingenommen haben/ weil ihr ſo viel von der Rechten GOttes redet: Die Rechte deß HErrn behält den Sieg. Die Rechte deß HErrn iſt erhöhet. Die Rechte deß HErrn behält den Sieg. Damit bekennet ihr/ welches der Urſprung euers Heils ſey/ nemlich die Rechte deß HErrn. Unſere Macht kan uns nicht helffen. Unſere Augen ſe- hen auff GOttes Macht/ das iſt die Rechte deß HErrn. Was thut dieſelbe? Sie erhält den Sieg; Sie beweiſet Krafft/ und hat ſich hoch erhöhet. Wenn man von Krafft und Sieg redet/ verſtehet ſich/ daß ein Streit verhanden ſey. Wider uns arme Menſchen/ die unglück- ſelige Sünder/ hat ſich auffgelehnet die gantze Macht der Höllen/ aber gelobet ſey GOtt; Chriſtus hat überwunden/ die gantze Fülle der Gottheit war in Chriſto/ die hat für uns geſtrit- ten und geſieget. Wenn wir von der Gewalt der Höllen befreyet ſeyn/ ſeynd wir damit nicht loß von aller Anfechtung/ aber GOttes Krafft iſt in uns/ die iſt ſtarck in unſer Schwachheit. Krafft

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 712. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/735>, abgerufen am 22.11.2024.