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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 118. Psalm
Es wird ihr Thun gar bald zu nicht/
Gar offt es kommt/ daß was gebricht.

5. Ein Davids-Hertz ist voller Muth/
Wann ihm sein Feind zuwieder thut:
Es spricht getrost: Komm immer her/
Mit GOtt ergreiff ich ein Gewehr/
Damit ich dich zerhauen wil/
Wann deiner wären noch so viel.
6. Man stöst mich/ daß ich fallen soll/
So groß ist meiner Feinde Groll/
Doch halt ich mich an Gottes Macht/
Dein Toben ich gar wenig acht/
Er ist mein Psalm/ er ist mein Heil/
Der meinen Feind vertilgt in Eil.


Die 3. Betrachtung.
Vom Triumph-Liedlein der Heiligen.

ES hat der Heilige Geist von der Christen
Macht und Stärcke in diesem Psalm so
viel gesaget/ daß man gläuben muß/ es sey
unmüglich/ daß ein Christ könte unterdrücket
werden. Doch lässts der heilige Geist dabey
nicht bleiben/ sondern nimmt uns bey der Hand/
und führet uns für die Hütte der Gläubigen/
und lässt uns daselbst ein Triumph-Liedlein hö-
ren. Als wolt er sagen; Höre was sie hie singen

und

über den 118. Pſalm
Es wird ihr Thun gar bald zu nicht/
Gar offt es kommt/ daß was gebricht.

5. Ein Davids-Hertz iſt voller Muth/
Wann ihm ſein Feind zuwieder thut:
Es ſpricht getroſt: Komm immer her/
Mit GOtt ergreiff ich ein Gewehr/
Damit ich dich zerhauen wil/
Wann deiner wären noch ſo viel.
6. Man ſtöſt mich/ daß ich fallen ſoll/
So groß iſt meiner Feinde Groll/
Doch halt ich mich an Gottes Macht/
Dein Toben ich gar wenig acht/
Er iſt mein Pſalm/ er iſt mein Heil/
Der meinen Feind vertilgt in Eil.


Die 3. Betrachtung.
Vom Triumph-Liedlein der Heiligen.

ES hat der Heilige Geiſt von der Chriſten
Macht und Stärcke in dieſem Pſalm ſo
viel geſaget/ daß man gläuben muß/ es ſey
unmüglich/ daß ein Chriſt könte unterdrücket
werden. Doch läſſts der heilige Geiſt dabey
nicht bleiben/ ſondern nimmt uns bey der Hand/
und führet uns für die Hütte der Gläubigen/
und läſſt uns daſelbſt ein Triumph-Liedlein hö-
ren. Als wolt er ſagen; Höre was ſie hie ſingen

und
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[708/0731] über den 118. Pſalm Es wird ihr Thun gar bald zu nicht/ Gar offt es kommt/ daß was gebricht. 5. Ein Davids-Hertz iſt voller Muth/ Wann ihm ſein Feind zuwieder thut: Es ſpricht getroſt: Komm immer her/ Mit GOtt ergreiff ich ein Gewehr/ Damit ich dich zerhauen wil/ Wann deiner wären noch ſo viel. 6. Man ſtöſt mich/ daß ich fallen ſoll/ So groß iſt meiner Feinde Groll/ Doch halt ich mich an Gottes Macht/ Dein Toben ich gar wenig acht/ Er iſt mein Pſalm/ er iſt mein Heil/ Der meinen Feind vertilgt in Eil. Die 3. Betrachtung. Vom Triumph-Liedlein der Heiligen. ES hat der Heilige Geiſt von der Chriſten Macht und Stärcke in dieſem Pſalm ſo viel geſaget/ daß man gläuben muß/ es ſey unmüglich/ daß ein Chriſt könte unterdrücket werden. Doch läſſts der heilige Geiſt dabey nicht bleiben/ ſondern nimmt uns bey der Hand/ und führet uns für die Hütte der Gläubigen/ und läſſt uns daſelbſt ein Triumph-Liedlein hö- ren. Als wolt er ſagen; Höre was ſie hie ſingen und

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 708. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/731>, abgerufen am 22.11.2024.