Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

über den 116. Psalm
köstlich Ding für Gott ist. Ruffet dir Gott nun
zum Streit/ so streite getrost/ und gedencke dar-
an/ daß du für den Augen deines HErrn strei-
test/ der dir zur Seiten stehet und auff dich sihet.
Wie wohl soll ich mich in acht nehmen/ daß nur
die Augen meines HErrn an mir eine Lust se-
hen! Ich weiß auch/ daß er nicht müssig bey mir
stehet/ sondern auch in mir/ und mit mir streitet.
Ich weiß auch/ wie herrlich er belohnen wil alle
seine Knechte/ die einen guten Kampff gehalten
haben/ viel grösser wird das seyn/ das ich zu Lohn
für mein Leiden bekomme/ als das/ was ich hie
in meinem Streit außstehe; Dieser Zeit Lei-
den ist nicht werth der Herrligkeit/ die an uns
soll offenbahret werden/ Rom. 8, 18. Rühmlich
ist es einem Krieges-Helden/ wenn er tapffer ge-
fochten/ und die Feinde erleget/ und mit Tri-
umph zu Hause kommt. Wie herrlich wird
der Triumph der Heiligen seyn/ wann sie ihre
Feinde überwunden und in das Paradeyß Got-
tes eingehen/ da sie den Engeln gleich und Chri-
sti Mit-Erben seyn/ da sie mit allen ihren Brü-
dern jubiliren und triumphiren werden in Ewig-
keit. Hast du diß recht in dein Hertz gefasset/
was für Trübsal/ was für Verfolgung/ was für
ein Tod solte dich abhalten/ dich nicht willig dei-
nem HErrn zu ergeben?

Bist

über den 116. Pſalm
köſtlich Ding für Gott iſt. Ruffet dir Gott nun
zum Streit/ ſo ſtreite getroſt/ und gedencke dar-
an/ daß du für den Augen deines HErrn ſtrei-
teſt/ der dir zur Seiten ſtehet und auff dich ſihet.
Wie wohl ſoll ich mich in acht nehmen/ daß nur
die Augen meines HErrn an mir eine Luſt ſe-
hen! Ich weiß auch/ daß er nicht müſſig bey mir
ſtehet/ ſondern auch in mir/ und mit mir ſtreitet.
Ich weiß auch/ wie herrlich er belohnen wil alle
ſeine Knechte/ die einen guten Kampff gehalten
haben/ viel gröſſer wird das ſeyn/ das ich zu Lohn
für mein Leiden bekomme/ als das/ was ich hie
in meinem Streit außſtehe; Dieſer Zeit Lei-
den iſt nicht werth der Herrligkeit/ die an uns
ſoll offenbahret werden/ Rom. 8, 18. Rühmlich
iſt es einem Krieges-Helden/ wenn er tapffer ge-
fochten/ und die Feinde erleget/ und mit Tri-
umph zu Hauſe kommt. Wie herrlich wird
der Triumph der Heiligen ſeyn/ wann ſie ihre
Feinde überwunden und in das Paradeyß Got-
tes eingehen/ da ſie den Engeln gleich und Chri-
ſti Mit-Erben ſeyn/ da ſie mit allen ihren Brü-
dern jubiliren und triumphiren werden in Ewig-
keit. Haſt du diß recht in dein Hertz gefaſſet/
was für Trübſal/ was für Verfolgung/ was für
ein Tod ſolte dich abhalten/ dich nicht willig dei-
nem HErrn zu ergeben?

Biſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0669" n="646"/><fw place="top" type="header">über den 116. P&#x017F;alm</fw><lb/>&#x017F;tlich Ding für Gott i&#x017F;t. Ruffet dir Gott nun<lb/>
zum Streit/ &#x017F;o &#x017F;treite getro&#x017F;t/ und gedencke dar-<lb/>
an/ daß du für den Augen deines HErrn &#x017F;trei-<lb/>
te&#x017F;t/ der dir zur Seiten &#x017F;tehet und auff dich &#x017F;ihet.<lb/>
Wie wohl &#x017F;oll ich mich in acht nehmen/ daß nur<lb/>
die Augen meines HErrn an mir eine Lu&#x017F;t &#x017F;e-<lb/>
hen! Ich weiß auch/ daß er nicht mü&#x017F;&#x017F;ig bey mir<lb/>
&#x017F;tehet/ &#x017F;ondern auch in mir/ und mit mir &#x017F;treitet.<lb/>
Ich weiß auch/ wie herrlich er belohnen wil alle<lb/>
&#x017F;eine Knechte/ die einen guten Kampff gehalten<lb/>
haben/ viel grö&#x017F;&#x017F;er wird das &#x017F;eyn/ das ich zu Lohn<lb/>
für mein Leiden bekomme/ als das/ was ich hie<lb/>
in meinem Streit auß&#x017F;tehe; Die&#x017F;er Zeit Lei-<lb/>
den i&#x017F;t nicht werth der Herrligkeit/ die an uns<lb/>
&#x017F;oll offenbahret werden/ <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 8, 18. Rühmlich<lb/>
i&#x017F;t es einem Krieges-Helden/ wenn er tapffer ge-<lb/>
fochten/ und die Feinde erleget/ und mit Tri-<lb/>
umph zu Hau&#x017F;e kommt. Wie herrlich wird<lb/>
der Triumph der Heiligen &#x017F;eyn/ wann &#x017F;ie ihre<lb/>
Feinde überwunden und in das Paradeyß Got-<lb/>
tes eingehen/ da &#x017F;ie den Engeln gleich und Chri-<lb/>
&#x017F;ti Mit-Erben &#x017F;eyn/ da &#x017F;ie mit allen ihren Brü-<lb/>
dern jubiliren und triumphiren werden in Ewig-<lb/>
keit. Ha&#x017F;t du diß recht in dein Hertz gefa&#x017F;&#x017F;et/<lb/>
was für Trüb&#x017F;al/ was für Verfolgung/ was für<lb/>
ein Tod &#x017F;olte dich abhalten/ dich nicht willig dei-<lb/>
nem HErrn zu ergeben?</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Bi&#x017F;t</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[646/0669] über den 116. Pſalm köſtlich Ding für Gott iſt. Ruffet dir Gott nun zum Streit/ ſo ſtreite getroſt/ und gedencke dar- an/ daß du für den Augen deines HErrn ſtrei- teſt/ der dir zur Seiten ſtehet und auff dich ſihet. Wie wohl ſoll ich mich in acht nehmen/ daß nur die Augen meines HErrn an mir eine Luſt ſe- hen! Ich weiß auch/ daß er nicht müſſig bey mir ſtehet/ ſondern auch in mir/ und mit mir ſtreitet. Ich weiß auch/ wie herrlich er belohnen wil alle ſeine Knechte/ die einen guten Kampff gehalten haben/ viel gröſſer wird das ſeyn/ das ich zu Lohn für mein Leiden bekomme/ als das/ was ich hie in meinem Streit außſtehe; Dieſer Zeit Lei- den iſt nicht werth der Herrligkeit/ die an uns ſoll offenbahret werden/ Rom. 8, 18. Rühmlich iſt es einem Krieges-Helden/ wenn er tapffer ge- fochten/ und die Feinde erleget/ und mit Tri- umph zu Hauſe kommt. Wie herrlich wird der Triumph der Heiligen ſeyn/ wann ſie ihre Feinde überwunden und in das Paradeyß Got- tes eingehen/ da ſie den Engeln gleich und Chri- ſti Mit-Erben ſeyn/ da ſie mit allen ihren Brü- dern jubiliren und triumphiren werden in Ewig- keit. Haſt du diß recht in dein Hertz gefaſſet/ was für Trübſal/ was für Verfolgung/ was für ein Tod ſolte dich abhalten/ dich nicht willig dei- nem HErrn zu ergeben? Biſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/669
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 646. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/669>, abgerufen am 22.11.2024.