Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

Die sechste Betrachtung.
tar umher sprengen. Hernach ward ein Theil
vom geschlachten Viehe dem HErrn verbrant/
insonderheit die Nieren mit dem Fette/ wie auch
das Netz über die Leber/ ein Theil nahm der Prie-
ster und ein Theil derselbige/ der das Opffer
zur Hütten gebracht hatte; doch daß es von
niemand als von Reinen gessen würde/ und
zwar desselbigen Tages/ da es geopffert ist/ oder
ja deß andern Tages. Was überblieb auff den
dritten Tag/ muste mit Feuer verbrant werden.
Unterweilen thaten sie zu dem Danck-Opffer
ungesäuerte Kuchen mit Oel gemenget und un-
gesäuerte Fladen mit Oel gemenget/ so hieß es
ein besonders Lob-Opffer. Solch Opffer mu-
sten sie legen auff einen Kuchen von gesäuertem
Brodt/ welcher doch nicht muste auff dem Altar
verbrant werden/ denn das wäre ein Greuel ge-
wesen/ sondern er gereichte zur Speise. Einer
von den Kuchen ward dem Priester gegeben zur
Hebe/ der hebte ihn in die Höhe/ für dem Altar
deß HErrn. Mit solcher Verordnung ward
das rechte Danck-Opffer der Christen fürge-
bildet. Wir haben an demselben auff viererley
zu sehen: Zu erst/ auff das Opffer. 2. Auff die
Person/ die das Opffer bringet. 3. Auff die
Weise deß Opffers. 4. Auff den Ort.

Was nun erstlich anlanget das Opffer/ war

es

Die ſechſte Betrachtung.
tar umher ſprengen. Hernach ward ein Theil
vom geſchlachten Viehe dem HErrn verbrant/
inſonderheit die Nieren mit dem Fette/ wie auch
das Netz über die Leber/ ein Theil nahm der Prie-
ſter und ein Theil derſelbige/ der das Opffer
zur Hütten gebracht hatte; doch daß es von
niemand als von Reinen geſſen würde/ und
zwar deſſelbigen Tages/ da es geopffert iſt/ oder
ja deß andern Tages. Was überblieb auff den
dritten Tag/ muſte mit Feuer verbrant werden.
Unterweilen thaten ſie zu dem Danck-Opffer
ungeſäuerte Kuchen mit Oel gemenget und un-
geſäuerte Fladen mit Oel gemenget/ ſo hieß es
ein beſonders Lob-Opffer. Solch Opffer mu-
ſten ſie legen auff einen Kuchen von geſäuertem
Brodt/ welcher doch nicht muſte auff dem Altar
verbrant werden/ denn das wäre ein Greuel ge-
weſen/ ſondern er gereichte zur Speiſe. Einer
von den Kuchen ward dem Prieſter gegeben zur
Hebe/ der hebte ihn in die Höhe/ für dem Altar
deß HErrn. Mit ſolcher Verordnung ward
das rechte Danck-Opffer der Chriſten fürge-
bildet. Wir haben an demſelben auff viererley
zu ſehen: Zu erſt/ auff das Opffer. 2. Auff die
Perſon/ die das Opffer bringet. 3. Auff die
Weiſe deß Opffers. 4. Auff den Ort.

Was nun erſtlich anlanget das Opffer/ war

es
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0674" n="651"/><fw place="top" type="header">Die &#x017F;ech&#x017F;te Betrachtung.</fw><lb/>
tar umher &#x017F;prengen. Hernach ward ein Theil<lb/>
vom ge&#x017F;chlachten Viehe dem HErrn verbrant/<lb/>
in&#x017F;onderheit die Nieren mit dem Fette/ wie auch<lb/>
das Netz über die Leber/ ein Theil nahm der Prie-<lb/>
&#x017F;ter und ein Theil der&#x017F;elbige/ der das Opffer<lb/>
zur Hütten gebracht hatte; doch daß es von<lb/>
niemand als von Reinen ge&#x017F;&#x017F;en würde/ und<lb/>
zwar de&#x017F;&#x017F;elbigen Tages/ da es geopffert i&#x017F;t/ oder<lb/>
ja deß andern Tages. Was überblieb auff den<lb/>
dritten Tag/ mu&#x017F;te mit Feuer verbrant werden.<lb/>
Unterweilen thaten &#x017F;ie zu dem Danck-Opffer<lb/>
unge&#x017F;äuerte Kuchen mit Oel gemenget und un-<lb/>
ge&#x017F;äuerte Fladen mit Oel gemenget/ &#x017F;o hieß es<lb/>
ein be&#x017F;onders Lob-Opffer. Solch Opffer mu-<lb/>
&#x017F;ten &#x017F;ie legen auff einen Kuchen von ge&#x017F;äuertem<lb/>
Brodt/ welcher doch nicht mu&#x017F;te auff dem Altar<lb/>
verbrant werden/ denn das wäre ein Greuel ge-<lb/>
we&#x017F;en/ &#x017F;ondern er gereichte zur Spei&#x017F;e. Einer<lb/>
von den Kuchen ward dem Prie&#x017F;ter gegeben zur<lb/>
Hebe/ der hebte ihn in die Höhe/ für dem Altar<lb/>
deß HErrn. Mit &#x017F;olcher Verordnung ward<lb/>
das rechte Danck-Opffer der Chri&#x017F;ten fürge-<lb/>
bildet. Wir haben an dem&#x017F;elben auff viererley<lb/>
zu &#x017F;ehen: Zu er&#x017F;t/ auff das Opffer. 2. Auff die<lb/>
Per&#x017F;on/ die das Opffer bringet. 3. Auff die<lb/>
Wei&#x017F;e deß Opffers. 4. Auff den Ort.</p><lb/>
          <p>Was nun er&#x017F;tlich anlanget das Opffer/ war<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">es</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[651/0674] Die ſechſte Betrachtung. tar umher ſprengen. Hernach ward ein Theil vom geſchlachten Viehe dem HErrn verbrant/ inſonderheit die Nieren mit dem Fette/ wie auch das Netz über die Leber/ ein Theil nahm der Prie- ſter und ein Theil derſelbige/ der das Opffer zur Hütten gebracht hatte; doch daß es von niemand als von Reinen geſſen würde/ und zwar deſſelbigen Tages/ da es geopffert iſt/ oder ja deß andern Tages. Was überblieb auff den dritten Tag/ muſte mit Feuer verbrant werden. Unterweilen thaten ſie zu dem Danck-Opffer ungeſäuerte Kuchen mit Oel gemenget und un- geſäuerte Fladen mit Oel gemenget/ ſo hieß es ein beſonders Lob-Opffer. Solch Opffer mu- ſten ſie legen auff einen Kuchen von geſäuertem Brodt/ welcher doch nicht muſte auff dem Altar verbrant werden/ denn das wäre ein Greuel ge- weſen/ ſondern er gereichte zur Speiſe. Einer von den Kuchen ward dem Prieſter gegeben zur Hebe/ der hebte ihn in die Höhe/ für dem Altar deß HErrn. Mit ſolcher Verordnung ward das rechte Danck-Opffer der Chriſten fürge- bildet. Wir haben an demſelben auff viererley zu ſehen: Zu erſt/ auff das Opffer. 2. Auff die Perſon/ die das Opffer bringet. 3. Auff die Weiſe deß Opffers. 4. Auff den Ort. Was nun erſtlich anlanget das Opffer/ war es

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/674
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 651. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/674>, abgerufen am 22.11.2024.