Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 116. Psalm köstlich Ding für Gott ist. Ruffet dir Gott nunzum Streit/ so streite getrost/ und gedencke dar- an/ daß du für den Augen deines HErrn strei- test/ der dir zur Seiten stehet und auff dich sihet. Wie wohl soll ich mich in acht nehmen/ daß nur die Augen meines HErrn an mir eine Lust se- hen! Ich weiß auch/ daß er nicht müssig bey mir stehet/ sondern auch in mir/ und mit mir streitet. Ich weiß auch/ wie herrlich er belohnen wil alle seine Knechte/ die einen guten Kampff gehalten haben/ viel grösser wird das seyn/ das ich zu Lohn für mein Leiden bekomme/ als das/ was ich hie in meinem Streit außstehe; Dieser Zeit Lei- den ist nicht werth der Herrligkeit/ die an uns soll offenbahret werden/ Rom. 8, 18. Rühmlich ist es einem Krieges-Helden/ wenn er tapffer ge- fochten/ und die Feinde erleget/ und mit Tri- umph zu Hause kommt. Wie herrlich wird der Triumph der Heiligen seyn/ wann sie ihre Feinde überwunden und in das Paradeyß Got- tes eingehen/ da sie den Engeln gleich und Chri- sti Mit-Erben seyn/ da sie mit allen ihren Brü- dern jubiliren und triumphiren werden in Ewig- keit. Hast du diß recht in dein Hertz gefasset/ was für Trübsal/ was für Verfolgung/ was für ein Tod solte dich abhalten/ dich nicht willig dei- nem HErrn zu ergeben? Bist
über den 116. Pſalm köſtlich Ding für Gott iſt. Ruffet dir Gott nunzum Streit/ ſo ſtreite getroſt/ und gedencke dar- an/ daß du für den Augen deines HErrn ſtrei- teſt/ der dir zur Seiten ſtehet und auff dich ſihet. Wie wohl ſoll ich mich in acht nehmen/ daß nur die Augen meines HErrn an mir eine Luſt ſe- hen! Ich weiß auch/ daß er nicht müſſig bey mir ſtehet/ ſondern auch in mir/ und mit mir ſtreitet. Ich weiß auch/ wie herrlich er belohnen wil alle ſeine Knechte/ die einen guten Kampff gehalten haben/ viel gröſſer wird das ſeyn/ das ich zu Lohn für mein Leiden bekomme/ als das/ was ich hie in meinem Streit außſtehe; Dieſer Zeit Lei- den iſt nicht werth der Herrligkeit/ die an uns ſoll offenbahret werden/ Rom. 8, 18. Rühmlich iſt es einem Krieges-Helden/ wenn er tapffer ge- fochten/ und die Feinde erleget/ und mit Tri- umph zu Hauſe kommt. Wie herrlich wird der Triumph der Heiligen ſeyn/ wann ſie ihre Feinde überwunden und in das Paradeyß Got- tes eingehen/ da ſie den Engeln gleich und Chri- ſti Mit-Erben ſeyn/ da ſie mit allen ihren Brü- dern jubiliren und triumphiren werden in Ewig- keit. Haſt du diß recht in dein Hertz gefaſſet/ was für Trübſal/ was für Verfolgung/ was für ein Tod ſolte dich abhalten/ dich nicht willig dei- nem HErrn zu ergeben? Biſt
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über den 116. Pſalm
köſtlich Ding für Gott iſt. Ruffet dir Gott nun
zum Streit/ ſo ſtreite getroſt/ und gedencke dar-
an/ daß du für den Augen deines HErrn ſtrei-
teſt/ der dir zur Seiten ſtehet und auff dich ſihet.
Wie wohl ſoll ich mich in acht nehmen/ daß nur
die Augen meines HErrn an mir eine Luſt ſe-
hen! Ich weiß auch/ daß er nicht müſſig bey mir
ſtehet/ ſondern auch in mir/ und mit mir ſtreitet.
Ich weiß auch/ wie herrlich er belohnen wil alle
ſeine Knechte/ die einen guten Kampff gehalten
haben/ viel gröſſer wird das ſeyn/ das ich zu Lohn
für mein Leiden bekomme/ als das/ was ich hie
in meinem Streit außſtehe; Dieſer Zeit Lei-
den iſt nicht werth der Herrligkeit/ die an uns
ſoll offenbahret werden/ Rom. 8, 18. Rühmlich
iſt es einem Krieges-Helden/ wenn er tapffer ge-
fochten/ und die Feinde erleget/ und mit Tri-
umph zu Hauſe kommt. Wie herrlich wird
der Triumph der Heiligen ſeyn/ wann ſie ihre
Feinde überwunden und in das Paradeyß Got-
tes eingehen/ da ſie den Engeln gleich und Chri-
ſti Mit-Erben ſeyn/ da ſie mit allen ihren Brü-
dern jubiliren und triumphiren werden in Ewig-
keit. Haſt du diß recht in dein Hertz gefaſſet/
was für Trübſal/ was für Verfolgung/ was für
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